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IAAF Meeting Torun - 15.02.2018 - Druckversion

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RE: IAAF Meeting Torun - 15.02.2018 - Delta - 15.02.2018

(15.02.2018, 20:10)Robb schrieb: Lea Sprunger 51.28s. Wer trainiert die Schweizer 400m Hürdenfrauen?
In diesem Falle ist das Trainer Adrian Rothenbühler der macht das seit 2010. Der ist aber nicht nur Trainer für Sprunger -
sondern primär Dozent für Trainerausbildung in Magglingen. (Nationales Leistungszentrum der Schweiz)
Primär ist es aber die neue Strategie die 400 m zuerst über die Hürden anzugehen. Breitenmässig ist der 400 m Hürden der CH Frauen die beste Disziplin. Rothenbühler geht als Primarleher durchaus auch als Manager durch. Wer dort ineffizient ist - hat Ihn dann gesehen. Trainingskonzepte Mehrjahres - Einjahresumsetzung mit Detailplänen für jede(n) Ahtlet(in).
Da gibt es keine Auswahl von Dortmund mal nach Wattenscheid zu wechseln und noch etwas "Kohle" mitzunehmen.
Da Rothenbühler auch Mehrkampftrainer ist - weiss er um die Robustheit die im 400m Flach und Hürden gebraucht werden.


RE: IAAF Meeting Torun - 15.02.2018 - Robb - 15.02.2018

(15.02.2018, 21:36)Delta schrieb:
(15.02.2018, 20:10)Robb schrieb: Lea Sprunger 51.28s. Wer trainiert die Schweizer 400m Hürdenfrauen?
Breitenmässig ist der 400 m Hürden der CH Frauen die beste Disziplin.
Deshalb hatte ich gefragt. Es kann ja kein Zufall sein, dass die kleine Schweiz drei Weltklasse Hürdlerinnen hat (bzw hatte, Fontanive hat ihre Karriere beendet), während wir in der Kreisklasse rumkrebsen.


RE: IAAF Meeting Torun - 15.02.2018 - krebsan - 16.02.2018

Ich bin ja kein Insider wie offenbar Delta, aber wird Lea Sprunger (im Gegensatz zu ihrer zurückgetretenen Schwester - eine Verwechslung?) nicht seit eh und je (2008) von Larent Meuwly trainiert? Dem Trainer, den man als Verantwortlichen für die 4*100m-Staffel abgesetzt hatte nach einer denkwürdigen Kampagne im "Blick", nachdem Mujinga Kambundji sich geweigert hatte, unter ihm weiterhin Staffel zu laufen (einen weiteren Schweizerrekord gab es aber auch ohne Kambundji).
Neu trainiert auch Kariem Hussein bei Meuwly.
Wenn ich mich recht erinnere, versuchte man auch Ellen Sprunger zu einer 400m-Läuferin zu machen, scheiterte aber dabei und sie kehrte zum Siebenkampf zurück.
Petra Fontanive trainierte in Zürich im TV Unterstrass bei einem eigenen Trainerteam. Robine Schürmann beim LCZ bei Flavio Zberg, der bis vor kurzem auch für Hussein zuständig war (und Nationaltrainer 400m/400H ist unter dem Cheftrainer Sprint Laurent Meuwly...). Bei Unterstrass ist zudem Avril Jackson im Training, beim LCZ Agne Serksniene.
Yasmin Giger widerum wurde bei Werner Dietrich in Amriswil in der Ostschweiz aufgebaut. Jener Dietrich, der schon bei Werner Günthoer die Basis legte und später Kariem Hussein entdeckte.

Da sind also meiner Meinung nach 3-4 Trainingsgruppen, die einfach gut arbeiten, und sich vermutlich auch häufig austauschen.

Es hilft natürlich auch, dass der Chef Leistungssport von Swiss Athletics ein ehemaliger 400m-Hürdenläufer ist, der schon zu Beginn seiner Tätigkeit erklärt hatte, auf diese Disziplin besonderen Wert zu legen, weil international weniger umkämpft und für "Schweizer Talente" machbar. Ein eigentliches Langhürdenkonzept auch für den Kinder-/Jugendbereich fehlt aber dennoch. Vielmehr kommen die starken Läufer-/innen nach meiner Erinnerung aus unterschiedlichen Bereichen.
Lea Sprunger aus dem Siebenkampf, Petra Fontanive aus dem Hürdensprint, Jasmin Giger aus dem Mehrkampf (sie ist eine starke Mittelstrecklerin und Speerwerferin!), Robin Schürmann wohl auch aus dem Mehrkampf. Kariem Hussein aus dem Fussball... Eigentlich könnte man auch sagen, die gute Entwicklung ist auch auf eine gute Arbeit im Frauen-Mehrkampf zurückzuführen.
Offenbar sehen junge Athleten hier eine Perspektive und treffen auf Trainer, die sie an die Spitze bringen können.


RE: IAAF Meeting Torun - 15.02.2018 - Jo498 - 16.02.2018

Warholm war ja auch Zehnkämpfer. Eigentlich komisch, dass D mit a) großer 400m Hürden und b) vergleichbarer Mehrkampftradition auf dieser Strecke seit Jahren eher schwächelt. Klar, über 400m flach haben wir auch eine Riesentradition und sind beinahe noch schlechter. Das ist sicher auch ein Problem, dass man mit recht schwachen Leistungen über 400m deutsche Spitze/Staffel werden kann (und eine weitere Zubringerstrecke, 800m, ist auch nicht so toll), daher zu wenige auf die Hürden gehen. Aber beim Mehrkampf klappt es doch eigentlich ganz gut mit dem Nachwuchs und eigentlich müssten da immer ein paar Kandidaten sein, die entweder zu schwach im Werfen oder insgesamt zu schwach für die Spitze sind, aber gut auf 400 Hürden wären.


RE: IAAF Meeting Torun - 15.02.2018 - krebsan - 28.02.2018

"Das ist sicher auch ein Problem, dass man mit recht schwachen Leistungen über 400m deutsche Spitze/Staffel werden kann."
Ist das nicht eher ein Anreiz? Das ist ja die gleiche Diskussion wie um die Limiten für Grossanlässe. Meiner Meinung nach sollten diese so tief wie möglich liegen, so dass möglichst viele Athletinnen und Athleten eine Chance sehen, sich zu qualifizieren, und für ihr Training auch eine Belohnung zu erhalten.


RE: IAAF Meeting Torun - 15.02.2018 - Jo498 - 28.02.2018

Wenn es ein Anreiz ist, dann hat er jedenfalls zu sehr wenigen Spitzenleistungen über 400m in den letzten 20 Jahren in Deutschland geführt. Im Gegenteil ist die 4x400m-Staffel der Männer inzwischen so schwach, dass sie kaum noch WM/OS-Finalchancen hat.
Man kann unterschiedliche Arten von Anreizen gebrauchen: Natürlich ist es erstmal gut, wenn viele Sprint und Langsprint machen, da sie durch die Staffeln bessere Teilnahmechancen an internationalen Ereignissen haben. (Es bringt auch wenig zu beklagen, dass das "unfair" ggü. den 800-10000m-LäuferInnen ist, weil die diese Chance nicht haben.)
Andererseits fehlt durch mangelnde Breite in der Spitze der Anreiz, auf eine Disziplin zu wechseln, die dem Athleten vielleicht besser liegen würde, oder die, wie die Langhürden, international nicht ganz so dicht ist, so dass man auch im Einzel bessere Chancen hat. Ich bezog mich oben nur auf den zweiten Punkt.