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Zitat:Thomas Röhler zu Gast bei Speer-Symposium

Der WM-Vierte Thomas Röhler wird einer der Experten beim „Europäischen Speer-Symposium“ am Sportinstitut im Savonlinna (Finnland; 21./22. November) sein. Der Jenaer spricht genauso wie sein Trainer Harro Schwuchow über das, was er am besten kann: Modernes Speerwerfen – das Thema. Organisiert wird das Seminar von Jarmo Hirvonen, Trainer von Europameister Antti Ruuskanen. Petteri Piironen, der Coach des kenianischen Weltmeisters Julius Yego und des WM-Zweiten Ihab Abdelrahman (Ägypten), wird ebenso Einblicke in seine Trainingsmethoden geben.
DLV - Flash-News des Tages / 23.09.2015

Modernes Speerwerfen ?
Kann mir mal ein Fachexperte /eine Fachexpertin den Unterschied zwischen dem 'altmodischen' und dem 'modernen' Speerwerfen erklären und seit wann es das (moderne Sp.) gibt ?
Übrigens, hier werden sicherlich auch interne, geheime Trainingsmethoden einfach so ausgeplaudert......, oder geschieht das unter 'absoluter Verschwiegenheit' ?
Diesbezügliche Antworten würden mich echt interessieren.Cool

Heinz Engels, Mainz
Ist damit der "roaltationsabwurf", also den rücken nach vorne drehen und den Speer quer  anstatt alles senkrecht zur abwurflinie gemeint?
Vielleicht ist mit dem alten Speerwerfen das Erlegen von Wild und Töten von Kriegsgegnern gemeint. Dafür braucht man eine andere Technik - Man muss aus dem kurzen Arm werden und nicht nach schräg oben, sondern nach vorn, da man die Wurfspeere aus wenigen Metern Entfernung wirft. Mit dem langen Arm lässt es sich aber nicht gut geradeaus, sondern eben nur schräg nach oben werfen. Außerdem muss man mit gebeugtem Bein und Ganzfußaufsatz stemmen, da ein gestrecktes Bein, das noch dazu mit der Ferse aufgesetzt wird, einfach nach vorn wegrutschen würde, da man ja weder Spikes noch Tartan zur Verfügung hat. Und so entspricht das alte Speerwerfen auch ganz der instinktiven Wurfbewegung, die jeder Mensch mehr oder weniger angeboren beherrscht (incl. des Schrittmusters für den Dreischrittanlauf) und bei der eben der Arm nicht lang und das Stemmbein gebeugt ist. Dann gibt es noch eine andere Technik für sehr schwere Wurfspeere, die bisweilen auch für das Werfen der Dreizacke verwendet wurde: Man fasst den Speer (oder Dreizack) am Ende des Stiels, die Klinge zeigt in Wurfrichtung und die zweite hand hält das Wurfgerät im vorderen Drittel. Beim Abwurf wird die haltende Hand im vorderen Drittel schnell weggenommen und die Wurfhand beschleuinigt am Hinterende. So hat man einen längeren Beschleunigungsweg, als wenn man in der Mitte fassen würde und es lässt sich auch das schwere Gerät einigermaßen beschleunigen, wenn auch mit sehr wenig Treffsicherheit. In manchen Dorfesten ist dieses Technik heute noch beim Mistgabelweitwurf zu sehen.
Ein umtriebiger Finne hat die Hotelauslaustung im "Sportinstitut" deutlich verbessert. Besagtes Hotel Tanhuvaara bietet Freizeitsport von Yoga - Langlaufen an mit  "Personal Trainer". Röhler hat immerhin den Tourismus in Savonlinna unterstützt. Durchaus ein schöner Ort keine Frage mit Burg, Saimaasee. Blockhüten wären aber zu einfach gewesen um eine 150 EUR Nacht zu rechtfertigen.
MOdernes Speerwerfen wid primär zur Weitenerzielung eingesetzt und nicht wie die Massai Krieger im Kampf gegen Löwen und andere Gegner im Afrikanischen Busch.
was mir bei den Speerwerfern auffällt, ist dass immer mehr die Technik des Hechtsprunges anwenden. Vor Jahren war es nur Pitkämäki, allerdings wandte diese Technik in den 1950 schon der Amerikaner  Conelly ( ? ) an.
Bringt das Vorteile. ?
Der erste Weltklassewerfer war Al Cantello, der mit diesem Hechtsprung den Weltrekord 1959 auf 86,04 Meter verbesserte.
Danach hatten wir uns in Mainz (Vorschlag : Berno Wischmann) auch auf den Boden geschmissen, konnten allerdings nach einigen Versuchen nicht mehr werfen. Warum ? Weil sich der rote Sand (!) in unseren Händen 'eingenistet' hatte.

Ich gehe davon aus, dass Thomas Röhler in Finnland vor den Weltklasse-Speerwerfern kein Referat über die Ötzi-Zeit (Jagdspeere) bis zur heutigen Speerwurftechnik hält. Auch der Hechtsprung hat nichts mit einem 'modernen' Werfen zu tun. Das ist nach meiner Meinung auch eine Veranlagung, kann nicht jeder ausführen.

Es muss also noch was anderes geben, dass den Unterschied zwischen den bekannten Wurftechniken (Abnahme-Speerrückführung [Lusis/finnische Abnahme] /Griffarten/Anlauf), Rhythmus-Varianten usw. und einem 'modernen' Speerwerfen ausmacht. Das interessiert mich.

Heinz Engels, Mainz 
Zitat:Das interessiert mich.

Dann auf nach Finnland. Hier gibt's Infos und das Anmeldeformular.
Zitat:
[b]Atanvarno[/b] [Bild: buddy_offline.gif]
RE: Modernes Speerwerfen !
Zitat: schrieb:Das interessiert mich.

Dann auf nach Finnland. Hier gibt's Infos und das Anmeldeformular.
Dankeschön ! Hatte ich schon gesehen und hätte ich gern gemacht, wäre......meine Fahrradkette nicht kaputt !  Angel

Ich nehme an, dass man uns ausführlich auf der DLV-Seite darüber informiert und verlasse mich (aus Erfahrung.....) einfach drauf !
(25.09.2015, 14:31)Javeling schrieb: [ -> ]Der erste Weltklassewerfer war Al Cantello, der mit diesem Hechtsprung den Weltrekord 1959 auf 86,04 Meter verbesserte.
Danach hatten wir uns in Mainz (Vorschlag : Berno Wischmann) auch auf den Boden geschmissen, konnten allerdings nach einigen Versuchen nicht mehr werfen. Warum ? Weil sich der rote Sand (!) in unseren Händen 'eingenistet' hatte.

Ich gehe davon aus, dass Thomas Röhler in Finnland vor den Weltklasse-Speerwerfern kein Referat über die Ötzi-Zeit (Jagdspeere) bis zur heutigen Speerwurftechnik hält. Auch der Hechtsprung hat nichts mit einem 'modernen' Werfen zu tun. Das ist nach meiner Meinung auch eine Veranlagung, kann nicht jeder ausführen.

Es muss also noch was anderes geben, dass den Unterschied zwischen den bekannten Wurftechniken (Abnahme-Speerrückführung [Lusis/finnische Abnahme] /Griffarten/Anlauf), Rhythmus-Varianten usw. und einem 'modernen' Speerwerfen ausmacht. Das interessiert mich.

Heinz Engels, Mainz 
richtig, Cantello hieß der US-Amerikaner.hatte es nicht mehr richtig im Gedächtnis.
Die Rücknahme des Speeres über unten nach hinten sieht man gar nicht mehr, ich glaube nicht, dass es wiss. klar ist, dass dies die schlechtere variante war.
Auch eine so alte Disziplin wie Speerwerfen hat also noch seine Unklarheiten.
(25.09.2015, 15:10)Javeling schrieb: [ -> ]Ich nehme an, dass man uns ausführlich auf der DLV-Seite darüber informiert und verlasse mich (aus Erfahrung.....) einfach drauf !


Tut man, s.
Thomas Röhler erklärt den Finnen das Speerwerfen
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