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Normale Version: Aktuelle Wettkampfprogramme und Bestenlisten
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(02.08.2015, 20:07)diskobolos schrieb: [ -> ]Warum es nicht möglich ist, dass der DLV aktuelle Bestenlisten für alle Alterklassen führt, erschließt sich mir nicht. Dazu müssten doch lediglich alle Veranstalter mit einer geeigneten Software ausgestattet sein.

Es soll ja Veranstalter geben, die gerne selbst entscheiden mit welchem Programm sie arbeiten. Ein Programm für alle wird es also nie geben.
Aktuell sind in Deutschland Seltec, Cosa, (immer noch) Rieping + ein paar Kleinstlösungen zur Wettkampfabwicklung im Einsatz, jede davon mit einem leicht abweichenden Bestenlistenformat.
Der DLV versucht zwar aktuell eine eigene Lösung (basierend auf Athletica) zu entwickeln und wird diese vermutlich mit erheblichem Einsatz als einzige offizielle Software pushen*, aber das wird nicht funktionieren, genauso wie es vor Jahren mit Seltec nicht funktioniert hat.

Statt ein eigenes Programm zu pushen sollte der DLV aus meiner Sicht auf eine Standardisierung des BLN-Formats drängen oder falls das nicht möglich ist, seine finanziellen Ressourcen nicht für ein eigenes Wettkampfprogramms verpulvern, sondern in die Entwicklung eines Bestenlistenprogramms, das die BLN-Formate aller eingesetzten Wettkampfprogramme lesen und verarbeiten kann.
Wenn man sich mit leichtathletik-datenbank.de zusammensetzen würde, wäre das vermutlich gar nicht mehr soviel Arbeit.

Dann wäre die Erstellung umfassender und aktueller Bestenlisten tatsächlich möglich (idealerweise über einen automatischen Export aus den aktuellen Wettkampfprogrammen oder über eine zentrale DLV E-Mailadresse als Sammelstelle an die jeder Veranstalter binnen x Tagen seine Ergebnisliste schicken muss).

*das sind Vermutungen meinerseits, wenn jemand anderes oder genaueres weiß, darf er es gerne ergänzen.
Es gibt das Projekt LADV.de. einige Verbände wie Bayern, Bawü, Sachsen und noch ein paar können über LADV online Meldungen durchführen, die Ergebnisse, werden automatisiert eingelesen. Die Ergebnisse der Athleten sind sehr schön aufbereitet. Bestenlisten gibt es (noch) nicht
(02.08.2015, 20:44)Atanvarno schrieb: [ -> ]Statt ein eigenes Programm zu pushen sollte der DLV aus meiner Sicht auf eine Standardisierung des BLN-Formats drängen oder falls das nicht möglich ist, seine finanziellen Ressourcen nicht für ein eigenes Wettkampfprogramms verpulvern, sondern in die Entwicklung eines Bestenlistenprogramms, das die BLN-Formate aller eingesetzten Wettkampfprogramme lesen und verarbeiten kann.
Wenn man sich mit leichtathletik-datenbank.de zusammensetzen würde, wäre das vermutlich gar nicht mehr soviel Arbeit.

Dann wäre die Erstellung umfassender und aktueller Bestenlisten tatsächlich möglich (idealerweise über einen automatischen Export aus den aktuellen Wettkampfprogrammen oder über eine zentrale DLV E-Mailadresse als Sammelstelle an die jeder Veranstalter binnen x Tagen seine Ergebnisliste schicken muss).
Als Outsider habe ich mich in der Tat immer gewundert, warum die DLV-Bestenlisten noch so antiquiert daherkommen. Selbst die Schwimmer haben das schon seit 15 Jahren auf die Reihe bekommen, sodass man alle Bestenlisten, Wettkämpfe und Athletenergebnisse leicht ueberblicken kann. Eine Datenbank und ein Programm, das andere Formate ggf. umwandelt sind nun wahrlich kein Hexenwerk.Confused
Du vergisst dabei eines: Der Deutsche Schwimmverband (und alle anderen Verbände, die solche Plattformen anbieten) investieren pro Jahr ungefähr 100.000 Euro in den Betrieb und die Weiterentwicklung dieser Systeme und dies eben seit teilweise schon Jahrzehnten. Wer glaubt, er könne den Weg einfach abkürzen und quasi jetzt mit der gleichen Leistung einfach einsteigen, der irrt.

Und da Leichtathletik eine extrem komplexe Sportart ist, wird hier für die LA noch ein wesentlich höherer Betrag notwendig sein. Und wer jetzt im Internet etwas recherchieren möchte, der kann ja mal nachsehen, wie viel ein durchschnittlicher Schweizer Online-Programmierer im Jahr verdient und wie viel bzw. wie wenig Geld der DLV bis jetzt in die Hand genommen hat. Und mit einem einzigen Programmierer, ist so ein Projekt eigentlich nicht zu stemmen ...

Daher sehe ich das ganze so: Die Geschichte wird definitiv nur über den Verband zu lösen sein. Aber solange der Verband die notwendigen Mittel nicht bereit stellt, damit er sich einen professionellen Partner leisten kann, mache ich mir dazu keine weiteren Gedanken, da es seit 5 Jahren Gott sei Dank nicht mehr mein Geld ist ...

Liebe Grüße und gute Nacht,

Peter Gridling
(06.08.2015, 00:44)Peter gridling schrieb: [ -> ]Und wer jetzt im Internet etwas recherchieren möchte, der kann ja mal nachsehen, wie viel ein durchschnittlicher Schweizer Online-Programmierer im Jahr verdient und wie viel bzw. wie wenig Geld der DLV bis jetzt in die Hand genommen hat. Und mit einem einzigen Programmierer, ist so ein Projekt eigentlich nicht zu stemmen ...

ein Inder ist sicher günstiger als ein SchweizerBig Grin.
Erfahrungsgemäß wirst du nur pro "Billig-Inder" einen halben Schweizer zur Koordination brauchen....
Das Tempo, in dem es mit dlv.net vorangeht, legt die Vermutung nahe, dass sich der DLV bestenfalls einen Viertel-Schweizer leistet Big Grin
Zitat:Die mediasprint gmbh hat ihren Betrieb per Ende 2015 eingestellt. Wir danken allen Kunden und Partnern für das Interesse an unseren Dienstleistungen und für die gute Zusammenarbeit.
Quelle

Zur Erläuterung: Mediasprint war die Firma, die dlv.net für den DLV entwickeln sollte. Wäre mal interessant zu erfahren, wie viel das seit 2011 andauernde Debakel dlv.net den DLV bisher gekostet hat und wie jetzt der Plan für Zukunft ist....
Hi!

Rechne es doch einfach aus:

Laut dem DLV-Mitarbeiter Eberhart Vollmer wurde der Vertrag zwischen dem DLV und Mediasprint im Jahre 2011 geschlossen (Quelle: DLV Statistikhandbuch 2012). Wenn man mal davon ausgeht, dass der Vertrag erst Ende 2011 unterschrieben wurde, so hat Mediasprint auf jeden Fall mindestens 4 Jahre daran entwickelt.

Das Brutto-Durchschnittsgehalt eines Web-Entwicklers liegt in der Schweiz bei 80T SFR (Quelle: Lohnanalyse.ch), also umgerechnet momentan 72T EUR. Mit Lohnnebenkosten, Gemeinkosten, etc. der Firma kommen ungefähr 35-40% dazu, d.h. die jährlichen Kosten lagen bei ca. 100T EUR.

Unter der Voraussetzung, dass nur ein einziger Programmierer beteiligt war, der alles gemanaged hat (also auch Projektmanagement, Kundensupport, Administration, etc) kommen über 4 Jahre gerechnet mindestens 400.000 Euro zusammen. Dass allerdings nur ein Programmierer daran beteiligt war, ist relativ unwahrscheinlich und es war ja bekannt, dass alle Kundentermine beim DLV der Geschäftsführer Nik Russi absolviert hat und dieser nicht in die Programmierung involviert war.

Wie's weiter geht, kann nur der DLV beantworten. Ich kann nur eines sagen:  Bisher waren im Jahr 2016 ausschließlich Seltec-LV's in der Lage korrekte Meldungen in elektronischer Form für Deutsche Meisterschaften abzugeben und darauf bin ich mit meinem Team sehr, sehr stolz. Dass nur in Seltec Bundesländern Vereinswechsel und die Verwaltung der Startpässe auch verbandsübergreifend funktioniert ist ebenfalls bekannt.
Wir werden uns trotz widrigster Bedingungen auch weiterhin gemeinsam mit unseren Kunden bemühen, die Leichtathletik im deutschsprachigen Raum weiterzuentwickeln mit dem Ziel vielleicht irgendwann Anschluss an jene Sportarten zu finden, die die Leichtathletik mittlerweile aus allen Bereichen vor allem Medial verdrängen, wie Wintersport, Triathlon, Radfahren, etc.

Und eines darf ich Euch auch verraten: Ihr dürft gespannt sein, was in den nächsten Wochen noch passieren wird :-)
 
Beste Grüße,

Peter Gridling
Geschäftsführer
Seltec GmbH
Sachsen nutzt LADV leider (noch) nicht. Sachsen Anhalt nutzt es, da wird alles in die Leistungsdatenbank miteingetragen und die speichert alles.