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Der Weltraum, unendliche Weiten... - Druckversion

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RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - lor-olli - 12.04.2018

Besten Dank, habe inzischen die Scheuklappen abgenommen und mehr Durchblick…

(Ich arbeite am Mac, die von mir verwendete Schrift für Symbole klappt am Mac, aber der Quellcode will so mit der Forensoftware nicht, manchmal sind da einfach zu viele Bäume um einen Wald zu sehen…)


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Atanvarno - 02.08.2019

(07.12.2017, 13:56)Atanvarno schrieb:
(07.12.2017, 13:47)MZPTLK schrieb: Was mir schon lange rätselhaft ist, wie man Lichtjahre entfernte Objekte in dieser Klarheit
und vor allem mit so wenig 'störendem' Material zwischen Beobachtungspunkt und Objekt abbilden kann.

Die Bilder, die wir hier posten, sind natürlich Bearbeitungen des originalen Rohmaterials.

Hier kann man für das letzte Bild ("The Pillars Of Creation") nachvollziehen, wie aus dem Originalbild die finale Version wird
http://www.pbs.org/wgbh/nova/origins/hubb-nf.html

Ergänzend zum verlinkten Artikel hier noch ein Video, das gut erklärt wie solche Bilder entstehen
https://www.youtube.com/watch?v=WSG0MnmUsEY


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - diskobolos - 03.08.2019

Auf die Aussage von Einstein, dass Gott nicht würfelt soll Niels Bohr bemerkt haben: Herr Einstein möge doch dem lieben Gott nicht vorschreiben, was dieser zu tun und lassen hätte...


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Robb - 07.01.2020

Kehrtwende beim Thema Dunkle Energie: Es gibt sie gar nicht.
Die Standardverteilung im Universum war bisher: 4-5% normale Materie, 25% dunkle Materie, 70% dunkle Energie. Woraus würden die 70% bestehen, falls die dunkle Energie nicht existiert? Und wie kommen die Wissenschaftler auf 19 Milliarden Jahre alte Sterne, wenn die Wissenschaft sich beim Alter des Universums von ca 14 Milliarden Jahren doch ziemlich einig ist?


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - RalfM - 07.01.2020

Aufgehellte Materie: Der Weltraum ist so nah. Heute haben wir Mikrometeoriten-Fotoshow mit Glühwein am Museum für Naturkunde Berlin gemacht. Unser kleines Team (auch von FU (also ich) und TU) hat seit Sommer 2018 über 700 extraterrestrische Objekte gefunden und archiviert, die meisten auf Flachdächern in Berlin. Wir gehen inzwischen davon aus, dass wir uns selten weiter als einen Meter entfernt von einem Mikrometeoriten befinden, in staubigen Klamotten sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch welche enthalten. Wenn ich an die tiefbraunen Socken nach langen Läufen im ausgedörrten Grunewald denke: Die außerirdische Materie ging in die Waschmaschine. Wir wissen noch sehr wenig, wo das Zeug eigentlich herkommt, und da reden wir erstmal nur vom halbinneren Sonnensystem. Schon die Oorth'sche Wolke ist ja nur ein theoretisches Konstrukt.


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Atanvarno - 08.01.2020

(07.01.2020, 22:42)Robb schrieb: Kehrtwende beim Thema Dunkle Energie: Es gibt sie gar nicht.
Die Standardverteilung im Universum war bisher: 4-5% normale Materie, 25% dunkle Materie, 70% dunkle Energie. Woraus würden die 70% bestehen, falls die dunkle Energie nicht existiert? Und wie kommen die Wissenschaftler auf 19 Milliarden Jahre alte Sterne, wenn die Wissenschaft sich beim Alter des Universums von ca 14 Milliarden Jahren doch ziemlich einig ist?

"gibt es gar nicht" ist ein wenig plakativ. Es gibt eine aktive, wissenschaftliche Diskussion, aber fest steht da noch gar nichts.

Hier das Originalpaper (in dem ich beim Überfliegen keine Erwähnung eines 19 Mrd. Jahre alten Sterns finde).

hier eine Erwiderung, die Colin et. al. methodische Fehler vorwirft und die ursprünglichen Annahmen (die Expansion des Universums beschleunigt sich, also muss es dunkle Energie geben) von Perlmutter et. al. verteidigt

und hier wiederum die Verteidigung von Colin et.al. gegen die Kritik.

Neben der Rotverschiebung von Supernovae gibt es ja auch noch andere Hinweise auf dunkle Energie, bspw. in der Analyse der kosmischen Hintergrundstrahlung (wobei man deren Spektralindex auch ohne ein inflationäres Universum erklären kann).

Im Kommentarbereich des Blog-Artikels von Sabine Hossenfelder zum Thema diskutieren mit Subir Sakar und Mohamed Rameez auch zwei der Autoren des Originalpapers mit.


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Robb - 08.01.2020

(08.01.2020, 09:13)Atanvarno schrieb: "die Expansion des Unsiversums beschleunigt sich, also muss es dunkle Energie geben"
Expandiert das Universum denn oder nur die Masse darin? Auch dazu gabs erst kürzlich einen sehr interessanten Artikel bei der SZ, allerdings hinter der Paywall: https://www.sueddeutsche.de/wissen/weltall-astronomie-raumfahrt-weltraum-1.4739970?reduced=true
Da hab ich natürlich auch einiges nicht verstanden: Wenn das Universum endlos ist, müßte es sich dann nicht mit unendlicher Geschwindigkeit verteilt haben? Denn es hatte ja nur 14 Milliarden Jahre Zeit, um sich zu verteilen, um also "überall" zu sein, müßte es unendlich schnell gewesen sein. Aber die Inflation nach dem Urknall hat ja etwas gedauert, lief also nicht mit unendlicher Geschwindigkeit ab, wie also kann das Universum unendlich sein?


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - lor-olli - 08.01.2020

Unserer größtes Problem, noch größer als alle technischen Unzulänglichkeiten, ist unsere beschränkte Erkenntnisfähigkeit, bzw. die Fähigkeit diese Beschränkung zu erkennen…

Es gibt Tatsachen, z.B. das es einen Mond gibt und dieser um die Erde kreist und es gibt Wahrscheinlichkeiten, z.B. den des Alters unseres Universums… Wir können nicht ausschließen, dass es mehrere / verschiedene oder gar unzählige Universen gibt, wir können nicht ausschließen, dass in anderen Universen vollkommen andere physikalische Gesetze existieren und wir können nicht ausschließen, dass "das" Universum (also das von uns beobachtbare!) älter als 14 Miliarden Jahre ist! Warum? Weil wir mit unseren derzeitigen Methoden und Möglichkeiten nur soweit ins All und somit zurückblicken können, der "Horizont" dem wir 14 Milliarden Jahre zuordnen, bewegt sich seit 14 Milliarden Jahren mit einer Geschwindigkeit, die wir nicht einmal präzise zuordnen können - weil wir uns nicht einmal einig sind ob und wie schnell das Universum expandiert … (to be continued Wink)

Tatsache ist, es fasziniert JEDEN in den Sternenhimmel zu schauen und sich Fragen zu stellen und auch weniger Begabte erkennen bis zu einem gewissen Grad den Grad ihrer Beschränktheit… Erstaunlicher Weise gelingt es bei diesem Faszinosum scheinbar einfach, aber bei Dingen die wir tatsächlich beobachten können (Politik, Wirtschaft, Zwischenmenschliches… und natürlich auch in Maßen Wisssenschaft) erkennen wir die Beschränktheit unseres Denkens oft nicht… Cogito ergo sum ist vielleicht nur EIN kapitaler Denkfehler Teufel ‌. "Gnothi seauton" ist ein eher endloser Prozess und wie weit hat er uns bisher gebracht? (wenn man sich die epochalen Fehler unseres realen globalen Handelns anschaut…)


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Atanvarno - 08.01.2020

Zitat:Da hab ich natürlich auch einiges nicht verstanden: Wenn das Universum endlos ist, müßte es sich dann nicht mit unendlicher Geschwindigkeit verteilt haben?

Die gängige Erklärung ist: Der Urknall ist keine Ausdehnung im Raum, sondern die Ausdehnung des Raumes. Wenn das Universum unendlich ist, war es auch zum Zeitpunkt des Urknalls unendlich, also keine Notwendigkeit einer unendlich schnellen Ausdehnung im Raum.

Zur Veranschaulich wird gerne die Analogie eines unendlichen Gummituchs verwendet. Es wird dadurch für mich nicht anschaulicher, aber vielleicht hilft's dir Wink

https://www.khanacademy.org/science/cosmology-and-astronomy/universe-scale-topic/big-bang-expansion-topic/a/how-can-the-universe-be-infinite-if-it-started-expanding-138-billion-years-ago

http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/07/21/ist-das-universum-unendlich-gross/


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Robb - 08.01.2020

Die Gummituch-Analogie finde ich genauso verwirrend. Wenn etwas unendlich gross ist, kann es nicht größer werden, denn unendlich bedeutet doch, dass es überall ist, wohin sollte es sich also vergrößern?
Falls das Universum unendlich ist, wie verhält es sich dann mit dem Urknall? Die Singularität kann ja nicht auch überall gewesen sein, alle Materie im Universum muß doch einen Ursprungspunkt haben. Trotzdem lese ich immer, dass dem nicht so ist und man diesen Punkt, von dem alles ausging, nicht festlegen kann.