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"Hollywood-Leichtathletik"? - Druckversion

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RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - lor-olli - 12.03.2014

Im zeitgeschichtlichen Rahmen betrachtet, steht die Leichtathletik da, wo "schon viele standen". Die technische Entwicklung hat in nahezu allen Bereichen Bilder unabdingbar gemacht. Nachrichen ohne (möglichst bewegte) Bilder? Musik einfach NUR hören? Bücher "aus und auf Papier"? Individuelle Kommunikation nur zwischen zwei Personen? Zeitungen?
Das Informationszeitalter erfordert viele Umbrüche, Information fließt schneller, bunter, lauter als je zuvor - wobei die Tiefe der Information eher abzunehmen scheint (Stichwort digitale Verblödung…).

Leichtathletik im Stadion / in der Halle? Als Austragungsort noch unabdingbar, aber das Publikum IM Stadion hat andere Bedürfnisse als die Menschen am TV / Computer. Das Stadion setzt für das "volle Vergnügen" mehr voraus: grundlegende Regel- und Diziplinenkenntnisse,  Ausdauer beim Zuschauer ("wegzappen" ist nicht Wink) oft auch bei nicht persönlicher Involviertheit das Einschätzen können einer Leistung (z.B. in Zwischenläufen etc.) - alles kann man nicht Moderieren, aber genau das scheinen viele Zuschauer zu erwarten (geprägt durch viel TV?), dem ist nicht jeder Sprecher gewachsen...

Also doch mehr Hollywood? Eine Konzentration auf einzelne Aspekte / Diziplinen könnten dem "überforderten" Zuschauer helfen (beim Hallen ISTAF in Berlin hat man so etwas wohl versucht). Emotionen sind für den Vermarktungserfolg wichtig, aber das funktioniert nur, wenn der Zuschauer sich ernst genommen fühlt.

Was bleibt bei den "Nicht-Leichtathleten" übrig von einer Goldmedaille eines Robert Harting? Ach der, der immer sein Hemd zerreißt… Hat er gut erkannt der Robert H. auch wenn es ihn im Nachhinein vielleicht ein wenig ärgert. Das Publikum will Identifikationsfiguren (die Leistung allein macht auch Bolt nicht so erfolgreich), will mitfiebern (Konzentration genau auch diesen Moment), sich "dabei" fühlen - ein Dieter Adler hätte mit all seiner Kenntnis heute nicht den Hauch einer Chance mehr.

Meine Prognose: Die Show wird sich nicht mehr vermeiden lassen, die Frage ist, wie viel ist dem Sport noch zu- oder schon abträglich? Erinnert sich jemand an Willy Banks? Sein Spiel mit dem Publikum (als "Animateur") fand schnell Nachahmer. Eine Isenbajewa "spielt(e)" ebenfalls recht gekonnt mit den Zuschauern - Leistung allein reicht nicht mehr? Harting hat das schon gut analysiert (Anerkennung für die Leistung nicht für das "rumkaspern"), eine Sabine Braun hat auch schon die Ansprüche zu spüren bekommen (Nie ein "Star" trotz Top-Leistung). Heute scheint es wichtiger denn je zu sein, neben Leistung auch den "Darsteller" zu geben.

Die parallele gesellschaftliche Entwicklung forciert diesen Trend - können die "wahren Leichtathletik Fans" sich gegen den Trend stemmen, oder sollten sie ihn gar selbst mitlenken?


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - Hellmuth K l i m m e r - 12.03.2014

(12.03.2014, 08:28)Paragraf schrieb: Bitte bloß nicht mehr Show. Aber weniger Disziplinen gleichzeitig halte ich auch für sinnvoll. Eine komplett verfolgte technische Disziplin kann so spannend sein. 

Ich bin da "konservativer! Das Schöne an der LA besteht doch darin, dass es bei ihr so schön abwechslungsreich im Stadion/in der Halle ist!
Meist ist es doch so, dass jeder Fan sowieso auf 1 ... 2 Disziplinen besonders fokussiert ist, was dazu führt, dass die Anhänger sich in der Nähe der Austragungsstätten einfinden. (Ich erlebte das z. B. bei Wettkämpfen in Jena, Leipzig [riesiges "Zentralstadion" mit 100 T. Sitzplätzen] - dort zogen die Fans von einer Anlage zur anderen, und man wusste, "d i e   haben alle Ahnung" - was leistungsfördernd war Wink )
Daneben wird es zunehmend Meetings für 1 ... 2 Disz. (z.B. "Hochsprung mit Musik", Stabhoch/Weit vor dem Brandenb. Tor, Weitsprung in Langensalza, 3... 4 ausgewählte Wettbewerbe in der Berliner Halle, ....) geben, kleine "Spektakels" eben für die staunende Masse ...

Von mir aus (als Livebetrachter) kanns alles   s o   bleiben! Die TV- Bedürfnisse interessieren mich nicht. Rolleyes

H. Klimmer / sen.


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - gera - 15.03.2014

(12.03.2014, 18:54)Hellmuth K l i m m e r schrieb:
(12.03.2014, 08:28)Paragraf schrieb: Bitte bloß nicht mehr Show. Aber weniger Disziplinen gleichzeitig halte ich auch für sinnvoll. Eine komplett verfolgte technische Disziplin kann so spannend sein. 

Ich bin da "konservativer! Das Schöne an der LA besteht doch darin, dass es bei ihr so schön abwechslungsreich im Stadion/in der Halle ist!
Meist ist es doch so, dass jeder Fan sowieso auf 1 ... 2 Disziplinen besonders fokussiert ist, was dazu führt, dass die Anhänger sich in der Nähe der Austragungsstätten einfinden. (Ich erlebte das z. B. bei Wettkämpfen in Jena, Leipzig [riesiges "Zentralstadion" mit 100 T. Sitzplätzen] - dort zogen die Fans von einer Anlage zur anderen, und man wusste, "d i e   haben alle Ahnung" - was leistungsfördernd war Wink )
Daneben wird es zunehmend Meetings für 1 ... 2 Disz. (z.B. "Hochsprung mit Musik", Stabhoch/Weit vor dem Brandenb. Tor, Weitsprung in Langensalza, 3... 4 ausgewählte Wettbewerbe in der Berliner Halle, ....) geben, kleine "Spektakels" eben für die staunende Masse ...

Von mir aus (als Livebetrachter) kanns alles   s o   bleiben! Die TV- Bedürfnisse interessieren mich nicht. Rolleyes

H. Klimmer / sen.
Wenn die jetzigen paar Fans nicht unter sich bleiben wollen, ist es m.E. unbedingt notwendig, die Fernsehpräsenz zu erhöhen.
Wir haben nun einmal ein mediales Zeitalter. Der Fußball ist doch nicht deswegen so dominant, weil er soviel besser als andere Sportarten ist, nein, weil er eine perfekte Marketingstruktur hat.
Und das fehlt bei der LA völlig. Nicht nur eine verbesserte Darbietungsart ist nötig, sondern auch Methoden es unter die Leute zu bringen.
Es kann doch nicht zufrieden stellend sein, wenn 100 Fans im Stadion von einer Wettkampfanlage zur anderen ziehen ( wozu ich übrigens auch gehöre ).Die wenigen Zugpferde der LA müssen doch auch allen Zuschauern im Wettkampf präsentiert werden.
Beispiel Cottbus. Die Tribüne und Zielgerade sind gut besetzt. Das Kugelstoßen der Frauen mit mehreren Weltklasseathletinnen findet in  Kurve der Gegengeraden statt, kaum einer kann so den Wettbewerb mitverfolgen. Eine Katastrophe. Wieso nicht-wenn das Stadion nur teilweise besetzt ist - den Wettbewerb vor die Tribüne holen. Das ist nur ein Beispiel- aber es mehr aus der Sportart gemacht werden. Zu einem Konzept, was ich beim DLV vermisse gehört eine bessere Darbietungsart der LA , aber auch die möglichst vielfältige Präsenz in den Medien. Sonst werden wir immer mehr zur Randsportart. 


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - Hellmuth K l i m m e r - 15.03.2014

(15.03.2014, 09:51)undefined schrieb: Wenn die jetzigen paar Fans nicht unter sich bleiben wollen, ist es m.E. unbedingt notwendig, die Fernsehpräsenz zu erhöhen.
Wir haben nun einmal ein mediales Zeitalter.

Es kann doch nicht zufrieden stellend sein, wenn 100 Fans im Stadion von einer Wettkampfanlage zur anderen ziehen ( wozu ich übrigens auch gehöre ).

Wieso nicht - wenn das Stadion nur teilweise besetzt ist - den Wettbewerb   v o r   die Tribüne holen.

 Zu einem Konzept, was ich beim DLV vermisse, gehört eine bessere Darbietungsart der LA , aber auch die möglichst vielfältige Präsenz in den Medien. Sonst werden wir immer mehr zur Randsportart. 

@gera
All das von dir Gesagte ist in Wirklichkeit auch meine Meinung.
Medienpräsenz (von TV u. Printmedien) kann aber weder vom DLV noch von den Fans merklich gebessert werden. Heuer sind Zeitungen und TV nicht so scharf auf Sport sondern vor allen an Sensationsberichtersattung (----> Hoeneß, Extremsport, ... Big Grin) interessiert - wegen der Auflage, Werbeeinnahme bzw. der Einschaltquoten.

-------------------

Deinen Gedanken, die attraktiven Disziplinen "v o r   die Tribüne zu holen", den hatten wir in Halle bei der "Deutschen Meisterschaft der DDR" (so tatsächlich die befohlene Bezeichnung!) 1967 schon einmal realisiert. Den SP-Kreis bauten wir direkt vor die Haupttribüne in der Mitte der Zielgeraden - um unsere Stoßerinnen aus Leipzig u. Halle, Lange, Gummel) in den Focus zu rücken. Das gelang - der Kreis musste aber wieder weg, weil er   d o r t   störte und nie wieder dort (!) gebraucht wurde. Wink  

H. Klimmer / sen.


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - Pollux - 15.03.2014

(15.03.2014, 09:51) g era schrieb: Der Fußball ist doch nicht deswegen so dominant, weil er soviel besser als andere Sportarten ist, nein, weil er eine perfekte Marketingstruktur hat.
Und das fehlt bei der LA völlig. Nicht nur eine verbesserte Darbietungsart ist nötig, sondern auch Methoden es unter die Leute zu bringen.

An der Marketing-Struktur liegt es wohl nicht. Denn eines ist wohl klar: Ein Sprung- oder Wurfwettbewerb wird niemals ein Massenpublikum finden. (Die Erfindung von Innenstadtspektakeln steht diesem Umstand nicht wirklich entgegen) Und wenn Laufwettbewerbe die Dramaturgie des Unmittelbaren und somit den direkten WettKAMPF-Charakter deutlicher vergegenwärtigen, haben sie nicht die Geschehnis-Qualitäten einer Spielsportart. Also dort, wo die Dramaturgie ständig zwischen Höhepunkt und Entlastung schwankt. Im Laufwettbewerb spitzt sie sich entweder in sehr kurzer Zeit zu, oder sie ist – wie bei der Mittel- und Langstrecke - auf einen Höhepunkt ausgerichtet. Wäre es nicht so, würde bei Übertragungen nicht mit größter Nonchalance zu anderen Schauplätzen geblendet. 

Man könnte natürlich einwenden, dass in der Leichtathletik ein eigenes und viel komplexeres - und der Vielzahl von Schauplätzen geschuldetes- Spannungsmoment aufgebaut wird. Aber diese Spannung hat nicht den roten Faden einer Fußball-Darbietung. Und überschreitet auch in seiner Dauer die Grenzen zeitlicher Hochstimmungskapazität. Außerdem fehlt den Leichtathletikwettbewerben ein akzentuiertes Identifikationsmoment, das im Extrem auf ein Freund-Feind-Schema hinausläuft. (Wie viele Bayern-Fans sind denn echte Fußball-Liebhaber?) Anders ausgedrückt. Leichtathletik-Fans müssen die Leichtathletik als solche lieben. 

Die Attraktivität von Leichtathletik-Wettbewerben lebt von der Kombination aus Hochleistungsschau und Wettbewerbsspannung. Und kultiviert elementare Bewegungsmuster, die dennoch „gelesen“ werden müssen. Die Dramaturgie des Leichtathletik-Wettbewerbs ist viel mehr kontextbezogen und vermittelt. Ein Tor ist ein Tor und in seiner Augenfälligkeit nicht interpretationsbedürftig. Das Überqueren der Latte aus der Spannung aufeinanderfolgender Ergebnisse verlangt vom Zuseher bereits Mitdenken und die Fähigkeit, das nicht (direkt) Augenfällige einzuordnen. Darauf muss man sich einlassen wollen und können. So wie auf die Dramaturgie eines Mittelstreckenlaufs, der ein betont lahmes Anfangstempo hat. Das alles ist aber im Prinzip Spektakel-untauglich. Obwohl die Leichtathletik „einfach“ ist, fehlt ihr das Potential einer hemdsärmeligen Kampfmetaphorik, das Spektakel der hochgezüchteten Geschwindigkeit und der verdichtete Spannungsbogen des Spiels. Hier geht es um eine vielseitige und filigrane Dramatik. Und die Ästhetik der Leichtathletik entfaltet ihre Ästhetik nur aufgrund einer reflektierten Aufmerksamkeit des Betrachters. Was wohl auch eine besondere Nähe voraussetzt. Und Zeit beansprucht. Die Kompensation durch Entertainment wird auf Kosten von Authentizität gehen. Und daher die Liebhaber nicht überzeugen. 

Die mediale Darbietung der Leichtathletik muss das Besondere der Leichtathletik hervorheben. Gerd Held hat es 2009 mal gekonnt auf den Punkt gebracht. Nur halt nicht aus einer Nachfrage-orientierten Perspektive. Daher am besten gleich wieder vergessen! 

http://www.welt.de/welt_print/debatte/article4350716/Die-Kraft-des-Unvermoegens.html 


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - Atanvarno - 15.03.2014

(15.03.2014, 15:43)Pollux schrieb: [...]haben sie nicht die Geschehnis-Qualitäten einer Spielsportart. Also dort, wo die Dramaturgie ständig zwischen Höhepunkt und Entlastung schwankt. [...]
Aber diese Spannung hat nicht den roten Faden einer Fußball-Darbietung. [...] Außerdem fehlt den Leichtathletikwettbewerben ein akzentuiertes Identifikationsmoment, das im Extrem auf ein Freund-Feind-Schema hinausläuft.

All das wäre gegeben, wenn wieder mehr Länderkämpfe ausgetragen würden.
Eine Länderkampfserie ähnlich der Championsleague im Fußball könnte aus meiner Sicht mehr Zuschauer ziehen, als das x-te Diamond League Meeting in dem eine Horde gesichtsloser Ostafrikaner, die von ihren Sponsoren auch noch völlig unverständlicherweise alle in das gleichfarbige Trikot gesteckt werden, von einem Hasen gezogen doch wieder am unerreichbaren Weltrekord scheitert.


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - gera - 16.03.2014

also pollux/hellmuth/atanvarno :

Ich teile eure Meinung,sehe aber auch Möglichkeiten der zeitgemässeren Darbietung der LA.
Insgesamt habe ich meine Vorstellungen in einem Artikel auf meiner website 
www.leichtathletikinbewegung.de     unter I./T.1    niedergechrieben.

Hervorheben möchte ich hier die Möglichkeit,  die Laufdisziplinen kampfbetonter zu machen.
Z.B. durch die Einführung von Punktelaufen- jede Runde werden nach Rangfolge Punkte vergeben (ähnlich Radsport), oder die Disziplin Paarlaufen, die zu sehr vielen Kampfszenen und Positionswechseln führt. Auch kann der Mannschaftsgedanke gestärkt werden. Wieder echte Länderkämpfe oder eine Mehrfachrunde der Vereinsmannschaften. Dann kommt mehr Identifikation des Fans mit der Sportart zu stande.
Die Einzelevents sollten m.E. nicht zu sehr ausgedehnt werden, das kann zu einer Zersplitterung der Gesamtsportart LA führen. Eher eine Reduzierung der Disziplinen bei internationalen Meisterschaften.


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - Drizzt - 16.03.2014

(15.03.2014, 15:43) Pollux schrieb:
(15.03.2014, 09:51) g era schrieb: Der Fußball ist doch nicht deswegen so dominant, weil er soviel besser als andere Sportarten ist, nein, weil er eine perfekte Marketingstruktur hat.
Und das fehlt bei der LA völlig. Nicht nur eine verbesserte Darbietungsart ist nötig, sondern auch Methoden es unter die Leute zu bringen.

An der Marketing-Struktur liegt es wohl nicht. 
Und warum klappt das dann bei den anderen Spielsportarten auch nicht so richtig?
Frag mal nach bei (Feld- bzw Eis-) Hockey,Handball,Basketball,..., ob die mit ihrer Situation zufrieden sind. 


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - gera - 16.03.2014

(16.03.2014, 10:12)Drizzt schrieb:
(15.03.2014, 15:43) Pollux schrieb:
(15.03.2014, 09:51) g era schrieb: Der Fußball ist doch nicht deswegen so dominant, weil er soviel besser als andere Sportarten ist, nein, weil er eine perfekte Marketingstruktur hat.
Und das fehlt bei der LA völlig. Nicht nur eine verbesserte Darbietungsart ist nötig, sondern auch Methoden es unter die Leute zu bringen.

An der Marketing-Struktur liegt es wohl nicht. 
Und warum klappt das dann bei den anderen Spielsportarten auch nicht so richtig?
Frag mal nach bei (Feld- bzw Eis-) Hockey,Handball,Basketball,..., ob die mit ihrer Situation zufrieden sind. 
Also zumindest haben Eishockey / Handball / Baskettball wesentlich mehr und feste TV-Zeiten. Von daher auch viel mehr Werbung für die Sportart beim Nachwuchs.


RE: "Hollywood-Leichtathletik"? - Pollux - 16.03.2014

(16.03.2014, 10:12)Drizzt schrieb: Und warum klappt das dann bei den anderen Spielsportarten auch nicht so richtig?
Frag mal nach bei (Feld- bzw Eis-) Hockey,Handball,Basketball,..., ob die mit ihrer Situation zufrieden sind. 
Bei den Heimspielen der Rhein-Neckar-Löwen habe ich noch keine leeren Ränge gesehen. In Friesenheim (2. Liga) ist immer Bohai und bei einem 4. Liga Verein, den ich jetzt nicht nennen will, ist „zu Hause“ auch stets der Teufel los. (Sofern die Erfolge da sind) Der Handball hat kein Marketingproblem, sondern wird aus sportimmanenten Gründen niemals die Popularität des Fußballs erreichen. Marketing kann nur greifen, wenn eine Substanz aus Tradition, Nähe zur Sportart (Wer hat schon mal Feldhockey gespielt) und Erfolgen vorhanden ist. Hinzu kommt das Spannungsmoment einer einfachen und ebenso markanten Spielstruktur. Ebenso eine symbolische Qualität und v.a. eine - emotional hoch besetzte - Identifikationsstruktur. (Geh mal zum College-Football nach USA. Ich empfehle die „Fighting Irish“. Man erkennt schon 2h vor dem Heimspiel, welche Voraussetzungen vorhanden sein müssen, damit Marketing überhaupt greifen kann) 

Was meinst Du also? Dass Handball nicht zu den beliebtesten Sportarten gehört? (Übrigens liegt die Leichtathletik in Deutschland vor Handball) Oder legst du die Wachstumsrate der jeweiligen Sportart zugrunde? Für mich sind das abstrakte- und deshalb nichtssagende Größen. Die Auffassung von Gera, LOr-Olli teile ich ebenfalls. Zumindest, so weit ich die Lage der LA beurteilen kann.