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Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - Druckversion

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RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - W. Kronhard - 25.03.2015

(25.03.2015, 21:27)T-Willy schrieb: @Vladimir
der Hauptgrund ist definitiv ein permanent erhöhter Cortisolspiegel,welcher bei der Kombination von hohen Umfängen mit relativ gesehen hohen Intensitäten unweigerlich auftritt..auch da kann man zwar intervenieren,aber vermeiden lässt sich das nicht komplett.Der Körper kann sehr gut umgehen mit kurzen,hochintensiven Belastungen (KURZZEITIGE Sympathikusaktivierung),oder mit langandauernden,SEHR niedrigintensiven Belastungen (Parasympathikus).
Die Kombination lange und intensiv auf höchstem Leistungsniveau muss zu Problemen führen
(genetisch bedingt).

Es ist nicht die gelieferte Information falsch...die Rezeptoren,welche die Informationen aufnehmen,funktionieren manchmal nicht korrekt.,bzw. der Sollwert ist nicht korrekt.Das lässt sich aber reparieren...ich hoffe du weißt wie ?Wink
Ist nicht schwer!Es gibt einige Möglichkeiten!
Ausserdem spielt auch da indirekt die Leber eine entscheidende Rolle..ist ja klar!Smile

Warum erholt sich dann der gesunde Körper von der Ausdauerarbeit schneller als von der Schnelligkeitsarbeit und auch von der Kraftarbeit?


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - W. Kronhard - 26.03.2015

(25.03.2015, 21:27)T-Willy schrieb: Magnesiummangel!!!Ein weiterer sehr wichtiger Grund!
Ohne optimale Magnesiumversorgung funktioniert der Calciumstoffwechsel nicht richtig...
Ein leider immer noch nicht ausreichend beachteter Punkt!
Bezüglich Osteoporose liegt der Focus leider zu unrecht auf Calcium..nur so nebenbei..
Ohne Magnesium und Vitamin D funktioniert im Körper aber mal gar nix!!!
Richtiges Calcium-Magnesium Verhältnis muss gewährleistet sein (bei 99% der Bevölkerung nicht der Fall)!Dauerhaft bei 2:1 ,bei Magnesiummangel(fast jeder )1:1.

Langstrecke auf hohem Niveau ist eine extrem ungesunde und katabole Angelegenheit.
Der menschliche Körper ist m.M.n.  nicht  dafür geschaffen,derartige Belastungen problemlos wegzustecken!

Magnesium- und Calciummangel wo? In der Nahrung? Gibt´s im Normalfall gar nicht! 
Wenn im Körper, dann sind wieder die Versorgungs-Systeme schuld.
Vitamin D muss auch der Körper selbst bilden.
 
Lieber T-Willi, haste schon mal einen Wolf lachen gesehen. Bestimmt noch nicht! 
Erzähl ihm mal dass Langlauf ungesund ist. Dann wirst du ihn als erster lachen sehen. Sehr lustig! 
Der Bursche läuft mit seinen kurzen Beinen jeden Tag um die 100 km. Von wegen ungesund.

Wir laufen ungesund, dass kann stimmen, aber das lange Laufen ist nicht ungesund. 
Problematischer ist der Lauf im anaeroben (Sauerstoffmangel) Bereich, aber auch nur für das Nervensystem und nicht für andere Systeme. Weiste ja, nach 5 Min. ohne Sauerstoff wird das Gehirn "sauer" und schaltet für immer ab. 
Der Mensch denk zunehmend irrational-unlogisch und entfernt sich dadurch immer weiter von der Natur. Das ist der richtige Weg in die hochzivilisierte natürliche Ausrottung.


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - T-Willy - 26.03.2015

@Vladimir
Du solltest noch mal lesen,was ich geschrieben habe...

Ja,wiederholt  anaerober Bereich über längere Zeiträume,sagte ich doch!
Mit den beschriebenen Folgen...
Ich kenn die Energiesysteme schon..

GA ist o.k.


Dass die Versorgungssysteme eine große Rolle spielen ist  richtig..
Der Magnesiummangel ist eine Folge von hohem Verbrauch aufgrund überlasteter Versorgungssysteme und geringem Gehalt in der (typischerweise aufgenommenen) Nahrung!
Calciummangel in der Ernährung gibt es nicht,richtig!
Einen nicht optimalen Vitamin D-Spiegel hat fast jeder in unseren Breitengraden in den Wintermonaten (ich sagte OPTIMAL,und OPTIMAL sollte sichergestellt sein,wenn man den Körper
im Grenzbereich längerfristig belastet!).

Wenn ich es mit deinen Worten ausdrücken würde,würde ich sagen,dass die Versorgungssysteme
durch eine Entfernung von ursprünglicher  Lebensweise überlastet sind ,und praktisch keine Chance mehr haben,die Kontrolle zu behalten!Smile
Wir liegen näher zusammen,als du meinst!Big Grin

Aber einen Wolf mit einem Menschen bez. Lauf zu vergleichen,ist aber mal wirklich nicht dein Ernst,oderBig Grin

P.S.und OFF-Topic: Ich würde mich wirklich freuen,wenn du mir  meine PM beantworten könntest!
Ich bin selbst schon weitergekommen,aber deine Meinung interessiert mich trotzdem!
Danke!Smile


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - W. Kronhard - 26.03.2015

(25.03.2015, 21:27)T-Willy schrieb: @Vladimir
der Hauptgrund ist definitiv ein permanent erhöhter Cortisolspiegel,welcher bei der Kombination von hohen Umfängen mit relativ gesehen hohen Intensitäten unweigerlich auftritt..auch da kann man zwar intervenieren,aber vermeiden lässt sich das nicht komplett.Der Körper kann sehr gut umgehen mit kurzen,hochintensiven Belastungen (KURZZEITIGE Sympathikusaktivierung),oder mit langandauernden,SEHR niedrigintensiven Belastungen (Parasympathikus).
Die Kombination lange und intensiv auf höchstem Leistungsniveau muss zu Problemen führen
(genetisch bedingt).

Sich selbst zu korrigieren ist schon eine mutige Angelegenheit. Ich hoffe du bist dazu fähig. Ich helfe Dir.

Cortisol - ist unser natürliches entzündungshämmendes hormonelles Köprermittel. Keine Entzündung im Körper, keine Erhöhung.
Auch mit den zwei gegenseitigen Systemen wie Sympathikus und Parasympathikus musst Du umdenken. Das einzige was uns bewegt ist der Sympathikus, deswegen ist er mir auch sympathisch. Der uns bremst ist der Parasympathikus. Wenn ich schlafen will, ist mir der Parasympathikus mir sympathischer, denn er hilft mir dabei. Einbisschen Sympathie für den kleinen Sympathikus im Parasympathikus habe ich auch, denn der Kleine brems im Schlaf durch Aktivierung der Schliessmuskeln die Blasen- und Darmentleerung. Jetzt weisst Du auch warum manche Menschen schlaflos sind, aber auch nur den Mechanismus und nicht die Ursache.
Also wenn du langsam Läufst sind die Sympathikus-Prozesse nur weniger aktiv, aber nicht durch den Parasympathikus ausgebremst. Ist auch unsinnig Energien durch Konfrontation zu verlieren.
Da jede Bewegung aus dem Geist-Zentrum kommt und im Bewegungszentrum realisiert wird, ist Langlauf auch Geistig gesund (das haben leider unsere Politiker auch noch nicht verstanden). Daher kann man im Langlauf auch gesund nachdenken. Und man munkelt, es gibt eine Laufgeschwindigkeit die Glücksgefühle produziert. Persönlich habe ich die noch nicht rausgefunden, weil ich nicht laufe. Da haben wir mein irrationales Verhalten, häää.

PS. Deine Nachricht nicht gefunden. Zu Therapeutischen Fragen kann ich grundsätzlich keine Antworten geben, wegen nicht direkt Untersucht. Direktuntersuchen tue ich nicht mehr.


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - lor-olli - 26.03.2015

Das "Problem" sind doch die individuellen Parameter, die einfache Substitution durch Nahrungsergänzungsmittel wie sie heute im Spitzensport üblich ist, ist fehlerbehaftet, weil eigentlich eine große Blutwerteuntersuchung z.B. monatlich erfolgen müsste um dem Individuum gerecht zu werden.

Die Überbelastung (mit Ermüdungsbrüchen etc.) tritt aber vor allem bei Personen auf, die sich physiologisch im unteren bis untersten Gewichtsbereich bewegen, was auch den Schluss zulässt, dass hier Nahrungsaufnahme und Energieverbrauch im Missverhältnis stehen - der Körper "holt" sich was er braucht und greift z.B. notfalls die Muskeln oder sogar Knochen selbst an. Eigentlich ein geniales Prinzip um Extremsituationen (hunger) und Perioden zu überleben, ist es bei gleichzeitigem Spitzensport darauf ausgelegt die Regelkreisläufe nachhaltig zu stören.

Hungern / Unterernährung hat vor allem in jungen Jahren deutliche, epigenetische Auswirkungen, die teilweise irreversibel sind! (So sinkt etwa die Lebenserwartung, auch wenn sich die Ernährungssituation beim jungen Erwachsenen normalisiert, laut WHO signifikant!)

Leben ist ein andauerndes Experiment und bedarf einer ständigen physiologischen Justierung, die der Körper bei gesunder, normaler Lebensweise ganz gut hinbekommt. Manchmal aber nicht mehr, wenn man ihn zu häufig und zu sehr in den Grenzbereich treibt (Belastung, Ernährung, Gewicht, nicht ausreichende Regeneration) - unabhängig davon ob das nun Schnellkraft- oder Ausdauerbelastung betrifft. Das auch "normales Leben" schädlich sein kann, zeigt sich bei Menschen die keine Spitzenleistung bringen, aber z.B. durch langjährigen Schichtdienst keine vernünftige Regeneration haben.

Ich bin nicht in allen Detailfragen einer Meinung mit W. Kronhard (einige Regelkreisläufe sind doch "etwas" komplizierter…), aber die Richtung ist korrekt.

Wolf und Mensch bezüglich Laufen vergleichen? Nun wie ist es hiermit? Paris to Beijing in 161 days
inklusive Lebensmittelvergiftung und unfreiwilligen Stop in Moskau (Verletzung + Visaprobleme) sind das 53 km am Tag - da machen nicht viele Tiere, auch wegen der extremen Bedingungen, mit. (Bis auf 3800-4000 Höhenmeter, bis -25°C, oder eine Woche durch die Wüste bei bis zu +43°C, oft auf Schotterpisten oder an stark befahrenen Straßen entlang etc. )


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - T-Willy - 26.03.2015

@Vladimir

Ich muss mich nicht korrigieren,denn ich weiß das Alles auch  sogar sehr sehr genau ...du erzählst mir nix neues,sorry..

Ich hatte mich bewusst so ausgedrückt,dass es jeder versteht..
Natürlich ist bei einer langandauernden Belastung auch der Sympathikus aktiv..
Wir redeten aber speziell von anaeroben ,längeren Belastungen..was passiert da?Wink
Sympathikus und Parasympathikus sollten langfristig gesehen ausgewogen sein..
Ich weiß auch die Ursache,warum manche nicht schlafen können..

Das mit dem Cortisol ist nur halb richtig bzw.falsch,oder auch halbfalsch!
Keine Entzündung im Körper : gibts nicht!
Cortisol hat nicht nur eine entzündungshemmende Wirkung...das solltest du aber wissen.



Ich laufe auch nicht,aber habe trotzdem Glücksgefühle..
sorryBig Grin


Ps: Schön, dass du mir hilfst,indem du meine PM beantwortest


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - MZPTLK - 26.03.2015

(26.03.2015, 09:32)T-Willy schrieb: Wir redeten aber speziell von anaeroben ,längeren Belastungen..was passiert da?Wink
Was ist mit längeren anaroben Belastungen gemeint?
Die Langstreckler können vorübergehend(Tempowechseltaktik) mit sowas arbeiten,
das ist aber risikobehaftet, vor allem, wenn man öfter und längere Zeit in diesem Bereich operiert.
Ideal ist der 'steady-state' im noch-areoben an der Kante zum anaeroben Bereich.

Lor-Olli hat es auf den Punkt gebracht, der Körper nimmt es sich, wo er's kriegen kann.
Wenn nix mehr da ist, holt er's sich woanders, oder er streikt.


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - T-Willy - 26.03.2015

ja,das meinte ich...wenn man öfter und /oder  länger im anaeroben Bereich arbeitet..
Den Fehler machen zwar oft auch bzw. gerade (unnötigerweise) Hobbyläufer,aber ich denke,um Spitzenleistungen zu erbringen,ist man geradezu gezwungen,diesbezüglich manchmal über die (gesunde)Grenze hinauszugehen.

Nicht umsonst sind gerade Spitzenathleten im Langstreckenlauf  überdurchschnittlich oft krank
(Infekte),haben sehr wenig Muskelmasse  und trotzdem oft erstaunlich viel überflüssiges Fettgewebe (skinny-fat).
Wie Lor-Olli schon sagte,der Körper holts sich,oder streikt,genau so ist es.

Ich halte das, was Vladimir sagt, global gesehen auch für richtig,auch wenn es im Detail gesehen
natürlich schon nicht ganz so einfach ist.


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - W. Kronhard - 26.03.2015

Leute, die Unterhaltung mit Euch macht echt Spaß!
Weil ich ja nichts mehr lese, erfahre ich so auch was Neues. Dazu rette ich mein vorhandenes (wenn) Wissen vom vergessen. 

@T-Willi
Vom Cortisol habe ich  nur, aus meiner Sicht, die wichtigste Aufgabe erwähnt. Dem Entzündungsgrad im Körper entspricht auch die Cortisolmänge im Normalfall. 
Warum benutzt dann die Medizin im Normalfall bei starken Entzündungen im Notfall Cortison (chemische Nachbildung unseres Naturproduktes)?

Schlaflosigkeit ist ein echtes Problem in unserer Gesellschaft. 
Wenn Du die Ursache kennst, wäre schön es in einem Extrathema  allen zu berichten, und zu besprechen. Ich habe viel bei meiner Arbeit damit zu tun gehabt.

Glücksgefühle? Ich hoffe Du hast die nicht aus der Flasche!

@ lor-olli
Du schreibst interessant für mich. Die Sportler sollen Zell-Nahrung nicht mit Treibstoff im Körper verwechseln.
Du hast auch in dem Recht wenn Du sagst dass das andauernde anaerobe Läufe schädlich sind. Ich denke auch dass die nur eingebaut in den Langlauf zulässig sind, und zwar als Spurt bis zu 2-2.5 Minuten. Dann wieder mit Sauerstofffollversorgung laufen.
Aber auch das ist bisschen trainierbar. Ein Russe konnte im Wasser ohne zu atmen 10 Minuten Sitzen, ohne Gehirnschaden zu kriegen. Aber er hat extra viel Sauerstoffspeicherung in Gewebe geübt.

Nein Lor-olli, die Regelkreise sind nicht kompliziert, die sind sogar primitiv, sonst hätte ich die manche nicht selber entdecken können. 
Die funktionieren sehr einfach, wie Ölkontrolle im Auto: Ist-Zustand wird überwacht. Wenn zu wenig (im Körper auch bei zuviel), wird es gemeldet. Der Körper vergleicht dann die Meldung mit der irgendwo drin gespeicherten Norm, dann kommt die Nachsteuerung. 
In meiner Arbeit habe ich Fehler in der Nachsteuerung praktisch nie erlebt, ist sehr sicherer Teil. Aber in der normalen Regulierung des Gewebes durch das Nervensystem schon reichlich. 
Zum Beispiel bei Pseudo-Rheuma. Die Schul-Medizin hat davon leider gar keine Ahnung, will es auch nicht wissen, wie ich wiederum praktisch festgestellt habe. Fehlsteuerung der schadstoffbelasteten Nervenleitungen führt zu Verfälschung der guten Impulse vom Gehirn im Verlauf an die Peripherie und macht Gelenkschwellungen, die sich mit der Zeit auch entzünden.

Was kompliziert und anfällig dabei ist, ist dessen praktische Ausführung. Ist-Zustanderkennung ist das Anfälligste, wird durch sehr vieles gestört. Die Fast alle Fehler liegen dabei in Chemielabor des Gehirns. Falsche Ergebnisse des Labors bringt mit sich die falsche Nachsteuerung des Zustandes. Und so geht es dann weiter in diesem Irrkreis.


RE: Wenn die Körpersysteme der Belastung nicht gewachsen sind! - MZPTLK - 26.03.2015

(26.03.2015, 12:19)T-Willy schrieb: Nicht umsonst sind gerade Spitzenathleten im Langstreckenlauf  überdurchschnittlich oft krank
(Infekte)
Das Immunsytem ist bei Leistungssportlern allgemein geschwächt.
Zum Beispiel zeigt sich das in vermehrtem Auftreten von Pfeifferschem Drüsenfieber.

Ist das vermeidbar? Schwierig.
Professor Dr. Braumann hatte zu dem Thema geforscht.
Die Ergebnisse habe ich nicht parat, sorry.