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Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - Druckversion

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RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - Robb - 09.02.2018

Am besten gefallen hat mir Koko bei ihren Solo-Läufen, bei der Hallen- und Freiluft-DM letztes Jahr. Deshalb trau ich ihr für Dortmund eine deutliche Steigerung zu.


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - Küstenkrebs - 09.02.2018

Bisher ist Klosterhalfen ab 2017 in der Halle ohne Vorläufe immer eine 4:04:xx gelaufen - 3 Mal ganz alleine vorne weg wie bei der letzten DM (langsamste 4:04:91) bzw. mehr oder weniger alleine hinter der zu schnellen Genzebe Dibaba und einmal in einem teilweise taktischen Rennen bei der EM 2017. Ich habe hoffentlich nichts übersehen.

Sollte nicht schon durch Tagesform mehr Streuung drin sein?

Ich frage mich, wer sich die Ankündigung eines Rekordversuches ausgedacht hat. Wollte der TSV Presse-Zitierungen generieren? Oder hatte sie selber eine entsprechende Bemerkung gemacht? Das wäre ungewöhnlich. Letztes Jahr gab es zwar auch Vorankündigungen, was Zielzeiten angeht - ich glaube von ihrem Trainer, aber die waren eher vorsichtig.


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - aj_runner - 09.02.2018

Bei diesen Rennverläufen (freies Laufen) spielt der engere Hallenradius kaum bis gar keine Rolle. Das sind ja keine 16 Sekunden auf 100 m. Im Gegenteil: durch die Windstille ist es noch einfacher, gleichmäßig zu laufen.

Wir sollten vielleicht auch ihrem Trainer vertrauen. Bis auf London hatte die Form bei ihr immer gestimmt, wenn es darauf ankam. Letztes Jahr waren die 8:51 zum Saisoneinstieg auch 5 Sek. langsamer als ihre Freiluft-BL (mit einem schnellen letzten Km) und 4 Wochen später holte sie Silber bei der Hallen-EM.

Wir kennen ihren Formaufbau nicht. Hatte sie nach KA noch eine harte Tempoeinheit und war deshalb nicht ganz ausgeruht?


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - Jo498 - 09.02.2018

Ich glaube, die "Konvergenz" dieser Zeiten ist eher zufällig.
Das Solo bei der DM 17 war nach den damaligen Kommentatoren eher "zu schnell", kommunizierte Zielzeit wäre angeblich 4:06-07 gewesen. Dass sie damals sogar die Freiluft-BL deutlich verbessern konnte, lag m.E. daran, dass sie im Spätsommer 16 nach den OS keine 1500m mehr gelaufen ist.
Das EM-Finale war anfangs ein bißchen zu langsam; erst als Muir nach vorne geht, wird es schneller und die erste Runde war dennoch nur in 67, glaube ich. Da hat sie vielleicht einmal zu viel überholt, aber in der zweiten Hälfte, konnte sie sich "einfach" an Muir hängen. Die Zeit war da zweitrangig, hat sich aus dem Rennen ergeben.
In Karlsruhe war die erste Runde sehr rasant (pacer unter 30), die zweite auch noch zu schnell, danach ist der genaue Verlauf schwer zu erkennen, weil die Kamera auf Dibaba fokussiert. Ich glaube aber, dass Koko nach dem schnellen Anfang relativ gleichmäßig 32-33 Runden gelaufen ist, was genau der End-Zeit entspricht.
Gestern lag sie bis 800m bei 4:00-pace, bei 1000 hat sie noch 2:41, aber dann etwas eingeknickt; die letzten beiden Runden sind in je ca. 33, also einen Tick zu langsam für den Rekord. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn sie den 2. Platz hätte verteidigen müssen.
In Karlsruhe wusste sie nicht, wo der Rekord lag; sonst hätte sie vielleicht ein bißchen mehr gedrückt auf der letzten Runde und dann hätte es gereicht.

Für die DM sind Koko, Klein, Krause sowohl für 1500 als auch 3000 in den Listen, Diana Sujew obendrein noch für 800. Da will man sich anscheinend erst ganz spät festlegen.

https://www.leichtathletik.de/fileadmin/user_upload/03_Termine/Top-Events/DM_Halle/2018/2018_Meldeliste.pdf


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - Andreas - 09.02.2018

Ich finde Koko hat sich gestern hinter Dibaba sehr wacker geschlagen und mit gerade einmal 2 Sekunden gegen eine amtierende Weltrekordhalterin zu verlieren, ist absolut keine Schande. Dibaba sah auch nicht gerade so aus, als hätte sie einen lockeren Trainingslauf absolviert. Man hat bei den einzelnen Naheinstellungen gesehen, dass auch sie teilweise auf die Zähne gebissen hat und auch während des Laufes auf die Videoleinwand geschaut hat. Da kann man schön unauffällig sehen, wie weit die Gegnerinnen und wer hinter einem ist.
Koko sollte sich aber nicht zu sehr nur auf die 1.500 m in der Halle versteifen. Ihre kontinuierlichsten Steigerungsraten hat sie erzielt, wenn sie variabel auch einmal das eine oder andere Rennen auf den Unter- und Überdistanzen wie über 800 m und 3.000 m absolviert und damit neue Reize gesetzt hat. Ihre Hallen-Bestzeit über die 800 m ist gerade einmal eine 2:03,37 min und bereits schon 2 Jahre alt und die 3.000 m vom letzten Jahr 8:51,75 min.


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - aj_runner - 09.02.2018

Zitat:Koko sollte sich aber nicht zu sehr nur auf die 1.500 m in der Halle versteifen. Ihre kontinuierlichsten Steigerungsraten hat sie erzielt, wenn sie variabel auch einmal das eine oder andere Rennen auf den Unter- und Überdistanzen wie über 800 m und 3.000 m absolviert und damit neue Reize gesetzt hat. Ihre Hallen-Bestzeit über die 800 m ist gerade einmal eine 2:03,37 min und bereits schon 2 Jahre alt und die 3.000 m vom letzten Jahr 8:51,75 min.
Letztes Jahr ist sie die 800 m in der Staffel in ca. 2:01 gelaufen.


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - Jo498 - 09.02.2018

1500 ist dieses Jahr die Hauptstrecke für Frauen bei der IAAF Indoor Tour und solche internationalen Auftritte sind wichtiger als 800m bei irgendeinem Hallensportfest, auch im Hinblick auf die Hallen-WM. Ob sie nun eine Hallen-BL von 2:03 oder 2:01 hat, ist ziemlich egal, weil sie 800m bei internat. Meisterschaften eh nicht laufen wird.
Vielleicht läuft sie ja bei der DM sogar 3000m. Da hätte es in Madrid auch ein sehr gutes Feld gegeben, aber ich gehe mal davon aus, dass sie und ihr Trainer wissen, was sie machen. Es ist sicher wichtiger, einen optimalen Aufbau für die Freiluftsaison und EM zu erreichen, als sich in der Hallensaison zu verzetteln.

Zweimal zweite hinter Dibaba bei der Pseudo-Hallen-Diamond-League und zwei Top-Zeiten (dritt- und fünftbeste der Saison bisher) mit deutlichem Abstand zum Rest der Felder ist ein toller Einstieg. Dass sie auf dem momentan erreichten Niveau nicht mehr in jeden Rennen neue BL laufen kann, ist doch klar.


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - Jo498 - 10.02.2018

(09.02.2018, 12:39)aj_runner schrieb: Bei diesen Rennverläufen (freies Laufen) spielt der engere Hallenradius kaum bis gar keine Rolle. Das sind ja keine 16 Sekunden auf 100 m. Im Gegenteil: durch die Windstille ist es noch einfacher, gleichmäßig zu laufen.
Aber warum sind dann fast alle Rekorde (und auch pers. BL) auch auf 1500-5000 klar schlechter in der Halle? Liegt das nur daran, dass niemand so gezielt auf die Hallensaison hin trainiert wie auf die eigtl. Höhepunkte im Sommer? Dann könnte man sich aber doch relativ leicht Hallenrekorde abholen, indem man als SpitzenathletIn das mal eine Saison anders macht...?


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - aj_runner - 10.02.2018

Ja, das sehe ich so. Die Hallensaison ist viel kürzer, es gibt weniger qualitativ gute Rennen und Rekorde in der Halle zählen deutlich weniger.
Nico Motchebon kam so zu ehren, Stephanie Graff in dem epischen Rennen bei einer Hallen-EM (keine Ahnung mehr wann und wo) mit den beiden Erstplatzierten ich meine in 1:55 Min., Komens 3.000-WR oder auch der 800m-WR von Kipketer (nach VL-WR und Halbfinale).
Wer kein Problem damit hat von vorne Weg weg zu laufen, der hat bis zu einem bestimmten Tempo (wahrscheinlich sogar bis unter 13 Sekunden, auf jeden Fall aber bei über 14 Sekunden) keine Nachteile ggü. draußen. 
Selbst hatte ich in der Jugend einmal eine Vorlauf über 800 m, bei dem ich immer 2 Schritte hinter dem Stärksten war. Freier Schritt, kein Wind, die Zeit im Blick, so bin ich knapp (< 1 Sek.) an die Freiluft-BL herangelaufen, hatte wg. dem Endlauf 5 Stunden später aber noch ein paar Körner gespart. Bei den paar Halleneinheiten, die ich gemacht habe, hatte ich auch nie das Gefühl eines Nachteils.

Etwas anderes sind taktische Rennen, hier wirken sich die engen Kurven gleich viel stärker aus.


RE: Indoor Meeting Madrid - 08.02.2018 - Jo498 - 11.02.2018

In den USA, wo die Hallensaison eher wichtiger genommen zu werden scheint, laufen meinem Eindruck nach zumindest die Frauen über 3000/5000 sehr gute Zeiten in der Halle, z.B. Coburn in den letzten Tagen 3000m zweimal schneller als in Birmingham im Freien letztes Jahr.
Auch Muir hat durch ihre sehr guten Hallenleistungen von vor einem Jahr einige bessere Hallen-BL.
Über 1500m finde ich schon interessant, dass die ca. 3-59-4:01-Läuferinnen der letzten Saison momentan beinahe durchweg ca. 4-5 Sek. über diesen Zeiten laufen.
Bei Klosterhalfen könnte auch ein Faktor sein, dass letztes Jahr meiner Erinnerung nach das Höhentrainingslager noch nicht so lange zurückgelegen hatte und der entsprechende Schub direkt bei den Hallenrennen zum Tragen kam. Sujew war dagegen noch vor kurzem in der Höhe, vielleicht ist sie daher schon praktisch genauso schnell wie letztes Jahr im Freien.