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Kabarett - Atanvarno - 08.04.2015

(08.04.2015, 18:24)MZPTLK schrieb: Und ich sehe viel armselige Effekthascherei um der Einschaltquoten und des Mammonerhaschens willen
mit den Mitteln der Anpinkelei und der billigen, unmenschlichen, unsozialen, dekadenten Herabwürdigung.
Du hast "Die Anstalt" noch nicht gesehen, oder? Schnellstmöglich nachholen bitte


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - MZPTLK - 08.04.2015

Die habe ich früher sehr oft gesehen.
Bin ein Schramm-Fan.

Die sogenannten Kabarettisten sind aber wenig in der Lage, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Das muss ich nicht goutieren.

Und narzistische Persönlichkeitsstörungen auch nicht.


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - ThomZach - 08.04.2015

In Deutschland sind die Kabarettisten seit Jahrzehnten die einzigen öffentlichen Menschen, die die Wahrheit über die Inhalte der Politik und Wirtschaft kennen und unverblümt verbreiten. Volker Pispers beschreibt nur schonungslos die wirtschaftlichen Wahrheiten unserer Zeit. Und reich wird er damit sicher nicht. Dass die Leute lachen liegt daran, dass es so unglaublich ist, wie wir von offizieller Seite täglich belogen und betrogen werden. Wenn ich im Publikum säße, würde ich alle 5 Minuten ausrufen: „Leute! das ist doch nicht zum Lachen!!“ Man lacht auch wohl, um nicht heulen und kotzen zu müssen. Das nenn ich Zynik. Ein Wort das es im Duden nicht gibt. Der Duden ist eben auch nur ein dickes Dokument für menschliche Unzulänglichkeit. Um nicht Dummheit zusagen. Das wäre ja beleidigend. Unzulänglich darf man sein, dumm sind immer nur die anderen… Mensch oh Mensch…


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - Atanvarno - 08.04.2015

Und das ist das, was ich an der Anstalt aktuell sehr gut finde: da bleibt den Leuten ab und zu das Lachen im Halse stecken.


RE: Kabarett - MZPTLK - 08.04.2015

(08.04.2015, 19:22)ThomZach schrieb: In Deutschland sind die Kabarettisten seit Jahrzehnten die einzigen öffentlichen Menschen, die die Wahrheit über die Inhalte der Politik und Wirtschaft kennen und unverblümt verbreiten. Volker Pispers beschreibt nur schonungslos die wirtschaftlichen Wahrheiten unserer Zeit.
Dass die Kabarettisten auch nur öfters die Wahrheit über die Inhalte von Politik und Wirtschaft kannten und unverblümt verbreiteten, ist mir neu.
Aber vielleicht hat sich der Pispers gebessert.
Früher zuviel Gequassel ohne knackige Substanz.
Vielleicht sollte ich doch mal einschalten.
Aber nicht zum Lachen, sondern nur, um zu hören, was ich schon immer hören wollte.


RE: Kabarett - lor-olli - 09.04.2015

Kunst ist nicht qua Selbstverständnis "Kunst", sondern die "Kunst des Möglichen" - zumindest, oder vor allem, wenn der Künstler davon leben will. Kunst um ihrer selbst willen ist oft brotlos, zu seiner Zeit kannten die wenigsten Zeitgenossen van Gogh, was für ein Hohn müsste es ihm scheinen, wenn er die Preise für seine Werke heute sehen könnte.
Im Sport ist "Kunst"  = Theorie - sie wird kaum wahrgenommen, wenn sie niemand in die Praxis umsetzt / umsetzen kann. Ich denke schon das viel Potenzial verschenkt wird, sowohl das der sportlichen Talente (der genetisch bevorteilten Bewegungskünstler) als auch das von Trainern, die ihre grundlegend richtigen Ansätze nicht vermitteln können (aus verschiedensten Gründen!).

Mir fallen zu manchen der hier geäußerten Wortmeldungen oft spontan Zynismen ein, die sicher nicht jeder lustig finden würde - ich "verkneife" sie mir nicht etwa, komme aber nur selten auf die Idee sie auch wirklich niederzuschreiben, zum einen bin ich nicht verbittert (wie ich das im letzten Kabarettprogramm von Schramm live erlebt habe!!!) und ich möchte auch einer eventuellen Verbitterung gar nicht Vorschub leisten (immer schlecht trainieren führt sicher nicht zum Erfolg!).

Kabarett ist ein Tanz auf des Messers Schneide, man tanzt um die Zuhörer zu reizen und zu provozieren, übertreibe ich es stehe ich bald vor leerem Saal, bin ich zu "sanft" komme ich ins Fernsehen Wink . Durch die vielen "Comedians" die unsere Bildschirme heimsuchen, erscheint der Anspruch definitv auf "Kinderhürdenniveau" gelegt worden zu sein (mus ich hier wirklich Namen nennen?), wer Anspruch bietet stellt fest, dass das Bildungsniveau vieler Bürger mittlerweile oft nicht mehr reicht die kleinen, feinen Anspielungen zu verstehen oder zu goutieren, oder deren wirkliche (nicht verbale) Schärfe wahrzunehmen.
 Es ist wie bei einem Trainer, der auch mit allen Tricks einem genetischen Grobmotoriker nicht "das Tanzen" (bitte nach Belieben ersetzen) beibringen kann. Es gibt eben Menschen, die eine Melodie auch nach der einhundersten Wiederholung nicht korrekt wiedergeben können und es gibt Menschen die ob der vielen schlechten Erfahrungen das Fernsehen weitestgehend meiden (isch 'abe gar keine Fernseh).

"Du lass Dich nicht verhärten, die die zu hart sind stechen und brechen ab sogleich…"
W.Biermann (ausgerechnet Biermann textet diese Zeilen, Humor oder schon Sarkasmus Wink)


RE: Kabarett - MZPTLK - 09.04.2015

Sogenannte Kabarettisten sind ziemlich arme Schweine, wenn sie es erstmal in die Glotze geschafft haben.
Müssen zum Termin liefern, egal, was ihnen einfällt oder nicht.
Frau und Kinder wollen ernährt werden,
ausserdem ist es immer noch besser als im Steinbruch zu malochen oder im Hartz 4 Loch zu landen.

Das erinnert mich flagrant an die sogenannten klassischen Komponisten und Hofmusiker des Feudalzeitalters.

Oder an Auftrags-Popmusiker oder Auftragsschreiber wie Walser...


RE: Kabarett - DerC - 09.04.2015

(08.04.2015, 19:07)MZPTLK schrieb: Die sogenannten Kabarettisten sind aber wenig in der Lage, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Das muss ich nicht goutieren.
Da sind einige sehr wohl in der Lage dazu. Wieso schreibst du nicht. welche du meinst?

(09.04.2015, 07:09)lor-olli schrieb: Mir fallen zu manchen der hier geäußerten Wortmeldungen oft spontan Zynismen ein, die sicher nicht jeder lustig finden würde - ich "verkneife" sie mir nicht etwa, komme aber nur selten auf die Idee sie auch wirklich niederzuschreiben, zum einen bin ich nicht verbittert (wie ich das im letzten Kabarettprogramm von Schramm live erlebt habe!!!)
Du hast Schramm live als verbittert empfunden? Oder vielleicht nur eine seiner Rollen?

Mal zynisch oder bitter zu sein heißt ja nicht, verbittert zu sein.

Also es ist Schade, dass Schramm (zumindest live) aufgehört hat. Aber die neuen Anstaltmacher sind wirklich gut - ist übrigens ein kleines Team mit nur einem zusätzlichen Autor.

(09.04.2015, 07:09)lor-olli schrieb: Durch die vielen "Comedians" die unsere Bildschirme heimsuchen, erscheint der Anspruch definitv auf "Kinderhürdenniveau" gelegt worden zu sein (mus ich hier wirklich Namen nennen?), wer Anspruch bietet stellt fest, dass das Bildungsniveau vieler Bürger mittlerweile oft nicht mehr reicht die kleinen, feinen Anspielungen zu verstehen oder zu goutieren, oder deren wirkliche (nicht verbale) Schärfe wahrzunehmen.
Ja ist so. Aber möglicherweise doch schon länger? Vor Barth gab es andere.

(09.04.2015, 07:09)lor-olli schrieb: es gibt Menschen die ob der vielen schlechten Erfahrungen das Fernsehen weitestgehend meiden (isch 'abe gar keine Fernseh).
Die guten Sachen kann man sich ja meist auch im Internet ansehen,

(09.04.2015, 07:09)lor-olli schrieb: "Du lass Dich nicht verhärten, die die zu hart sind stechen und brechen ab sogleich…"
W.Biermann (ausgerechnet Biermann textet diese Zeilen, Humor oder schon Sarkasmus Wink)
"Bleib ganz geschmeidig baby .." Zweiraumwohnung. Big Grin

Gruß

C


RE: Kabarett - MZPTLK - 09.04.2015

(09.04.2015, 15:56)DerC schrieb:
(08.04.2015, 19:07)MZPTLK schrieb: Die sogenannten Kabarettisten sind aber wenig in der Lage, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Das muss ich nicht goutieren.
Da sind einige sehr wohl in der Lage dazu. Wieso schreibst du nicht. welche du meinst?
Schramm hatte ich schon erwähnt, obwohl ich auch bei ihm nicht alles o.k. finde.
Aber ich konnte mir mal sehr gut vorstellen - nach entsprechendem Schauspiel- und Bühnentraining - mich im Duett mit ihm aufzuschaukeln.

Aber so gut wie alle tun so, als sei der Zuschauer, der Bürger, das Volk über alle Kritik erhaben.
Das wäre eigentlich die grösste Lachnummer aller Zeiten, wenn es nicht so traurig wäre.
Das meine ich mit: den Dingen auf den Grund gehen.
Darum sehe ich solche Veranstaltungen schon lange als verlogenes Ritual an.

Der Zuschauer als Arbeit- und Geldgeber.
Klar, wer die Musik bezahlt, bestimmt, was gespielt wird
.
Und wenn ich eine Zielgruppe habe, muss ich die bedienen, um sie nicht zu vergrätzen.
Schliesslich ist zum nächsten 1. die Miete fällig.


RE: Kabarett - lor-olli - 09.04.2015

@ DerC:
Ja, ich habe Schramm genau wie beschrieben erlebt, im Schmidt-Theater in Hamburg. Er hat sein Programm erst recht lustlos (dennoch professionell) durchgezogen um sich kurz vor Ende dann auf den Schemel zu setzen und mit dem Publikum zu diskutieren. Keine Show! Man konnte mitleiden, so deutlich war die Frustration, die Erschöpfung und Verbitterung zu erkennen - und  der Mann ausgebildeter Psychologe, er hat sich vermutlich selbst erkannt. Macht einen in so einer Situation dann auch nicht gerade fröhlicher… Dennoch habe ich ihn mit seinen sehr kritischen Worten immer sehr geschätzt.