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Normale Version: Ronald Stein: "Wir wollen in Rio eine Sensation erreichen"
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Das Interview mit Ronald Stein auf la.de Liest sich, als wäre Stein in erster Linie Bundestrainer der Männerstaffel und die Frauen eher ein Anhängsel. Bei den Männern werden die meisten Staffelkandidaten namentlich genannt und auch die Chancen der Nachwuchsläufer Domogala und Hein angesprochen, bei den Frauen gehts in erster Linie um Verena Sailer, die aber in Rio gar nicht mehr dabei sein wird.
Ich finde, die DLV-Frauen sind in Rio sogar höher einzuschätzen als die Männer. Die Frauen lagen in Peking im Finale bei letzten Wechsel nur ca. einen Meter hinter GBR zurück, Verena Sailer verlor auf den letzten 100m auf Desiree Henry 0,4-0,5s. In Mannheim hatte Sailer Henry noch 11.10 zu 11.11 besiegt, mit Sailer in der Form von Mannheim wäre die DLV-Staffel wohl um die 42.20 gelaufen.
Der Punkt ist, Haase, Burghardt und Lückenkemper konnten auf den ersten drei Positionen mit GBR mithalten und die liefen immerhin eine 42.10. Die deutschen Sprinterinnen sind alle noch sehr jung, die meisten dürften sich 2016 verbessern und damit ist auch eine sehr starke Staffel zu erwarten. Bei den Männern hofft Stein auf einen Schnitt von 10.10-10.15, aber fast alle Staffelkandidaten sind über 30 Jahre alt oder knapp drunter, in dem Alter sind Leistungssteigerungen bei Sprintern nicht selbstverständlich.
Dem stimme ich zu. Bei den Männern dürfte es nach 2018 ziemlich mau aussehen, wenn Kosenkow, Jakubczyk, Knipphals, Keller, Blum, Menga abtreten. Außer Domogala, m.E. Polkowski und jetzt Hein kommt da nicht viel. Und ob die drei es je unter 10,10s schaffen?
Bei den Frauen siehts viel besser aus. Sailer war schon in Peking nicht mehr in Topform. Neben Haase, Lückenkemper und Burghardt stehen ja auch noch Mayer und Pinto bereit. Da dürfte es keine großen Verluste geben.
Trotzdem, bei beiden Staffeln muss vorne eigentlich eine rausfallen, damit's in Rio zu einer Medaille reicht.
(21.09.2015, 16:25)alist schrieb: [ -> ]Trotzdem, bei beiden Staffeln muss vorne eigentlich eine rausfallen, damit's in Rio zu einer Medaille reicht.

Mindestens. Immerhin hat es in Peking bei den Männern nicht gereicht, obwohl GB weg war. Die Kanadier waren knapp davor.

Bei den Frauen hoffe ich einfach, dass die Jungen auch durchkommen und nicht von einer Verletzung in die nächste stolpern.
Der Männersprint hat jetzt eine absolute Hochzeit, ich finde das durchaus verständlich, dass man nach den bisherigen Staffelplazierungen ein bisschen Wind macht. Wer, wenn nicht diese Generation soll eine Medaille holen? Allerdings muss das tatsächlich jetzt geschehen, denn spätestens nach 2018 gehen die Lichter aus, wenn man den Nachwuchs betrachtet.

Parallel zum Verfall der Männer müsste die Frauenstaffel steigen und sich im niedrigen 42er Level festbeißen. Dass Sailers Weggang erst mal eine Lücke reißt und die Chancen für 2016 etwas dämpft, wird niemand bestreiten wollen.
Stein ist ein Schaumschläger und Blender erster Güte. Fakt ist, dass Deutschland als letzter sich qualifiziert hat mit 38.57. Wären die Holländer im gleichen Lauf gewesen müsste Stein die Nichtfinalqualifikation erklären. Die Reserven auf Japan mit 3 Hundertstal waren minimal. Dermassen ungleich wird kaum mehr ein Lauf verteilt sein.
Deutschland fehlen für 37.90 rund 25 Hundertstel. Das ist die Marke für Rang 3. Daneben fehlt aber noch ein Sprinter im 9.90 Bereich. Der Schwächste Gegner ist Antigua und keinesfalls Canada. Die Chinesen holt man nicht mehr ein - mit zwei 9.90 Läufer. Wenn Frankreich, USA, und GB das Ziel sehen ohne Wechselfehler, dann ist Rang 6 ein gutes Ergebnis.
Medaillen sehe ich keine. Stein und sein Team dürften eher die Matterhorn Besteigung schaffen als eine Medaille in Rio.
Ach ja, Läufe über 38.30 leisten sich solche Top-Teams nicht mehr.
(21.09.2015, 20:23)Delta schrieb: [ -> ]Stein ist ein Schaumschläger und Blender erster Güte. Fakt ist, dass Deutschland als letzter sich qualifiziert hat mit 38.57. Wären die Holländer im gleichen Lauf gewesen müsste Stein die Nichtfinalqualifikation erklären. Die Reserven auf Japan mit 3 Hundertstal waren minimal. Dermassen ungleich wird kaum mehr ein Lauf verteilt sein.
 

Wie Du sicher ganz genau weißt, hatten die Deutschen einen völlig verkorksten Wechsel dabei, wo Menga das Tempo komplett neu aufnehmen musste. Ja, es war Glück, dass sie trotz des schlechten Wechsels noch ins Finale gekommen sind. Dort haben sie aber gezeigt, was sie können, und das, obwohl man verletzungsbedingt keineswegs in Bestbesetzung war. Von den drei Finalisten der Hallen-WM war nur einer am Start.

Realistischer Medaillenkandidat sind sie für mich trotz der beiden vierten Plätze dennoch nicht, aber in den Staffeln weiß man ja nie. Ich hätte auch vor Peking nicht gedacht, dass sie im Finale eine 38,15 laufen.

Ach ja, und was die USA angeht: Bis einschließlich der Olympischen Spiele 2008 zurückgerechnet, haben die Amis nur bei der WM 2013 das Ziel regulär erreicht. Das sind fünf Ausfälle bei sechs Großereignissen! Das ist kein Zufall oder normales Staffelpech mehr. Insofern würde ich nicht davon ausgehen, dass die in Rio das Ziel erreichen.
(21.09.2015, 20:23)Delta schrieb: [ -> ]Stein ist ein Schaumschläger und Blender erster Güte. Fakt ist, dass Deutschland als letzter sich qualifiziert hat mit 38.57. Wären die Holländer im gleichen Lauf gewesen müsste Stein die Nichtfinalqualifikation erklären. Die Reserven auf Japan mit 3 Hundertstal waren minimal. Dermassen ungleich wird kaum mehr ein Lauf verteilt sein.
Deutschland fehlen für 37.90 rund 25 Hundertstel. Das ist die Marke für Rang 3.
Katharina Molitor war in der Quali neunte, das Ende kennen wir. Ob erster oder letzter in der Quali ist egal, "was wäre wenn" ist auch egal.
Warum ist 37.90 die Marke für Platz drei? Weil die Zeit besser in deine seltsamen Gedankengänge passt? In London reichten 38.16 für Bronze, in Peking 38.13.
Wenn Jamaika und USA durchkommen muss man schon unter 38 laufen. Aber dass können wir auch, wenn alle fit sind. UK sehe ich aber in Normalform deutich vor unserer Staffel. Ab und zu gibt es unerwartete Chancen. Bislang haben wir diese nicht bei den Herren genutzt. Die Damen haben in der Vergangenheit die Chancen besser genutzt.
(21.09.2015, 22:10)Oliver schrieb: [ -> ]Wenn Jamaika und USA durchkommen muss man schon unter 38 laufen. Aber dass können wir auch, wenn alle fit sind. UK sehe ich aber in Normalform deutich vor unserer Staffel. Ab und zu gibt es unerwartete Chancen. Bislang haben wir diese nicht bei den Herren genutzt. Die Damen haben in der Vergangenheit die Chancen besser genutzt.

Wenn und hätte sind wirklich keine guten Parameter. Es werden immer wieder Staffeln durch schlechte Staffelwechsel ausfallen. Chancen bestehen sicherlich; aber die anderen schlafen auch nicht. Der dritte Platz ist denkbar knapp verpasst worden. Da kann man schon mal von einer Medaille träumen. Das halte ich nicht für Schaumschlägerei und ist nicht abwegig. Man geht endlich an die Verbesserung der Einzelergebnisse, speed-endurance-Programme und auch die Präsenz in großen Wettkämpfen: mein Reden seit wann?!!! Wann wird die unselige Tiefkniebeuge gestrichen??? Ich hoffe, dass man damit nicht wieder 20 Jahre wartet, damit die deutschen Sprinter mal lernen, aus dem Mittelstück zu sprinten, wie das Usain Bolt und Dafne Schippers vormachen. Wink Ich kann mir sehr gut vorstellen, an welchen technischen Bereichen eine Dafne Schippers vornehmlich arbeitet und dies auch in anderen Trainingsinhalten untermauert ist. Thumb_upDass mit GB und USA zwei gesetzte Staffeln ihr Ziel nicht erreichen, passiert nicht alle Tage. Nur steht Jakubczyk auch ante portas. Ich halte ihn für den eigentlich besten Mann, wenn er durchkommt.

Ich sehe allerdings die Chancen unserer Frauen nicht als geringer an. Da wächst für die nächsten Jahre ein eingeschweißtes Team heran. Die vier jungen Damen Haase, Burghardt, Pinto und Lückenkemper haben erhebliches Potential, aus dem man eigentlich etwas Hervorragendes "bauen" könnte, zumal auch gute Ersatzsprinterinnen zur Verfügung stehen. Ich würde in der Hinsicht einen zweiten Trainer konzentriert auf die Frauenstaffel ansetzen. 

Gertrud
Bei den Damen ist die internationale lestungsdichte deutlich geringer als bei den Männern, daher können die Deutschen Damen auch aus eigener Kraft Bronze holen. Nur die USA und Jamaika sind ganz weit weg. 

Wir haben keine Top Einzel läuferin, aber eben 5-6 in Bereich um 11.2, das hat kein anderes Land außer den großen 2.

 Bei den Herren sieht das anders aus, da gibt es mindestens 5 Länder mit besseren 4 Einzelzeiten so das die Wechsel helfen müssen.
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