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Breaking 2 am 6.Mai 2017 in Monza (Kipchoge: 2:00:25) - Druckversion

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RE: Breaking 2 am 6.Mai 2017 in Monza (Kipchoge: 2:00:25) - RalfM - 07.05.2017

Abebe Bikila lief 1960 auf den Straßen von Rom bei Olympia barfuß Weltrekord. Hätte man ihm die Nike-Treter angezogen, wäre er nur darüber gestolpert. Kein Schuh kann mehr Energie zurückgeben als in ihn hineingetreten wurde. Es geht nur darum, den Energieverlust durch die Schuhe zu verringern, aber diese Unternehmung ist doch ausgereizt. Der ideale Läufer läuft barfuß oder mit einem sockenartigen "Schuh", der einzig die Hornhaut an der Fußsohle verstärkt.


RE: Breaking 2 am 6.Mai 2017 in Monza (Kipchoge: 2:00:25) - Atanvarno - 21.11.2017

Das Marketingblabla von Nike scheint im Fall der 4%-Schuhe gestimmt zu haben.

Studie der Universität Colorado

A Comparison of the Energetic Cost of Running in MarathonRacing Shoes

Zitat:The prototype shoes substantially lowered the energetic cost of running by 4% on average. [...][That] implies that a 4% average energetic savings observed should translate to 3.4% improvement in running velocity at marathon world record pace

In normalen Schuhen wäre Kipchoge also knapp über 2:04 gelaufen.

Sollte man diese Schuhe daher (ähnlich wie vor ein paar Jahren die Hightech-Schwimmanzüge) verbieten?


RE: Breaking 2 am 6.Mai 2017 in Monza (Kipchoge: 2:00:25) - dominikk85 - 21.11.2017

Ich würde sagen, dass sich damit die Aktion für Nike marketing mäßig bereits voll amortisiert hat. 

Bezüglich Verbot muss man erst mal schauen woher der Vorteil kommt. Federn sie (wie pistorius Prothese) oder sind sie lediglich härter und schlucken weniger Energie.  Letzteres würde ich nicht als illegal ansehen, schließlich fressen Marathon rennschuhe ja auch weniger Energie als normale Laufschuhe  (natürlich auf Kosten der gelenkschonung)


RE: Breaking 2 am 6.Mai 2017 in Monza (Kipchoge: 2:00:25) - lor-olli - 22.11.2017

Für ein Verbot solcher Schuhe spräch nur dann etwas wenn sich wirklich Ungerechtigkeiten ergeben (wie z.B. vormals bei den Stabhochsprungstäben mit der absichtlich begrenzten Möglichkeit das alle sie nutzen können) oder Gefährdungen bestehen (wie bei den alten Speeren mit Segelflugeigenschaften). Würden diese Schuhe vielleicht zu einer dramatischen Zunahme an Verletzungen führen sollte man sie zum Schutz der Athleten verbieten.

ABER, wer sich nicht nur den Artikel genau zu Gemüte führt (habe ich) sondern ganz gezielt auch die "Compliance with Ethical Standards" betrachtet, kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wir kennen diese "Gefälligkeitsgutachten" auch in Deutschland und mit zunehmender Finanzierung solcher Studien durch die Industrie (Zitat: … Emily M. Farina and Geng Luo are employees of Nike, Inc. Rodger Kram is a paid consultant to Nike, Inc.…) werden kritische Ergebnisse eher selten erzielt.

Die theoretisch ermittelten energetischen Vorteile dieser Schuhe lassen sich nicht so ohne weiteres interpolieren und auch die praktischen Versuche sind bei der Zahl der Probanden statistisch "wackelig". 4% Energiegewinn im gezielt gewählten Testablauf klingen gut, sie sind aber mitnichten aber auch mit 4% Zeitgewinn im Marathonbereich gleich zu setzen (Wie sehen diese Eigenschaften mit zunehmender Ermüdung beim Marathon aus, immer noch vorteilhaft?). Ob sich diese Schuhe wirklich durchsetzen wird ein Marketingerfolg allein nicht zeigen - ich habe da meine Zweifel denn erfahrungsgemäß muss ein Schuh nicht nur energetische und oder Gewichtsrekorde erzielen.

Wie sagte ein großer Sportphilosoph: Schaun mer ma…


RE: Breaking 2 am 6.Mai 2017 in Monza (Kipchoge: 2:00:25) - diskobolos - 24.11.2017

Ach, was ist nur aus meiner Lieblingssportart geworden? Eine Marketing-Plattform für Konzerne. Der Niedergang begann spätestens in den 70-ern, als die Veranstalter von "Events" dazu übergingen Läufe "Mann gegen Mann" durch organisierte Rekordjagten abzulösen. Wie öde! Kein Wunder, dass die Zuschauer zum Fußball abgewandert sind


RE: Breaking 2 am 6.Mai 2017 in Monza (Kipchoge: 2:00:25) - dominikk85 - 24.11.2017

durch den hobby laufboom ist die turnschuhindustrie halt zu einem milliardengeschäft geworden, die hersteller müssen halt immer wieder neue argumente liefern warum ein jogger ihre 150 euro schuhe und keine 40 euro no name schuhe kaufen sollen, daher halt solche aktionen.