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Normale Version: IPC-Weltmeisterschaft: Markus Rehm 8,40m
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(26.10.2015, 17:24)lor-olli schrieb: [ -> ]Prothesen miteinander zu vergleichen, zu regulieren und zu zertifizieren ist nicht komplizierter als technisches Gerät, das Problem ist der Vergleich mit dem menschlichen Bein.

Warum sollte ich ein Bein mit einer Prothese vergleichen wollen, wenn ich einfach nur die Leistung Rehms als Prothesenspringer anerkennen und würdigen will?
(27.10.2015, 09:35)Atanvarno schrieb: [ -> ]
(26.10.2015, 17:24)lor-olli schrieb: [ -> ]Prothesen miteinander zu vergleichen, zu regulieren und zu zertifizieren ist nicht komplizierter als technisches Gerät, das Problem ist der Vergleich mit dem menschlichen Bein.

Warum sollte ich ein Bein mit einer Prothese vergleichen wollen, wenn ich einfach nur die Leistung Rehms als Prothesenspringer anerkennen und würdigen will?

Ich bin jetzt einfach mal von einer simpel-intellektuellen Transferleistung ausgegangen.
Für die, denen dieser Transfer zu anspruchsvoll ist: Wenn ich Prothesenspringer gegen "Beinspringer" antreten lassen will, muss ich einigermaßen gleichmäßig-gerechte Bedingungen schaffen. Wo die Porbleme bestehen habe ich, denke ich, angerissen…

So und jetzt warte ich auf Rehms ersten 9 m Sprung!  Seine herausragende Leistung als eine sportliche Leistung, stellt hier wohl niemand in Frage - nur eben der Vergleich mit dem menschichen Bein "hinkt" Wink
(27.10.2015, 10:53)lor-olli schrieb: [ -> ]Ich bin jetzt einfach mal von einer simpel-intellektuellen Transferleistung ausgegangen.
Für die, denen dieser Transfer zu anspruchsvoll ist: Wenn ich Prothesenspringer gegen "Beinspringer" antreten lassen will,

und ich war davon ausgegangen, dass es in d i e s e m thread eben nicht darum geht zu diskutieren, ob Rehm gegen Nichtbehinderte springen darf (dafür gibt es schließlich einen anderen Thread), sondern seinen IPC-Weltrekord zu würdigen Huh
(27.10.2015, 10:53)lor-Olli schrieb: [ -> ]So und jetzt warte ich auf Rehms ersten 9 m Sprung!
Der wird nicht kommen, weil er nicht kommen kann.
Weil man in das Material Energie reingeben muss.
Weil kein Material mehr Energie zurückgeben kann als es bekommt.
Selbst das tollste Material verlangt wesentlich mehr Input, als es in Output wandeln kann.
Markus dürfte ziemlich am Ende seiner physischen Möglichkeiten sein.
Bereits die 8,40 habe ich für kaum möglich gehalten.
(26.10.2015, 17:24)MZPTLK schrieb: [ -> ]
(26.10.2015, 15:44)apfelschorle schrieb: [ -> ]Habe mich nur über die Aussage von MZPTLK geärgert. Markus Rehm ist nun mal bei weitem der beste Weitspringer im Behindertensport. Und seine Leistung so herabzuwürdigen ist meiner Meinung nach unverschämt.
Ich habe Markus' Leistung im genannten Thread mehrmals gewürdigt.
Diese ist nicht die 'Brutto'-Leistung mithilfe der Prothese.

Zu würdigen ist seine Eigen-Leistung der Anpassung an die immer weiter optimierte Prothese.

Ohne Amputation wäre seine Leistungsfähigkeit wesentlich geringer, jedenfalls keine 8 m.

Sergej Bubka wäre auch keine 6m mit einem Bambus stab gesprungen und roger federer würde mit einem holzschläger nicht mit 220 kmh aufschlagen. der Weitsprung der amputierten ist nunmal eine Equipment Disziplin. ich bin daher auch dafür, dass rehm nicht gegen gesunde antritt, aber solange er gegen leute mit gleichen Voraussetzungen antritt sehe ich da kein Problem, in Sportarten mit high tech Equipment spielt dessen Weiterentwicklung nunmal eine Rolle.

solange seine Gegner auch zugang zu solchen Prothesen haben ist das fair.

dennoch sollte sich der verband IMO schon mit Begrenzungen der Technik (länge, härte...) beschäftigen damit es nicht zu einer Materialschlacht wie z.b der rodel oder Bobsport wird.
@ atanvarno: Ok, etwas deutlicher diesbezüglich wäre hilfreich gewesen. Ich bin auch bloß auf die von apfelschorle aufgeworfene Problematik eingegangen.

@MZ: Ja, Energie kommt nicht aus dem "Nichts", sehe ich auch so, ABER, wer sagt denn, dass ein Mehrkomponentenmodell einer "Sprungfeder" nicht in der Lage ist die über mehrere Schritte kumulierte Energie durch einen kräftigen Absprung freizusetzen? Zukunftsmusik? Nun es gibt bereits Kunstoffe und Memorymetalle die dies können (z.B. ein Metall, welches sich nach einer Verformung / Beule wieder zurückformt).
Der Autohersteller Citroen experimentiert mit einem sehr kompakten Gaspeicher, der  z.B. durch das Bremsen Druck aufbaut, welchen er dann beim Anfahren als Schubleistung freigibt. (nahezu serienreif und VIEL preiswerter als ein elektrischer Hybrid).

Zugegeben, ob das noch zu Rehms aktiver Zeit im Sport passiert ist nicht sehr wahrscheinlich, aber während die Evolution beim menschlichen Bein wohl keine großen Schritte mehr macht, wird sich in Material und Technik noch sehr viel bewegen, zudem immer schneller! (Frage: Wie lange gibt es smartphones? Gerade mal 8 Jahre, wenn bedenkt was sich hier getan hat)
@Olli: Ich glaube nicht, dass Sprungfedern im Behindertensport erlaubt werden werden.
Generell hat die Amortisationsfähigkeit auch beim besten Material ihre Grenzen, die scheint Markus ziemlich ausgelotet zu haben.
In jedem Fall muss man wie gesagt den limitierten menschlichen Faktor des Systems bedenken.
(27.10.2015, 10:53)lor-olli schrieb: [ -> ]So, und jetzt warte ich auf Rehms ersten 9 m Sprung! 
Seine herausragende Leistung als eine sportliche Leistung, stellt hier wohl niemand in Frage  - nur eben der Vergleich mit dem menschlichen Bein "hinkt" Wink
@ Ata und lor-olli
Und ich warte tatsächlich darauf, dass mit weiter perfektionierten Prothesen ein 9-m-Sprung möglich wird.
Es gibt ja schon einige (Nicht-Prothesenträger), die mit div. "Federbeinen" weit- oder hochspringen.

Das Problem ist nur (wie schon beim Beamon-WR-Sprung 1968):
Muss dann die Länge der Grube (max. 9 Meter + 1 bis 3 Meter [Entfernung Balken - Grube]) erweitert werden? Cool 

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@ olli: Ich habe Verständnisschwierigkeiten mit: "simpel-intellektuellen Transferleistungen" - Erklärst du's "populärwissenschaftlich"?

H. Klimmer / sen.
@ H.Klimmer: Ich muss wohl wirklich an meinem Stil arbeiten Wink. Ich hatte mir eingebildet, dass es der naheliegenste Schluss gewesen wäre, mir zugute zu halten, dass ich NICHT gegen Rehm argumentiere und auch NICHT den thread Rehm gegen Reif wieder aufwärmen wollte, sondern ganz einfach und direkt auf apfelschorle eingegangen bin. Die flappsige Bemerkung ging in Richtung atanvarno, denn dem unterstelle ich einfach, dass er es schon verstanden hatte… Ich hoffe das ist jetzt final erklärtAngel

@MZPTLK:

Ich gehe auch wie Du davon aus, dass es in der Leichtathletik der Behinderten keine "Extrawürste" wie Sprungfedern geben wird. Das aktuelle Material gibt sicher noch mehr her als Rehm derzeit herausholt, ABER es muss ja auch beherrscht werden (Die Prothesen könnten durchaus noch wesentlich stärker federn, so dass ein Känguruhhüpfen herauskommt, laufen wird aber schwierig. Ein moderner Sportbogen z.B. kann Kräfte übertragen die man früher einfach nicht erzielen konnte).

Auch sollte man nicht vergessen, dass am "anderen Ende des Geräts" immer noch ein menschlicher Körper mit Belastungsgrenzen hängt - rein theoretisch könnte man auch Stabhochsprungstäbe noch "brutaler" gestalten - sind sie dann noch zu beherrschen?

Die LA zieht bewusst und glücklicherweise Grenzen, wir könnten sonst die verbotenen "Bürstensprintspikes" (wie sie die Bobfahrer weiter verwenden) wieder einführen, den Speeren kleine "Tragflächen" verpassen, dem Diskus eine andere Gewichtsverteilung etc. - ich hoffe, dass ich so etwas nicht mehr erlebe. Ich schätze an der Leichtahtletik ihre Natürlichkeit - einen Sprint, Sprung oder Wurf versteht jedes Kind und genau um diese sollte es gehen, nicht um "Wettkämpfe der Technik" (Wobei, wenn man manchen Diskussionen zuhört…)
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