Leichtathletikforum.com

Normale Version: Mo Farah nur 12,98 über 100m?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2
habe was interessantes gefunden:

Farah ist in einem Show rennen 2012 nur knapp unter 13 Sekunden gelaufen (12.98 laut letsrun http://www.letsrun.com/forum/flat_read.p...ad=4974206 )

es hat geregnet und er ist möglicherweise nicht voll gelaufen, aber ein 110 Kilo schwerer schwergewichtsboxer ist im gleichen rennen 11.53 gelaufen.

natürlich ist schnelligkeitsausdauer und top Speed etwas anderes und reiner 100m Speed wird nicht wirklich gebraucht, aber mich wundert es schon, dass einer der 52er Schlussrunden laufen kann so langsam ist.

natürlich trainiert er dafür nicht, aber 12.98 ist ja quasi besserer hobbyläufer Bereich. wie ist das möglich?
Vielleicht hat er an dem Tag einfach keinen Bock gehabt. Laut Aussage von Alberto Salzar laufen Rupp und Farah im Training regelmäßig fliegende 100er um 11,0 sec (handgestoppt).

Ein bißchen schneller als 12,98 aus dem Block kann man dann schon rennen.

Hier ist das Video des Laufs
https://www.youtube.com/watch?v=qjwye6P0Kpc
Eine 11.0 fliegend handgestoppt ist aber auch nicht so toll. Gibt es eine Faustregel für die Umrechnung? Spontan würde ich mindestens 7 Zehntel für den Start und 2 Zehntel für die handgestoppte Zeit dazurechnen.
Wer ist denn da die Rakete auf bahn 1Wink
(28.10.2015, 17:46)Oliver schrieb: [ -> ]Eine 11.0 fliegend handgestoppt ist aber auch nicht so toll. Gibt es eine Faustregel für die Umrechnung? Spontan würde ich mindestens 7 Zehntel für den Start und 2 Zehntel für die handgestoppte Zeit dazurechnen.
Na ja, damit kommen wir doch der Wahrheit wohl ziemlich nahe! Ich denke, Mo Farah kann wahrscheinlich nicht viel schneller als 12 Sekunden auf die 100 Meter laufen. Das muss er als Langstreckler auch nicht wirklich.Wink
(28.10.2015, 17:51)Flitzer schrieb: [ -> ]Wer ist denn da die Rakete auf bahn 1Wink
Andrew Triggs Hodge, Ruderer.
Die Namen der Läufer kann man am Anfang des anderen Videos bei youtube sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=KJMIwlQB-28
Olivers Rechnung zugrunde gelegt, liefe Farah 11,9 sec - klingt nicht so unrealistisch, ihm fehlen einfach die für den Kurzsprint typischen Muskeln (sieht man auch seinem instabilen Lauf besonders in der Zeitlupe an)

Mich wundern zwei andere Faktoren noch mehr: die Triathleten Brownlee (Brüder, Olympiasieger und zweiter, topfit in ihrer Diziplin)  sind beide über 14 sec unterwegs, das ist fast schon peinlich…

Man sieht aber auch welche Power in einem Boxer steckt, Anthony Joshua ist Schwergewichtsboxer und er bringt seine 2m und 115kg auch in einer für ihn untypischen Diziplin ganz ordentlich in Schwung - man möchte jedenfalls nicht im Weg stehen wenn er ins Ziel rauscht Wink
(28.10.2015, 18:04)Adonis1 schrieb: [ -> ]Na ja, damit kommen wir doch der Wahrheit wohl ziemlich nahe! Ich denke, Mo Farah kann wahrscheinlich nicht viel schneller als 12 Sekunden auf die 100 Meter laufen. Das muss er als Langstreckler auch nicht wirklich.Wink

Das zeigt aber auch sehr deutlich , dass Grundschnelligkeit mit Endspurtfähigkeit nur wenig zu tun hat. Denn trotz der "nur" 12,0 kann er eben am Ende eines 5000ers eine 52er Runde hinlegen.
Bleibt immer noch offen: Was schafft Mo Farah im Hammerwurf?
Wink Ich denke er bekommt ihn tatsächlich aus dem Ring! Ob bis zum Rasen… Wink

Trotzdem sind diese untypischen Diziplinen oft recht aufschlussreich. Beim Boxer sieht man, dass er viel Schnellkraft besitzt, diese aber nicht übermäßig effektiv einsetzt - ich bin mal so mutig und prognostiziere: Bei geeignetem Training könnte er sogar die 11 Sekunden knacken. Der Hochspringer (Grabbarz) läuft recht effektiv, da ist nicht mehr so viel Potential um ihn zum Sprinter zu machen.

Die Triathleten wollen nicht oder können nicht, der Sprint sieht nicht überzeugend aus - nicht bei durchtrainierten Athleten mit einem Laufanteil am Ende ihrer Diziplin! (Müssen die nie "endspurten"?)

Mo Farrah bewegt sich eigentlich flott (alles andere hätte auch verwundert), aber als Sprinter hat er deutliche Reserven: Der Sprint wirkt wie bei einem Kind, der ganze Körper ist nicht stabil, der Armeinsatz groß, ein großer Teil der Kraft wird aber "verschleudert". Die Beine erzeugen schnell einen raumgreifenden Schritt, die Frequenz ist vor allem am Start aber viel zu gering und insgesamt zu "kraftlos" für einen Sprint am Limit - für einen Endspurt wo es auf einen schnellen, nicht so kräftezehrenden Stil ankommt natürlich genau richtig.

Bei diesem "Spaß" zeigt sich auch etwas leichtathletisch-typisches, es erlaubt einen umittelbaren Vergleich unterschiedlichster Sportler und Sportlertypen - sprinten / laufen kann jeder, es nun mal unsere natürlichste Bewegungsform (oder mittlerweile eher das Sitzen  Thumb_down )
Seiten: 1 2