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Normale Version: Olympiastart für Markus Rehm?
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Zitat:Paralympicssieger Markus Rehm will sich im Kampf um einen möglichen Start bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro nun direkt an den Leichtathletik-Weltverbandspräsidenten Sebastian Coe wenden.
Quelle

So ist ein Bericht auf der Leichtathletikseite erscheinen.

Rehm hat bei seinen 8,24m eine Anlaufgeschwindgkeit von 9,51m/s gehabt. Sabine Braun hatte diesen Wert bei ihren 6,86m bei der DM in Frankfurt auch etwa. Weitspringer benötigen einen Wert über 10m/s für 8,24m. Powell lag bei seinem WR um die 11m/s. Der Bilanzkoeffizient gibt Auskunft. Danach ist die Sache eigentlich klar. Mich würden Werte über die Stiffness-Werte von Markus Prothese im Vergleich zur Sehnenstiffness anderer Weitspringer ohne Behinderung in dem Leistungssegment interessieren. Das Thema kann nicht Coe, sondern das müssen Biomechaniker mit Fakten entscheiden.

Aus Fairnessgründen würde ich zwei Teilnahmen an OS ablehnen.

Gertrud
Markus weiss ganz genau, dass das unfair gegenüber Athleten ohne UP(Unterstützende Prothese) wäre.
Er ist/war mir ja sympathisch und seine Tüftelei und seine athletische Anpassung an seine Robotik ist sehr zu bewundern,
aber er sollte das Insistieren unterlassen. Angry
Wenn nicht jetzt wann dann?
Inclusion ist doch gerade In.
(07.12.2015, 13:26)Astra schrieb: [ -> ]Wenn nicht jetzt wann dann?
Inclusion ist doch gerade In.

Man fragt sich bei aller Inklusion, ob alles richtig gemacht wird. Man will in diesem Fall Gerechtigkeit für die Nicht-Prothesenträger. Natürlich sind die 8,24m eine Bombenleistung, auch sein Engagement als Prothesenfachmann; aber der Leistungsvergleich hinkt aus biomechanischer Sicht meines Erachtens deutlich und ist einfach nicht vergleichbar. Die Elastizität befindet sich deutlich auf der Materialseite.

Das nur nebenbei: Die Inklusion in Gymnasien mit körperbehinderten Schülern halte ich für gut. Ich hatte selbst ein Mädchen mit einem Bein und einen Jungen mit einem Unterarm im Unterricht, die mich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt haben. Wir haben gemeinsam z. B. die Basketballregeln angepasst, so dass soziales Lernen praktisch geübt wurde. Der Junge sprang eine tolle Grätsche mit einem Arm über einen hohen Kasten, was die gesunden Kinder teilweise nicht konnten. Da kam Hochachtung auf, und der Junge war drei Köpfe größer. 
Ich stelle mir das in den wissenschaftlichen Fächern schwierig vor, ein Kínd mit einem IQ von 70 integrieren zu können. 

Gertrud
Inklusion heißt nicht, dass alle ohne amtlich bescheinigte Behinderung sich aus falscher Betroffenheit und falscher Allianz behindert fühlen müssen. Wer zwei Beine hat, hat zwei Beine, und wer sehen kann, kann sehen. Gott sei Lob und Dank! Markus Rehm hat ein Bein und einen Sprungfuß. Daraus hat er sehr viel gemacht.

Er sollte dankbar dafür sein. Unter uns: Hätte er es mit zwei Füßen jemals über die Lokalpresse hinaus gebracht?
Respekt vor der Einzelleistung von Markus Rehm! 
Aber rein Biomechanisch analytisch bertachtet, ist mit seiner Anlaufgeschwindigkeit und seinem Absprung-Vektor unter Berücksichtung seiner ungefähren Masse seine Weite ein "Balistisches Paradoxon"! 
Die Protese kann also nur (wie z.B. bei Kängurus) die Stiffness und Sehnenverlängerung optimieren (Rebound-Effekt), und ist somit UNZULÄSSIG, da sich der Athlet mit einem Hilfsmittel am Körper angebracht, einen Vorteil verschaft. 
... er kann ja man mit seinem gesunden Bein springen, dann wär es für mich ok. 

Andere Analysen oder Meinungen ?
Huh

LG aus dem Sand!
(10.12.2015, 20:59)Sprunggott schrieb: [ -> ]Andere Analysen oder Meinungen ?
Huh

http://ojs.my-campus-berlin.com/index.ph...e/view/146
"Auch wenn bisher noch kein Weitspringer mit einem so langsamen Anlauf 8,24m weit gesprungen ist, sind ähnliche extreme Ausnahmen schon beobachtet worden. Bei den OS 1988 ist für Joyner-Kersees OR ebenfalls nur eine Wahrscheinlichkeit von 0,1% festgestellt worden. Es ist also möglich, wenn auch unwahrscheinlich." 
... und warum Joyner- Kersee die 0,1% Wahscheinlichkeit möglich gemacht hat wissen wir ja !! Thumb_down
Was bedeutet 0,1% Wahrscheinlichkeit? Ist dies eine andere Wahrscheinlichkeit als beim Lotto? Wie konnte JJK die Wahrscheinlichkeit zu ihren Gunsten beeinflussen? Hat all das etwas mit dem Sprungfuß zu tun?
(10.12.2015, 21:32)Sprunggott schrieb: [ -> ]"Auch wenn bisher noch kein Weitspringer mit einem so langsamen Anlauf 8,24m weit gesprungen ist, sind ähnliche extreme Ausnahmen schon beobachtet worden. Bei den OS 1988 ist für Joyner-Kersees OR ebenfalls nur eine Wahrscheinlichkeit von 0,1% festgestellt worden. Es ist also möglich, wenn auch unwahrscheinlich." 
... und warum Joyner- Kersee die 0,1% Wahscheinlichkeit möglich gemacht hat wissen wir ja !! Thumb_down


Dann rücken Sie mal mit der Quelle und der Geschwindigkeit von JJK en letzten Metern heraus!!! Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bei ihrer Grundschnelligkeit langsam angelaufen ist! Es geht bei Rehm um etwa 1m/s weniger. Sie müsste dann vergleichsweise um 7,50m mit etwa 8,50m/s gesprungen sein.

Gertrud
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