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Normale Version: Doping-Kontrollsystem in Japan
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Mich haben die jüngsten Enthüllungen zum massiv vermuteten Doping in den Mittel- und Langstreckendisziplinen und die Diskussionen über die jeweils unterschiedliche nationale Praxis zur Durchsetzung des Dopingsverbots gedanklich auf Japan geworfen. Ich möchte dies nicht mit den vorangegangenen Diskussionen mischen.

Japan ist doch die Marathonnation schlechthin. Gibt es dort nicht Firmen-Teams der großen Unternehmen? Findet Marathon dort nicht sogar im Fernsehen statt? Und befördert nicht die Chance auf Ruhm und Wohlstand neben und nach dem Sport die Verlockung zum Sportbetrug (Doping)?

Deshalb mal die Frage, ob jemand etwas zum japanischen Doping-Kontrollsystem weiß, speziell im Laufen (ansonsten ist ja Japan auch nicht gerade LA Powerhouse).

Oder vielleicht Bemerkungen dazu, ob Japan überhaupt ein solches System braucht. Weil die Läufer dort von sich aus gar nicht dopen? Das will ich nämlich nicht ausschließen.
Japan hat mit der JADA eine Anti-Doping Behörde, die sich typisch japanisch relativ verhalten äußert. Siehe: http://www.japanrunningnews.blogspot.de/...ng-to.html

Was die dortige Leichtathletik angeht:
Es gibt in Japan eine Menge Highschool Teams, Universitätsteams und Profiteams von den unterschiedlichsten Unternehmen. Die Profiteams zahlen relativ gut, allerdings sollte man das System nicht uneingeschränkt mit dem in Europa und Amerika mit seinen zeitlich eng befristeten 'Schuhverträgen' der großen Sportartikelhersteller vergleichen. Die in den Profiteams laufenden Athleten arbeiten meist ihr restliches Leben in diesen Unternehmen. Wer eine positive Dopingprobe hat fliegt also nicht nur aus dem Team sondern verliert auch seinen zukünftigen Arbeitsplatz, weil er oder sie dem Unternehmen geschadet hat.

Wie im Artikel genannt sind anscheinend auch 5% der Proben von japanischen Athleten auffällig. Es gibt wohl auch dort schwarze Schafe.
(04.08.2015, 20:20)MD_Q schrieb: [ -> ]Was die dortige Leichtathletik angeht:
Es gibt in Japan eine Menge Highschool Teams, Universitätsteams und Profiteams von den unterschiedlichsten Unternehmen.

Die in den Profiteams laufenden Athleten arbeiten meist ihr restliches Leben in diesen Unternehmen. Wer eine positive Dopingprobe hat fliegt also nicht nur aus dem Team sondern verliert auch seinen zukünftigen Arbeitsplatz, weil er oder sie dem Unternehmen geschadet hat.
Das heißt: Sie verlieren ihre berufliche Existenzgrundlage!

Für einen Japaner - integriert in Konzernen wie HONDA u.a. - eine nicht wieder zu korrigierende Lebensniederlage.
Mag sein, dass sie, als wohl begeistertste Marathon- und EKIDEN-Anhänger, auch deshalb vor Doping zurückschrecken; vielleicht auch, weil ihre Moral höher ist als die der Europäer und Amerikaner.
Denn was passiert bei uns im EURO-Raum: Radfahrer Armstrong wird in Paris gefeiert (!!!), Gatlin darf sich überall sehen lassen, Baumann ist "unschuldig".Angry

Als ich 1993 in Japan war, erschienen mir die Einheimischen ganz besonders freundlich und fair zu sein...Thumb_up

H. Klimmer / sen.
Bitte Baumann aus der Diskussion herauslassen, den Weißen Japaner.