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Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - Druckversion

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RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - Robb - 22.09.2017

(22.09.2017, 09:50)Gertrud schrieb: Erst bitte recherchieren, dann austeilen!!!  Wink

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/malaika-mihambo-erst-die-knie-stabilisieren-dann-sieben-meter/

"Umso schöner das DM-Erlebnis in diesem Jahr. Nachdem sich die Athletin im Januar wegen entzündeter Patellarsehnen im Knie schon fast vom Gedanken an die Olympia-Saison verabschiedet hatte, flog sie im zweiten Wettkampf der Saison im Kassler Auestadion zu ihrem ersten Titel auf nationaler Ebene."

Glauben Sie mir, dass ich hinsichtlich Statik enorm viel recherchiere und Übungen unter die Lupe nehme! Hier liegen eindeutig Defizite nach Faktenlage vor. 

Ich suche nicht nach Problemen. Ich orientiere mich grundsätzlich zunächst an Fakten und bringe meinen Wissensfundus ein

Da ist aber eine Entschuldigung fällig!  Wink  Es ist schon gut: Es kann sich jeder mal vertun.

Danke   Gertrud


Na dann recherchieren wir mal:
Malaika Mihambo Facebook 07.04.2016: " Ich habe eine beidseitige Patellasehnenentzündung bekommen. Vermutlich durch Überlastung durch erhöhte Trainingsintensität." Ich hatte mich bei der Sehne geirrt, aber trotzdem siehst du Probleme, wo keine sind. Die Knieprobleme kamen von erhöhter Trainingsintensität, nicht von falschem Absprung.


RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - MZPTLK - 22.09.2017

(22.09.2017, 10:17)Robb schrieb: Na dann recherchieren wir mal:
Malaika Mihambo Facebook 07.04.2016: " Ich habe eine beidseitige Patellasehnenentzündung bekommen. Vermutlich durch Überlastung durch erhöhte Trainingsintensität." Ich hatte mich bei der Sehne geirrt, aber trotzdem siehst du Probleme, wo keine sind. Die Knieprobleme kamen von erhöhter Trainingsintensität, nicht von falschem Absprung.
Hier wird - von aussen -  zu oft zuviel spekuliert.
Aussagen von AthletInnen, Trainern, Ärzten, etc. können, müssen nicht die wahren Ursachen benennen.

Unabhängig davon, ob Gertruds Analyse zutrifft, kann das eine Mit-Ursache darstellen,
in jeden Fall ist daran zu arbeiten.


RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - Atanvarno - 22.09.2017

@Robb
Und dass die erhöhte Intensität erst aufgrund der von Gertrud beobachteten Probleme zur Verletzung geführt hat, schließt du sicher aus?

Schließlich war Mihambo auch Ende 2016 noch bemüht, ihre Knieprobleme in den Griff zu bekommen, das klingt jetzt nicht nach einem simplen Überlastungssyndrom.

Zitat:Das oberste Ziel der Trainingsarbeit in den bevorstehenden Herbst- und Wintermonaten ist es, die noch immer zeitweise schmerzenden Patellasehnen endgültig in den Griff zu bekommen. "Ich weiß, dieser Zustand ist trügerisch. Die Schmerzen können ganz schnell so stark werden, dass ich gar nicht mehr trainieren kann." Die Rehaübungen unter der Anleitung von Helmut Müller am Olympiastützpunkt Heidelberg werden fortgesetzt.
Quelle


RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - Gertrud - 22.09.2017

(22.09.2017, 10:17)Robb schrieb: Na dann recherchieren wir mal:
Malaika Mihambo Facebook 07.04.2016: " Ich habe eine beidseitige Patellasehnenentzündung bekommen. Vermutlich durch Überlastung durch erhöhte Trainingsintensität." Ich hatte mich bei der Sehne geirrt, aber trotzdem siehst du Probleme, wo keine sind. Die Knieprobleme kamen von erhöhter Trainingsintensität, nicht von falschem Absprung.

Wenn man den falschen Absprung und die nicht der Norm entsprechende Statik nicht sieht, kann man natürlich keinen Kausalzusammenhang sehen. Es lasten gerade im Absprung unheimliche Kräfte auf den Strukturen. Wenn das scheinbar keine Rolle spielt, soll sie so weitermachen. Meine Gelenke sind es nicht. Dass die Intensität bei falscher Statik eine sehr große Rolle spielt, steht außer Frage. Man beachte den Ausdruck "vermutlich"!!! Ich bringe immer folgendes Beispiel: Ein Maler und ich sehen dasselbe Bild, ich sehe aber viel weniger als er. So verhält es sich mit Fehlerbildern im Sport genauso. Ich selbst halte mich bei Inhalten, die ich nicht beherrsche, dezent zurück. Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht!!!

Sehen Sie, da habe ich mich immer anders verhalten. Ich habe Einwände immer unter die Lupe genommen, weil ich mich nicht für "gottähnlich" halte. Noch heute verschließe ich mich Argumenten niemals. Einem Tauben kann man aber keine Töne beibringen. Wink

Auch bei Salman-Rath habe ich meine Absprungeinwände; aber gut, sollen sie weiter so machen. Ich halte mich heute in vielen Sachen sehr bedeckt und lasse nur noch meine Freunde an tiefgreifendem Wissen teilnehmen. 

Eine hohe Intensität richtet dann meistens enormen Schaden an, wenn sie auf defizitäre Strukturen stößt. So gut wie kein Mensch ist ohne Befund. Mein Weg geht zunächst immer über die Behebung von Defiziten, ehe ich Belastung und Intensität einsetze; aber da geht die Praxis auch bei Protagonisten sehr seltsame Wege. Genau das prangere ich seit Jahren in der deutschen Leichtathletik an: Knüppeln und frühe Ergebnisse vor körpergerechter Einflussnahme!!! Es führt bei Mihambo kein Weg daran vorbei, dass die Statik verbesserungswürdig ist. Deshalb würde ich niemals meine Athleten unkontrolliert in fremde Hände geben, auch nicht in BT-Hände. Ich bin oft strukturell, technisch und in Krafttrainingsinhalten begründet total anderer Meinung.

Es lebe der Individualismus in einer Individualsportart! Dieser Team-Unfug geht schon auf Landesebene los, wo sich schwache Leute hinter Regularien verstecken, aber auf der Gehaltsliste stehen! Manchmal bekomme ich einen dicken Hals, wenn ich diese Worthülsen höre. Entscheidend ist, dass Athleten sehr gut untergebracht sind und möglichst verletzungsfrei und ohne OP überleben. Da müssen nicht zwingend BT und Großvereine beteiligt sein. Es gibt auch durchaus andere sinnvolle Alternativen, auch wenn das in manche Hirne nicht hineingeht und Spitzenleute bewusst an sehr guten Trainern und Trainerinnen vorbeigeschleust werden. Man nimmt manchmal lieber Verletzungen in Kauf. Wink Thumb_down Man sollte somit die Manager und Verantwortlichen einer sehr genauen Prüfung vor ihren Einsätzen unterziehen. Ich würde radikal und rigoros aufräumen und nur solche Leute einsetzen, die Visionen haben und sich Antizipation auf die Fahnen geschrieben haben. Ich würde mich einen Schei... darum kümmern, ob Kaderathleten an Lehrgängen teilnehmen. Ich würde nur die besten Athleten nach Leistung und Potential aussuchen. Wenn sie einen Super-Heimtrainer haben, reicht das völlig aus. Dieser Humbug, Athleten auszuschließen, die nicht an Lehrgängen teilnehmen, beginnt bereits auf unterster Ebene. Die sportärztlichen Untersuchungen sollen für die Besten sein - egal ob Kader oder nicht!!! Nur so kommen die Besten und Gesunden durch!!!

Um wieder auf das Thema zu kommen: Ich kann absolut nicht verstehen, warum Protagonisten hinsichtlich gravierender Mängel durch das Netz fallen? Es gibt bei mir immer ein Gesamtkonzept, das viele Facetten beinhaltet. Was ich nicht weiß, lasse ich abklären. Ich habe die besten Leute an der Hand, was Strukturen angeht. 

Gertrud


RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - beity - 22.09.2017

Zitat:Man sollte somit die Manager und Verantwortlichen einer sehr genauen Prüfung vor ihren Einsätzen unterziehen. Ich würde radikal und rigoros aufräumen und nur solche Leute einsetzen, die Visionen haben und sich Antizipation auf die Fahnen geschrieben haben. Ich würde mich einen Schei... darum kümmern, ob Kaderathleten an Lehrgängen teilnehmen
​Liebe Gertrud, wer kann denn diese Überperson sein, diese einzigartige Kompetenz, der genau nach Deiner Vorgabe Manager, Trainer und Therapeuten aussucht? 
​Wärst Du diese ideale Person?  Wer könnte denn, wenn Du mal außer vor wärst, dieser Entscheider sein?
​Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.


RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - Gertrud - 22.09.2017

(22.09.2017, 13:19)beity schrieb: ​Liebe Gertrud, wer kann denn diese Überperson sein, diese einzigartige Kompetenz, der genau nach Deiner Vorgabe Manager, Trainer und Therapeuten aussucht? 
​Wärst Du diese ideale Person?  Wer könnte denn, wenn Du mal außer vor wärst, dieser Entscheider sein?
​Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.

Das kann sicherlich nicht eine Person alleine leisten. Da müsste man schon die Aufgabenbereiche aufteilen. Ich halte eine Person wie Idriss Gonschinska momentan für zu eindimensional und auch überfordert, weil es zu viele Entscheidungsbereiche sind. Entscheidend ist aber das Stellen der Weichen. Das geht aus meiner Sicht zur Zeit total in die Hose, weil man erwartet, dass die Peripherie die Talente liefert, sie aber zentral in Leverkusen oder Wattenscheid z. B. geformt werden. In dem ein oder anderen Fall mag das richtig sein; aber eben nicht generell.

Ich halte mich z.B. im Mehrkampf und im Wurfbereich für mindestens genauso gut aufgestellt, wenn nicht besser. Es arbeiten eben an den Zentren nicht in jedem Fall die besten Trainer und Manager. Wer wie ich fundiert hinter die Kulissen oder Medaillen schaut und über Kenntnisse verfügt, sieht die Lücken haarscharf. Die Peripherie sollte nicht zum Brachland mutieren! Der entscheidende Fehler ist der, dass die OSP vornehmlich den ortsansässigen Vereinen zur Verfügung stehen. Das sollte geändert werden. Sie sollten vornehmlich den Talenten zur Verfügung stehen. Zudem läuft in NRW einiges im Gegensatz zu Niedersachen schief. In Niedersachsen trainiert der Trainer am OSP die talentierten Athleten aller Vereine, hier in Wattenscheid und Leverkusen sind sie fast zu 100% Mitglieder von WAT und Lev., obwohl einige Trainer dieser Vereine z.B. aus dem NRW-Topf bezahlt werden. Das müsste sofort geändert werden. 

Ich wäre sicherlich die ideale Person an der Schnittstelle Theorie und Praxis zur Beratung; aber das tue ich mir nun wirklich nicht mehr an. Zudem würde man mich auch nicht offiziell fragen, nur auf andere Art und Weise anzuzapfen versuchen. (Ist alles schon passiert, aber missglückt.Wink) Ich binde mir heute nichts mehr ans Bein - außer vielleicht einen Klasseathleten, an dem ich mein gesamtes Repertoire ausleben kann.   

Gertrud


RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - Gertrud - 23.09.2017

Wie ich mir Einflussnahmen hinsichtlich Leistungsverbesserung vorstelle: 
Man sollte die potentiellen Weitspringerinnen unter globalen Gesichtspunkten abchecken und dann den Handlungsbedarf eruieren und Hilfen anbieten:

1. Mihambo - sehr aussichtsreich, Abstimmung der orthopädischen Klippen in Verbindung mit dem Übungspotential und dem Intensitätslevel

2. Wester - Technik, Technik, Technik: Neuausrichtung des Anlaufes vor allem der Schrittlängengestaltung der letzten Schritte vor dem Absprung, rotatorische Elementeeingrenzung zur richtigen Landungsgestaltung. Hier verschenkt sie eine Medaille!!!

3. Moguenara - Feststellung des Fitnesszustandes, vor allem Anlaufgestaltung!!! Das Dribbeln muss ganz konsequent eliminiert werden. Die richtige Anlaufgestaltung darf kein Zufall bleiben. Offensichtlich kann man ihr vor Ort nicht helfen, daher sollte Hilfe in Anspruch genommen werden: Hansjörg Holzamer, Gerd Osenberg ... Nicht jeder Deckel passt auf jeden Pott!
Wink Es ist so. Bitte Uli nicht persönlich nehmen! M. sollte natürlich in der Hinsicht aufnahmefähig sein. Das kann ich nicht beurteilen. Die neue Konkurrenzsituation vor Ort halte ich nicht für sie für gut.

4. Salman-Rath - Gestaltung der letzten Anlaufschritte - ansonsten winken orthopädische Fußprobleme auf Dauer

5. Malkus - war wohl lange krank; kann ich nicht beurteilen, ist aber in guten Trainerhänden.

Ihr seht, dass ich mich festlege und eine ganz fundierte Meinung habe. In der Hinsicht stelle ich mir einen Mann oder eine Frau in der Sprungcheftrainerposition vor, der/die Klartext redet und in gewissen Inhalten sehr kompetent ist. Die momentane Lage kann ich nicht beurteilen. Ich sehe nur bei gewissen Athletinnen keine Abstellung der Schwächen. Vielleicht erweitert der DLV mal den Kreis der Kompetenzen, wenn sich über lange Zeiträume an den Eckpfeilern nichts tut. Aus meiner Sicht sind nicht nur die Leistungen interessant, sondern vor allem die Konstanz, die Technik, die Zubringer und die Gesundheit!!! Dazu müssen Verantwortliche das Know How haben. Es gilt die Herstellung eines ganz präzisen Technikbildes zur Verbreitung. Ich habe in einer Fortbildung die falsche Vorstellung des Landeverhaltens moniert. In der Zwischenzeit hat man sie korrigiert, weil einfach die Bilder anderer Weltklasseathleten als Beweis erdrückend waren. Solche Dinge dürfen einfach nicht passieren. Deshalb plädiere ich für eine sehr offene Diskussionskultur, die für alle von Nutzen ist!!!

Gertrud



RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - EAF2017 - 23.09.2017

(23.09.2017, 07:18)Gertrud schrieb: 3. Moguenara - Feststellung des Fitnesszustandes, vor allem Anlaufgestaltung!!! Das Dribbeln muss ganz konsequent eliminiert werden. Die richtige Anlaufgestaltung darf kein Zufall bleiben. Offensichtlich kann man ihr vor Ort nicht helfen, daher sollte Hilfe in Anspruch genommen werden: Hansjörg Holzamer, Gerd Osenberg ... Nicht jeder Deckel passt auf jeden Pott! [/color] Wink Es ist so. Bitte Uli nicht persönlich nehmen! [color=#333333]M. sollte natürlich in der Hinsicht aufnahmefähig sein. Das kann ich nicht beurteilen. Die neue Konkurrenzsituation vor Ort halte ich nicht für sie für gut.

Können Sie den letzten Satz nochmals erläutern und erklären, inwiefern der Wechsel von Salman-Rath zu Uli Knapp für Moguenara negativ sein sollte? Es wäre ja auch durchaus möglich, dass Moguenara von einer Trainingspartnerin profitiert, die das kann, was ihr selbst fast nie gelingt: das Brett treffen. Gehen Sie davon aus, dass das persönliche Verhältnis zwischen den beiden Athletinnen ähnlich unter der Konkurrenz leidet wie in Frankfurt mit Rath und Schäfer? Oder war diese, Ihre Vermutung, rein auf die sportliche Leistung bezogen?


RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - Astra - 23.09.2017

Auf die Gefahr, dass ich mich hier unbeliebt mache:
1. Ich glaube nicht, dass es Malkus noch einmal schafft. Die Probleme sind doch schon vor ihrer Tropenkrankheit aufgetreten und sie hatten nichts mit Verletzungen zu tun.

2. Ob Luzolu noch weitermacht nach diesem Gau? Da bin ich mir nicht sicher. Vor allem wissen wir nicht, wie schwer die Verletztung wirklich ist und was davon zurückbleibt.

3. Moguenara wird nächstes Jahr 29. Glaubt ihr wirklich, sie lernt es noch einen vernünftigen Anlauf hinzubekommen?

4. Wester wird vermutlich in Berlin starten, aber sie wird ihre Probleme nicht in dem Griff bekommen.

5. Mihambo hat sicher die besten Anlagen, ist aber auch regelmäßig verletzt.

6. Bauschke ist immer diejenige, die im Zweifelsfall knapp die Norm schafft, aber nicht viel mehr.

7. Ich bin mal gespannt, was die beiden jungen Springerinnen schaffen (Bühler und Christ), die in der U20 und U23 Medaillen gewonnen haben.

8. Salman-Rath wird evtl. auf den Weitsprung setzen. Denn im Siebenkampf hat sie ganz sicher keine Chance auf eine Medaille.


RE: Im Weitsprung nach Berlin - wer schafft's? - MZPTLK - 23.09.2017

Auch wenn Du Dich bestimmt wunderst, ich sehe das ähnlich.