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vermooste Leichtathletikanlagen - Rogni - 10.10.2017

Hallo Zusammen,

gibt es irgendwo im Regelwerk einen Passus zur oberflächlichen Beschaffenheit von Leichathletik-Anlagen?
Wir haben einen Veranstalter mit einer stark vermoosten Tartananlage. Bei Feuchtigkeit und Regen wird sie zu einer wahren Schlittschuhbahn.
Für Nachwuchsathleten ohne Spikeschuhe wird es dann beim Sprint, Schlagballwurf, Weitsprung schon sehr gefährlich.

Leider will die Stadt als Eigentümerin nicht tätig werden, da ihr das Geld fehlt. Um die Stadt ein wenig in die Pflicht zu nehmen würde ich gerne als Kreisvorsitzender weitere Veranstaltungen dort nicht mehr genehmigen solange die Bahn nicht gereinigt worden ist.
 
Dafür hätte ich natürlich gerne eine Grundlage auf die ich mich beziehen kann.
Ich finde nur leider keinen Passus in der DLO oder in der IWR. Auf Leichtathletik.de habe ich Hinweise zu DI-Normen gefunden, diese sind aber wohl nur zur Konstruktion von technischen Anlagen.

In den englischen IAAF-Vorgaben finde ich auch nur Angaben zur Bemessung der Stadionanlage und deren Entwässerung.

Gibt es weitere Regelwerke die ich angeben könnte?

Vielen Dank etwaige Hinweise im Vorraus
Ingo Röschenkemper


RE: vermooste Leichtathletikanlagen - MZPTLK - 10.10.2017

<p>Sorry, wenn ich zynisch werde:<br />
Besser vermooste als gar keine Leichtathletikanlagen mehr.<br />
Besser konkursverschleppende staatliche Institutionen als gar keine mehr.<br />
<br />
Besser wird es nicht, also ist Eigeninitiative gefragt,<br />
oder man stellt den Leichtathletikbetrieb ein.<br />
<br />
Angebot an die Stadt:<br />
Hand anlegen, Arbeit und Material berechnen und der Stadt die Rechnung schicken.<br />
Die kann/will nicht bezahlen, also nimmt man die Anlage als Pfand und schickt den Gerichtsvollzieher.<br />
Idea Teufel Fahne</p>


Ist übrigens eine super Geschäftsidee, bei den hunderten oder tausenden maroden Sportplätzen hierzulande.


RE: vermooste Leichtathletikanlagen - Hesse - 13.10.2017

Heikles Thema!
Die Verkehrssicherungspflicht obliegt m.M. der Stadt. Ist die nicht gewährleistet und die Stadt hat kein Geld (keine Lust) diese wieder herzustellen, sperrt sie einfach die Anlage und wir Leichtathleten gucken in die Röhre.


RE: vermooste Leichtathletikanlagen - RalfM - 13.10.2017

Das sind zwei hilfreiche Antworten. Eine finanziell klamme Stadt hat sicherlich viele andere diskussionswürdige Ausgabenposten neben einer maroden LA-Laufbahn. Es sieht mir so aus, als ob eine Lösung am besten im Konsensverfahren gesucht werden sollte.
Im direkten Gespräch von LA-Verband und Stadt droht sofort die Gefahr, dass beide Seiten ihre Gardine vorziehen. Dann bleibt das Gespräch wirkungslos. Wichtig wäre deshalb von Anfang an, eine Mittlerposition für das Gespräch zu installieren. Denjenigen, um die es geht, nämlich dem LA-Nachwuchs, wird vermutlich durch gegenseitiges Aufeinanderzugehen am besten getan.


RE: vermooste Leichtathletikanlagen - Prometheus2000 - 14.10.2017

Hallo Ingo,

nein, da wirst du in der IWR und der DLO nichts finden.
Letztlich ist der Ausrichter in der Pflicht, die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten. Ist absehbar, dass die Bahn bei Regen rutschig wird, ist das ja eine gewisse Fahrlässigkeit, weil das "Problem bekannt ist und in Kauf genommen wird".
Man kann es natürlich genehmigen und dann muss am Tag selber die Verbandsaufsicht entscheiden, ob das Sportfest durchgeführt werden kann oder nicht. 

Viele Grüße
Patrick Berg


RE: vermooste Leichtathletikanlagen - Rogni - 17.10.2017

Hallo Zusammen,

ja, es scheint wohl auf die "Fußball-Schiedsrichter"-Lösung hinaus zu laufen. Beim Fußball entscheidet auch der Schiri, ob der Platz bespielbar ist oder nicht (außer er ist vorher schon vom Eigentümer gesperrt worden).

Die Verkehrssicherungspflicht obliegt ja dem Eigentümer und wenn die Stadt es darauf ankommen lässt, kann ich nur als amtliche Aufsicht am Veranstaltungstag die Veranstaltung bei rutschigen Verhältnissen absagen. Wobei, dann werde ich sie sogar absagen müssen, da mir ja der gefährliche Zustand vorher schon bekannt war, sonst komme ich selber noch in die Haftung..

Ist dann vielleicht der einzige Hebel über die negative Presse, die solch eine Absage nach sich ziehen würde. 

Aber ich werde es noch einmal mit einem Unterstützungsschreiben für den Verein versuchen. Unsere Fußballpartner im Kreis waren damit auch schon einmal bei einer kaputten Stankette auf einem Fußballplatz erfolgreich. Da wollte sich die Stadt auch den Austausch der kaputten Eisenpfähle am Spielfeldrand sparen.