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Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - Druckversion

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RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - Robb - 01.08.2014

(01.08.2014, 23:10)Piroschka schrieb:
(01.08.2014, 23:07)Robb schrieb: Nur der DLV kann für internationale Meisterschaften nominieren und nur der DLV bekommt öffentliche Fördergelder, wer international für Deutschland starten will, muß dies für den DLV tun.
Das ist aber kein Gesetz, sondern nur die Konsequenz aus der Monopolstellung.
Wie willst du die IAAF dazu zwingen, pro Land mehrere Verbände anzuerkennen?


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - dominikk85 - 01.08.2014

(01.08.2014, 23:10)Piroschka schrieb:
(01.08.2014, 23:07)Robb schrieb: Nur der DLV kann für internationale Meisterschaften nominieren und nur der DLV bekommt öffentliche Fördergelder, wer international für Deutschland starten will, muß dies für den DLV tun.
Das ist aber kein Gesetz, sondern nur die Konsequenz aus der Monopolstellung.

die aber in jedem land genauso ist. ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist einen neuen verband zu gründen, aber die IAAf wird sicherlich eine entscheidung für einen verband erzwingen und das auch mit recht. die IAAF muss doch einen verlässlichen und zuständigen ansprechpartner haben, alles andere ist doch nicht zumutbar.

man stelle sich vor was da passieren kann: der DLV sperrt einen athleten wegen dopings und der athlet wechselt daraufhin in den anderen verband und darf bei dessen wettkämpfen starten.

das wäre IMO ein fass ohne boden, das die kleinen nachteile des DLV mehr als überwiegen würde. am ende macht doch eh jeder heimtrainer was er will und bis auf irgendwelche sinnlosen zwangstrainingslager hat der DLV wenig einfluss.


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - Piroschka - 01.08.2014

(01.08.2014, 23:16)dominikk85 schrieb:
(01.08.2014, 23:10)Piroschka schrieb:
(01.08.2014, 23:07)Robb schrieb: Nur der DLV kann für internationale Meisterschaften nominieren und nur der DLV bekommt öffentliche Fördergelder, wer international für Deutschland starten will, muß dies für den DLV tun.
Das ist aber kein Gesetz, sondern nur die Konsequenz aus der Monopolstellung.

die aber in jedem land genauso ist. ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist einen neuen verband zu gründen, aber die IAAf wird sicherlich eine entscheidung für einen verband erzwingen und das auch mit recht. die IAAF muss doch einen verlässlichen und zuständigen ansprechpartner haben, alles andere ist doch nicht zumutbar.

man stelle sich vor was da passieren kann: der DLV sperrt einen athleten wegen dopings und der athlet wechselt daraufhin in den anderen verband und darf bei dessen wettkämpfen starten.

das wäre IMO ein fass ohne boden, das die kleinen nachteile des DLV mehr als überwiegen würde. am ende macht doch eh jeder heimtrainer was er will und bis auf irgendwelche sinnlosen zwangstrainingslager hat der DLV wenig einfluss.
all solche dinge lassen sich aber ohne Probleme regeln.

Doping-Sperren Verbandsübergreifend zu handhaben, ist doch gar kein Problem. Zumal wenn beide nationale Verbände Mitglied eines übergeordneten internationalen Verbands sind. Gleiches gilt für Nominierungen. Vorteil wäre dabei ganz sicher und schnell, dass diese unzweifelhaft klar und eindeutig wären, im Gegensatz zur bisherigen Praxis.


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - maz - 01.08.2014

(01.08.2014, 22:51)Piroschka schrieb: Der DOSB ist aber eine öffentliche Behörde und kein privater Verein wie der DLV.

Und es geht nicht darum, dass Athleten selbst organisieren, sondern nicht von oben herab diktieren lassen, ohne Mitsprache und Einflussmöglichkeiten. Konkurrenz belebt auch dabei das Geschäft.

Wirklich, "öffentliche Behörde"? Der DOSB ist doch genauso eingetragener Verein, dessen Mitglieder eben Sportverbände sind (und ein dutzend oder so natürliche Personen).

Und was heißt denn "von oben diktieren lassen"? Die DLV-Führung wird letzlich von den Vereinen, also der Basis, gewählt. Wenn den Athleten die DLV-Führung nicht passt, dann müssen sie eben über ihre Heimvereine dafür sorgen, dass eine andere gewählt wird.


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - Piroschka - 02.08.2014

Ganz interessant:Ein-Verbandsprinzip


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - krzom - 02.08.2014

Vermutlich ist es ohne den DLV nicht möglich. Ich finde die Frage zur Organisation von Sport generell dennoch sehr interessant, zumal wir in Zeiten leben, in denen gesamtgesellschaftlich betrachtet die Vereinsstrukturen massiv an Bedeutung verlieren. Nur: solange es keine besseren Ideen gibt, werden wir mit überforderten, selbstherrlichen Funktionären leben müssen. Zum Glück gibt es ja auch noch ein paar Idealisten, wie in allen Lebensbereichen.


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - Atanvarno - 02.08.2014

(01.08.2014, 22:51)Piroschka schrieb: Und es geht nicht darum, dass Athleten selbst organisieren, sondern nicht von oben herab diktieren lassen, ohne Mitsprache und Einflussmöglichkeiten. Konkurrenz belebt auch dabei das Geschäft.

Was Du eigentlich möchtest (und auch ich für sinnvoll hielte) ist kein zweiter Verband, sondern eine starke Athletengewerkschaft, die die Interessen der Athleten gegenüber dem Verband vertritt.
In den USA gibt es sowas bereits
http://leichtathletikforum.com/showthread.php?tid=103
allerdings sind viel zu wenig Athleten in der TFAA organisiert, um wirklich etwas bewirken zu könnnen0
.
Auch in Deutschland würde der Einfluss einer solchen Organisation damit stehen und fallen, ob es gelingt, die vielen Individualisten in der Leichtathletik unter einen Hut zu bekommen, damit man mit einer Stimme sprechen kann.
Wären Leichtathleten in der Lage einen wirksamen Streik (bspw. den Total-Boykott einer großen Meiserschaft) zu organisieren? Immerhin ist die Teilnahme an Wettkämpfen ihre Haupteinnahmequelle.
Aber nur mit sowas könnte man den DLV in echte Verhandlungen mit den Athleten zwingen.
Aber wahrscheinlich sehen die meisten Athleten gar kein ganz so großes Problem wie wir es hier sehen. Es trifft ja immer nur einzelne, die nicht nominiert werden, den Kaderstatus verlieren, vom Bundestrainer gemobbt werden. Solange sich da kein Solidaritätsgedanke einstellt, wird sich auch nichts ändern.


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - alex72 - 02.08.2014

Der DLV hat schon ein Demokratiedefizit. Er ist nur extrem indrirekt demokratisch legitimiert. der enscheidende verbandsrat ist ein reines Funktionärsgremium. Die Basis kann nur duch die Wahl von Delegierten Einfluss nehmen die wieder Funktonäre wählen , die wieder ein Verbandsgremium bilden. 

Es gab in der Vergangenheit viele Entschiedungen die niemals in der Basis eine Mehrheit gefunden hätten, aber einfach durchgewunken wurden. Am Ende regieren einige überalterte Funktionäre und hauptamtliche Mitabeiter den DLV fast nach Belieben.

Die Basis hat gar keine Möglichkeit die Führung direkt zur Verantwortung zu ziehen. Durch eine Neuwahl etc.


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - MZPTLK - 02.08.2014

Wenn man George Orwell: 'Farm der Tiere' gelesen hat, sieht man die Gründung einer Alternativorganisation mit realistischerem Auge.

Da hilft nur der 'Marsch durch die Institutionen',
auch Ochsentour genannt.


RE: Braucht die deutsche Leichtathletik den DLV - lor-olli - 02.08.2014

Und jetzt stellen wir uns mal vor, wir könnten uns nicht über den DLV und seine "Initative" im Fall Markus Rehm aufregen, sondern müssten es unter uns (oder den Athleten) regeln… Ich möchte Platzkarten Wink