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Normale Version: FAZ: Nadine Hildebrand über ihre Olympiaambitionen
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Hier ist ein interessanter Gastbeitrag von Nadine Hildebrand in der FAZ

Zitat:Warum ich trotz allem zu Olympia will

Deutsche Meisterin, Medaillenhoffnung, Anwältin: Die Hürdensprinterin Nadine Hildebrand flog von Erfolg zu Erfolg – und landete hart. Sie lief an Krücken, verlor ihren Job. Auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen will sie nun die Hindernisse des Lebens überwinden [...]
Weil das alles so ist, kann ich heute überhaupt nicht nachvollziehen, dass Sportler/innen ihren Beruf wegen des Leistungssportes hinten anstellen. Das bisschen Ehre hat in den späteren 30-70 Lebensjahren überhaupt keine Relevanz. Oft bleibt nur Traurigkeit über Jahre. Wenn man aber auch den Beruf forciert hat, dann bleibt wenigstens diese Freiheit. Das sollte man bei aller Liebe zum Sport den Schützlingen klarmachen. Deshalb halte ich ein "Parken" nur bei der Bundeswehr über Jahre für kontraproduktiv. Auch der Kopf sollte geschult werden. 

Gertrud
Hart, aber herzlich - wie immer!
Nadine Hildebrand hat nicht ihre berufliche Ausbildung vernachlässig, sondern nur den Start ihrer beruflichen Karriere als Rechtsanwältin verschoben. Aus meiner Sicht ist sie zurecht etwas frustiert, da sie für ihre Leistungen sehr viel investieren musste und dafür wenig anerkennen bekommen hat. Wie auch wir, hat sie festgestellt, dass die Leichtathletik sich zu einer Randsportart entwickelt.

Vielleicht sollte unser Innenminister mal darüber nachdenken, pro Jahr A- oder B-Kaderzugehörigkeit einen Rentenentgeltpunkt als Ausgleich anzurechnen.
(27.03.2016, 10:42)Gertrud schrieb: [ -> ]Weil das alles so ist, kann ich heute überhaupt nicht nachvollziehen, dass Sportler/innen ihren Beruf wegen des Leistungssportes hinten anstellen. Das bisschen Ehre hat in den späteren 30-70 Lebensjahren überhaupt keine Relevanz. Oft bleibt nur Traurigkeit über Jahre. Wenn man aber auch den Beruf forciert hat, dann bleibt wenigstens diese Freiheit. Das sollte man bei aller Liebe zum Sport den Schützlingen klarmachen. Deshalb halte ich ein "Parken" nur bei der Bundeswehr über Jahre für kontraproduktiv. Auch der Kopf sollte geschult werden. 

Gertrud
Hart, aber herzlich - wie immer!

Na ja Hildebrand hat bereits ihren Abschluss in Jura und auch in dem Job schon einige Zeit gearbeitet. Mit 28 ist das nicht schlecht, es gibt sogar Vollzeit Studenten (Beruf Sohn und Student) die in dem Alter gerade erst fertig werden.

ich glaube sie ist karrieremäßig ganz gut aufgestellt, zumal ja Jura glaube ich wie Medizin quasi ein Job mit jobgarantie ist wo einen auch 2-3 Jahre Pause nicht groß zurückwerfen ( bin allerdings da kein Experte). Sie wird vielleicht noch 2-3 Jahre Sport machen und kann dann mit Anfang 30, Jura Abschluss und erster Berufserfahrung sicher schnell Karriere machen, wenn sie denn will (es hat ja auch nicht jeder Lust auf 70 Stunden Woche um ganz nach oben zu kommen, vielleicht möchte sie ja auch irgendwo 9-5 in ner Kanzlei arbeiten ohne nach oben zu wollen).
(27.03.2016, 13:19)dominikk85 schrieb: [ -> ]
Zitat: 

ich glaube sie ist karrieremäßig ganz gut aufgestellt, zumal ja Jura glaube ich wie Medizin quasi ein Job mit jobgarantie ist wo einen auch 2-3 Jahre Pause nicht groß zurückwerfen ( bin allerdings da kein Experte). Sie wird vielleicht noch 2-3 Jahre Sport machen und kann dann mit Anfang 30, Jura Abschluss und erster Berufserfahrung sicher schnell Karriere machen, wenn sie denn will (es hat ja auch nicht jeder Lust auf 70 Stunden Woche um ganz nach oben zu kommen, vielleicht möchte sie ja auch irgendwo 9-5 in ner Kanzlei arbeiten ohne nach oben zu wollen).


Karriere kann man immer machen, wenn man besser ist, Connection und Glück hat, egal, ob die Branche überlaufen ist oder nicht.
Jura ist überlaufen, seit vielen Jahren nagt ein beträchtlicher Teil der freien Juristen am Hungertuch.
Einer der Hauptgründe, warum auf Teufel komm raus geklagt wird.

Na Herr Anwalt, wie geht's denn so?
- Ganz schlecht, ich kann nicht klagen!
Zitat: 



Warum geht Nadine in die Öffentlichkeit? Macht sie den Sport für sich, oder will sie wegen sportlichen Leistungen/Erfolgen bewundert werden? Wenn sie darüber klagt, dass ihr nicht genügend Geld zur Verfügung steht und zu wenig öffentliche Akzeptanz vorhanden ist, soll sie den hochleistungsbezogenen Sport aufgeben und ihrem Beruf nachgehen. Öffentliches Jammern ist vollkommen unangebracht. Man kann den Eindruck gewinnen, dass von ihr von der Öffentlichkeit mehr Beachtung und Anerkennung erwünscht wird. Dass muss man aber der Öffentlichkeit überlassen. Und wenn ich als Arbeitgeber eine Angestellte habe, die den Sport höher als die Arbeit stellt, will ich sie nicht mehr haben. So einfach ist es.
das halte Ich für eine ziemlich unfaire Beurteilung:


natürlich macht sie den Hochleistungssport auch für die Anerkennung. Das ist ja wohl ganz normal. Jeder Leistungssportler macht das auch für die Anerkennung. q
Wie kann man das einem sportler vorwerfen??

​sie darf auch nicht beleidigt sein weil ihr Sport von den Medien vernachlässigt wird? Du glaubst wirklich dass die Öffentlichkeit selbst entscheidet was im Fernsehen kommt? Ja stimmt die letzte Handball WM wollte niemand sehen ... Und die Formel 1 wird immer noch in aller breite gezeigt obwohl das Interesse in Deutschland extrem nachgelassen hat...
Ein toller Artikel!

Alles was sie dort sagt, ist doch genau jenes, was alle hier immer anprangern. Sie hat dieses nun in der Öffentlichkeit getan. Das nötigt mir den größten Respekt ab, genau wie ihre Vita. Ich wünsche ihr maximale Erfolge und die Erfüllung ihres Traumes, den wohl jeder Athlet mit ihr teilt!! Thumb_up Thumb_up
(27.03.2016, 13:19)dominikk85 schrieb: [ -> ]
(27.03.2016, 10:42)Gertrud schrieb: [ -> ]Weil das alles so ist, kann ich heute überhaupt nicht nachvollziehen, dass Sportler/innen ihren Beruf wegen des Leistungssportes hinten anstellen. Das bisschen Ehre hat in den späteren 30-70 Lebensjahren überhaupt keine Relevanz. Oft bleibt nur Traurigkeit über Jahre. Wenn man aber auch den Beruf forciert hat, dann bleibt wenigstens diese Freiheit. Das sollte man bei aller Liebe zum Sport den Schützlingen klarmachen. Deshalb halte ich ein "Parken" nur bei der Bundeswehr über Jahre für kontraproduktiv. Auch der Kopf sollte geschult werden. 

Gertrud
Hart, aber herzlich - wie immer!




Na ja Hildebrand hat bereits ihren Abschluss in Jura und auch in dem Job schon einige Zeit gearbeitet. Mit 28 ist das nicht schlecht, es gibt sogar Vollzeit Studenten (Beruf Sohn und Student) die in dem Alter gerade erst fertig werden.

ich glaube sie ist karrieremäßig ganz gut aufgestellt, zumal ja Jura glaube ich wie Medizin quasi ein Job mit jobgarantie ist wo einen auch 2-3 Jahre Pause nicht groß zurückwerfen ( bin allerdings da kein Experte). Sie wird vielleicht noch 2-3 Jahre Sport machen und kann dann mit Anfang 30, Jura Abschluss und erster Berufserfahrung sicher schnell Karriere machen, wenn sie denn will (es hat ja auch nicht jeder Lust auf 70 Stunden Woche um ganz nach oben zu kommen, vielleicht möchte sie ja auch irgendwo 9-5 in ner Kanzlei arbeiten ohne nach oben zu wollen).

Ich habe das auch nicht auf sie gemünzt. Sie hat alles in Minimalzeit trotz des Leistunfssports absolviert. Ich denke an die vielen, die diesen Weg nicht gehen. - Es ist aber für Arbeitgeber sicherlich schwierig, für eine Rechtsanwältin einen Halbtagsjob anzubieten. Ich könnte mir vorstellen, dass man Arbeitnehmer will, die voll und ganz zur Verfügung stehen. Es bleiben dann eben nur Stellen bei Kommunen.

Gertrud
(27.03.2016, 16:30)Gertrud schrieb: [ -> ]Es ist aber für Arbeitgeber sicherlich schwierig, für eine Rechtsanwältin einen Halbtagsjob anzubieten. Ich könnte mir vorstellen, dass man Arbeitnehmer will, die voll und ganz zur Verfügung stehen. Es bleiben dann eben nur Stellen bei Kommunen.
Gertrud

Naja, Rechtanwalt m/w ist ja nicht gleich Kanzlei. Industrie +/- Schwangerschaftsvertretung, Befristung etc. sollte immer eine Möglichkeit darstellen können. Interessant wären die Gründe für die Kündigung. Reha allein sollte dies nicht gewesen sein können und wäre ironischerweise rechtlich sicher nihct ganz sauber (wobei sich eine Kanzlei da vermutlich gelinde absichert).
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