Leichtathletikforum.com
Alternativen zum "Winner takes it all" Format des Diamond League Finales - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Alternativen zum "Winner takes it all" Format des Diamond League Finales (/showthread.php?tid=2610)

Seiten: 1 2


Alternativen zum "Winner takes it all" Format des Diamond League Finales - Atanvarno - 01.09.2017

Bin mal völlig d'accord mit Markus Röhrig - das "winner takes it all" Format des DL-Finales sollte für nächstes Jahr dringend überdacht werden.


RE: Diamond League 2017 - Brüssel, 31.08/01.09.2017 - Oliver - 01.09.2017

Im Prinzip hat die IAAF das Weltcupfinale wieder eingeführt. Da es so erfolgreich war, wurde es abgeschafft.


RE: Diamond League 2017 - Brüssel, 31.08/01.09.2017 - Richy - 01.09.2017

(01.09.2017, 20:23)Atanvarno schrieb: Bin mal völlig d'accord mit Markus Röhrig - das "winner takes it all" Format des DL-Finales sollte für nächstes Jahr dringend überdacht werden.

Möglicherweise.

Aber so, wie es zuvor gehandhabt wurde, war es auch nicht gerade der Weisheit letzter Schluss. In vielen Disziplinen war da oftmals bereits vor dem Finale in Zürich / Brüssel der Vorsprung eines Athleten dermaßen groß, dass derjenige lediglich antreten musste, um sich die Kohle abzuholen. Auch die doppelte Punktzahl beim DL-Finale sorgte da nicht immer für Spannung...

So wie jetzt finde ich es eigentlich gar nicht ganz verkehrt. Man sammelt im Laufe der DL-Saison fleißig Punkte, nur, damit man beim Finale teilnahmeberechtigt ist. Und der Finalwettkampf ist dann praktisch vergleichbar mit einem Finale bei einem Großereignis.

Das wirkliche Problem ist doch, dass einfach viele der Topathleten fehlen, weil der Saisonhöhepunkt bereits Geschichte ist. Aber daran ist ja diese Regelung nicht schuld.


RE: Diamond League 2017 - Brüssel, 31.08/01.09.2017 - Robb - 01.09.2017

(01.09.2017, 22:58)Richy schrieb: So wie jetzt finde ich es eigentlich gar nicht ganz verkehrt. Man sammelt im Laufe der DL-Saison fleißig Punkte, nur, damit man beim Finale teilnahmeberechtigt ist. Und der Finalwettkampf ist dann praktisch vergleichbar mit einem Finale bei einem Großereignis.

"Fleißig" Punkte sammeln kann man das wirklich nicht nennen, was in der DL abläuft. Przybylko hat sich mit einem vierten und einem fünften Platz qualifiziert, er war bei zwei DL-Meetings am Start (vor dem Finale). Das ist fleißig? Julia Harting hat sich mit zwei LETZTEN und einem siebten Platz qualifiziert. Dabei muß man beachten, dass in Oslo und Stockholm jeweils nur sechs Frauen am Start waren, weil das Diskuswerfen abwechselnd mit den Männern ausgetragen wurde. Harting erhielt also jeweils drei Punkte für ihre letzten Plätze mit jeweils unter 60m. Ist das fair gegenüber anderen Athletinnen, die gegen mehr Konkurrenz Punkte sammeln mussten? Julia Harting hat sich durch Anwesenheit für das Finale qualifiziert, nicht durch Leistung, das ist ein Witz, kein gerechter Modus.


RE: Diamond League 2017 - Brüssel, 31.08/01.09.2017 - EAF2017 - 02.09.2017

(01.09.2017, 22:58)Richy schrieb: So wie jetzt finde ich es eigentlich gar nicht ganz verkehrt. Man sammelt im Laufe der DL-Saison fleißig Punkte, nur, damit man beim Finale teilnahmeberechtigt ist. Und der Finalwettkampf ist dann praktisch vergleichbar mit einem Finale bei einem Großereignis.

Für ein Finale bei einem Großereignis gibt es Höhepunkte wie die WM. Dort wird derjenige gekürt, der an diesem Tag am besten ist. Die Diamond League ist eigentlich dafür da, denjenigen auszuzeichnen, der die gesamte Saison über am besten ist. Wo liegt jetzt der sportliche Unterschied zwischen einem Diamond League-Finale und einer WM? (Und jetzt bitte nicht anfangen, solche Dinge wie "weniger Aufmerksamkeit, keine Fernsehübertragung, keine Goldmedaille" oder so was aufzuzählen.)

Ich bin dafür, dass man das alte System wieder einführt. Man kann ja das "Qualifikationssystem" mit den 8 Besten beibehalten, aber die Punkte sozusagen "mitnehmen". Es mag sein, dass das jetzige Modell spannender für die Zuschauer ist, aber Fußballfans gucken doch auch Bundesliga, wenn schon fünf Spieltage vor dem Ende feststeht, dass Bayern München schon wieder Meister wird. Gerade spannend ist das auch nicht, aber gerecht. Dagegen ist der DFB-Pokal ein Turnier, das theoretisch auch der Tabellenletzte gewinnen kann.

Nebenbei gefragt: was wäre denn passiert, wenn beispielsweise Nafi Thiam gestern den Hochsprung gewonnen hätte? Sie hatte sich nicht qualifiziert und bekam eine Wildcard. Hätte sie gewonnen, wäre sie dann Diamond League-Siegerin geworden?


RE: Diamond League 2017 - Brüssel, 31.08/01.09.2017 - Jonny - 02.09.2017

Vorallding hätte man ja theoretisch nur die finaks in Zürich und Brüssel schauen müssen, da der Rest ja eh kaum zählt. Eurosport hat dann aber Zürich nicht mal übertragen


RE: Diamond League 2017 - Brüssel, 31.08/01.09.2017 - Atanvarno - 02.09.2017

Ob man wohl so ein System wie die Tennis-Weltrangliste auf die LA übertragen könnte? Jeder Wettkampf wird für die Rangliste gewertet, die Top Acht werden am Ende der Saison zum großen Finale eingeladen und wer nach diesem Wettkampf die meisten Weltranglisten-Punkte hat (nicht wer den Wettkampf gewinnt), bekommt das dicke Preisgeld.

Das würde die Leistung über den gesamten Saisonverlauf belohnen und hätte auch den Vorteil, dass direkte Duelle der stärksten Konkurrenten befördert werden, weil man Punkte nur bekommt, wenn man sich der stärksten Konkurrenz stellt und für "kneifen" Punkte verliert.

Weiterhin hätte man einen topbesetzten Wettkampf am Saisonende (ins große Geld kommt nur, wer bei diesem Wettkampf startet).


RE: Diamond League 2017 - Brüssel, 31.08/01.09.2017 - longbottom - 02.09.2017

(02.09.2017, 09:18)Atanvarno schrieb: Ob man wohl so ein System wie die Tennis-Weltrangliste auf die LA übertragen könnte? Jeder Wettkampf wird für die Rangliste gewertet, die Top Acht werden am Ende der Saison zum großen Finale eingeladen 


Vor ein paar Jahren (Anfang bis Mitte der 2000er) hatte man doch sowas ähnliches gemacht. Nur gingen da zusätzlich noch Zeiten und Weiten in die Punkteliste ein. Ein Sieg über 100 Meter mit 9,80 war also deutlich mehr wert als einer mit 10,15.

Das Problem, wenn man manche Meetings höher bewertet als andere, liegt auf der Hand. Es kommt nur eine geringe Anzahl an Athleten überhaupt in die Meetings rein. Das ist bei den Tennis Grand Slams nicht so. Zählt man die Qualifikation dazu haben da theoretisch knapp 200 Starter pro Geschlecht Chancen auf den Sieg und die großen Punkte. In der Leichtathletik sind es je nach Disziplin acht bis 15.


RE: Diamond League 2017 - Brüssel, 31.08/01.09.2017 - Atanvarno - 02.09.2017

(02.09.2017, 10:37)longbottom schrieb: Das Problem, wenn man manche Meetings höher bewertet als andere, liegt auf der Hand. Es kommt nur eine geringe Anzahl an Athleten überhaupt in die Meetings rein. Das ist bei den Tennis Grand Slams nicht so. Zählt man die Qualifikation dazu haben da theoretisch knapp 200 Starter pro Geschlecht Chancen auf den Sieg und die großen Punkte. In der Leichtathletik sind es je nach Disziplin acht bis 15.

Man könnte jedem großen Meeting ein paar kleinere Meetings in der Woche davor als Qualifikationsmeetings zuordnen (früher war das mit dem ISTAF und Königswusterhausen so). Die Top x der Disziplinrangliste sind für ein DL-Meeting gesetzt, weitere y Athleten können sich qualifizieren. Wenn man das ein, zwei Stufen runterbricht (Qualifikation für das Qualimeeting, falls nötig), hätte man eine stringente für den Zuschauer verständliche, gut vermarktbare Wettkampfserie, die einer ganzen Menge Athleten Startmöglichkeiten bietet. Ich fänd's nicht schlecht.


RE: Alternativen zum "Winner takes it all" Format des Diamond League Finales - Biene - 03.09.2017

Es sollte doch möglich sein, die Diamond-Einladungs-Wettbewerbe abzuschaffen und stattdessen einen vernünftigen
Weltcup einzuführen wie dies im Ski-Springen und Biathlon (erfolgreich) der Fall ist.