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Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Druckversion

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RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - omega - 18.09.2016

Ja, bei S.Bayer hat sich die Verletzungsmisere leider zugespitzt. Wir wissen nicht ob der Knorperschaden im Knie vom Feb.16 aus einer dauerhaften fehlerhaften Überbeanspruchung oder eher aufgrund eines kurzzeitigen unfallähnlichen Ereignisses entstanden ist. Hat hier jemand genauere Infos?


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 23.09.2016

(18.09.2016, 19:59)omega schrieb: Ja, bei S.Bayer hat sich die Verletzungsmisere leider zugespitzt. Wir wissen nicht ob der Knorperschaden im Knie vom Feb.16 aus einer dauerhaften fehlerhaften Überbeanspruchung oder eher aufgrund eines kurzzeitigen unfallähnlichen Ereignisses entstanden ist. Hat hier jemand genauere Infos?


Durch Unfälle entstandene Schäden fallen natürlich nicht unter die Kategorie von trainingsbedingten Verschleißerscheinungen. Das kann bei jedem Athleten vorkommen. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass alle Schäden bei den DLV-Protagonisten durch Unfälle entstanden sind.

Gertrud


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - lor-olli - 16.01.2017

Wasser auf Gertruds Mühlen: http://www.n-tv.de/wissen/Intensiv-Training-raecht-sich-spaeter-article19557871.html (der link auf die eigentliche Arbeit funktioniert bei mir nicht…)

Was wir hier ja schon länger gebetsmühlenartig wiederholen wird hier richtig aufgearbeitet und es zeichnet leider kein gutes Bild der sportlichen Zukunft, vielleicht sogar eine Erklärung warum es scheinbar (oder eben nicht) immer weniger guten sportlichen Nachwuchs gibt. Eine Bekannte die gerade an einer Arbeit über den physiologischen Teil der Schuleignungstest sitzt hat schon ordentliche Sorgenfalten ob der Defizite vieler Kinder, wenn sie die Ergebnisse mit denen frührer Jahre vergleicht. (Haltungsschäden, Koordinationsprobleme, mangelnde Beweglichkeit, Fettleibigkeit…)


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - icheinfachma - 16.01.2017

Die eigentlich wichtige Frage ist aus meiner Sicht, wie man dem Ganzen gegensteuern könnte.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 16.01.2017

(16.01.2017, 20:46)icheinfachma schrieb: Die eigentlich wichtige Frage ist aus meiner Sicht, wie man dem Ganzen gegensteuern könnte.

Die Frage ist für mich immer wieder, ob man in jungen Jahren Leistungen durch ein Erwachsenentraining oder ein stark technisch-koordinatives Training und ein nicht übermäßiges knochen-/knorpelbelastendes, sondern knorpelförderndes Krafttraining durchführt. Wir sollten die Strukturen adäquat belasten. Was heißt das? Wir sollten die Klippen in der Synostosierung kennen, also die gefährdeten Körperstellen. Trainer müssen wissen, wie man Schwachstellen belasten oder umgehen kann. Beispiel: Was darf man mit der Lendenwirbelsäule durchführen lassen und was nicht (z.B. Bereich der Verwringung)! Wir müssen uns vor allem Zeit mit unseren Schützlingen beim Ausmerzen von Schwachstellen nehmen. Meine Mehrkämpferin hat z. B. erst einmal Trainingspause bezüglich des Speerwerfens. Die BWS war bisher absolut unvorbereitet. Sie würde auf Dauer Schulter und Arm schädigen. Diese "Baustelle" wird erst einmal knallhart in Angriff genommen, bevor sie den Speer wieder in die Hand nimmt. Ich bin sehr rigoros in meinem Tun. Bestimmte Ellbogen-Valgusbelastungen sind aus dem Jugendtraining und sogar später auszuklammern. Wer macht das schon? Es wird teilweise einfach drauf geprügelt. 

Viele meinen, dass Sabine im Krafttraining überhaupt nicht belastet hat. Das Gegenteil war der Fall. Sie hat die Hauptbewegungsmuster übungsmäßig enorm unterstützt, so dass sie gegenüber Hauptbelastungen gewappnet war. Sie war in bestimmten Regionen enorm stark. Ich verfolge ein deratiges Training, die Hauptbelastungszonen zu wappnen, schon bei Jugendlichen. Die Gelenke stehen in besonderem Fokus. Zudem liegt mir die koordinative Seite sehr am Herzen. Ich habe jede Menge an Rhythmuswechselübungen in meinem Programm. Außerdem lasse ich Blockade-Verhinderungsübungen einfließen, die vorne-hinten, rechts-links und oben-unten auftreten. Solche Dinge bringen neben der Wirkung auch Spaß nach dem Motto: Wer schafft es?"

Gertrud


[geteilt] Klosterhalfens Chancen in London - Gertrud - 17.07.2017

(17.07.2017, 11:18)beity schrieb: ​Ich selber mache mir nach 10 Jahren noch Vorwürfe, als außenstehender Beobachter einem Steffen Uliszka im Training nicht darauf hingewiesen zu haben, das er bei den Tempoläufen über die Hürden (anstelle von Hindernisssen) nicht regelkonform in der Kurve mit dem linken Nachziehbein das Hindernis überquerte. Er wurde 5 Wochen später bei der DM als Erster im Ziel genau deswegen disqualifiziert.
​Also Du bist jetzt in der Verantwortung  Big Grin


Das wäre ein Full-Time-Job. Ich bin davon überzeugt, dass ich die Quote stark senken könnte. Da gibt es für mich überhaupt keinen Zweifel, weil ich mein Auge und mein Wissen in den letzten Dekaden enorm verbessert und permanent geschult habe und mit vielen Therapien und adäquaten Trainingsübungen vertraut bin.

Ihr glaubt gar nicht, wie vielen Leuten ich schon Programme bisher unentgeltlich erstellt habe. Das gehört zwar nicht hierher; aber ich führe es einfach mal an, welche Menschen bei uns durch unser Gesundheitssystem fallen. Meine ältere Cousine hat ein neues Kniegelenk, das andere schmerzt auch: Hallux valgus, genu valgum. Ich habe ihr ein Programm mit Übungen erstellt. Sie hat nach der Übungszeit keine Schmerzen. Physiotherapie lohnt sich laut Aussagen der Ärztin nicht. Ich nehme an, dass es eine Budgetfrage ist. 

Viele Athletinnen und Athleten werden von Trainern ohne entsprechend geschultes Auge und entsprechende Kenntnisse trainiert. So werden die Fehler erst bemerkt, wenn Schmerzen eintreten Sad Prophylaxe nein, Reparatur ja!!!  Thumb_down Dieses Gebiet ist mein sehr ausgiebiges Hobby.

Gertrud

edit mod: Beiträge abgetrennt aus
Klosterhalfens Chancen in London



RE: Klosterhalfens Chancen in London - dominikk85 - 18.07.2017

Sind heutzutage screenings bei denen dinge wie gelenkstellungen, Wirbelsäulenstellung, muskuläre disbalancen untersucht werden und ein Training darauf angepasst wird nicht standard bei weltklasse athleten?


RE: Klosterhalfens Chancen in London - Gertrud - 18.07.2017

Zitat:dominikk85' pid='64116' dateline='1500332468'Sind heutzutage screenings bei denen dinge wie gelenkstellungen, Wirbelsäulenstellung, muskuläre disbalancen untersucht werden und ein Training darauf angepasst wird nicht standard bei weltklasse athleten?

Darauf gebe ich Ihnen folgende Antwort: Warum ist Usain Bolt sehr oft bei Dr. MW in München in Behandlung? Solche Sachen müssten doch eigentlich in jungen Jahren im Keim erstickt werden. Er hat aufgrund einiger Dysbalancen eine Schrittlängendifferenz der beiden Seiten von 20cm!!! Die Schnittstelle Theorie-Praxis, die ich ausfülle, existiert sehr oft nicht. Darin besteht das Dilemma. 
[attachment=599]

Eigentlich dürfte kein deutscher Spitzenathlet Kraftübungen defizitär durchführen. Das Gegenteil ist der Fall!!! Es fehlt in vielen Fällen die exakte Kontrolle vor Ort. Als ich begann, die Sachen bei Protagonisten zu durchforsten, habe ich die Welt nicht mehr verstanden, wie viel "Schrott" trainiert wird. Ich verfüge über eine ganze Sammlung davon! Da Schlimme ist, dass viele Trainer anscheinend keine Nachteile in den Übungen sehen. Letztens musste ich wirklich schmunzeln, als ich einen deutschen Athleten einen Klimmzug machen sah, wobei sogar diese einfache Übung nicht richtig durchgeführt wurde. Man kannte offensichtlich Zusammenhänge nicht!

Gertrud


RE: Klosterhalfens Chancen in London - Gertrud - 18.07.2017

(18.07.2017, 00:01)dominikk85 schrieb: Sind heutzutage screenings bei denen dinge wie gelenkstellungen, Wirbelsäulenstellung, muskuläre disbalancen untersucht werden und ein Training darauf angepasst wird nicht standard bei weltklasse athleten?

Bestimmte Standarduntersuchungen müssten wesentlich früher durchgeführt und vor allem das Übungspotential angepasst werden. Nehmen Sie doch mal vielen Trainern die beidbeinige Kniebeuge und das Reißen weg! Spätestens bei der passgenauen Konstruktion neuer Übungen kommen sie ins Schwimmen. Es gibt keine leichtathletische Position "Sackhüpfen", die die beidbeinige durchgängige Position erfordert (bis auf Hammerwurf, aber da auch noch modifiziert). Auch ein gleichzeitiges Hochbringen der Arme sehen wir in keiner leichtathletischen Disziplin. Selbst beim Stabhochsprung erfolgt das in modifizierter Form. Wir haben fast in jeder Position eine spiraldynamische Verschaltung und exzentrische Handlungsweise.

Gertrud


RE: U23-EM 2017 Bydgoszcz - 13-16.07.2017 (Konstanze Klosterhalfen Gold 4:10,30) - Gertrud - 18.07.2017

(17.07.2017, 11:18)beity schrieb: ​Also Du bist jetzt in der Verantwortung  Big Grin

Nein, das sehe ich absolut anders. Ich bin nur noch meiner Gesundheit verantwortlich. Ich bin nicht mehr für andere primär da - Punkt, aus!!! Es wird höchste Zeit für meine Bedürfnisse. Ich bin für nichts einzubinden, was ich nicht will. Ich mache alles systemunabhängig und freiwillig. Wenn ich wie im letzten Monat 1000 € für Sportgeräte ausgebe, mache ich das, weil ich davon überzeugt bin. Ich bin aber absolut nicht mehr auszunutzen - von keinem!!! Meine Liebe zum Leistungssport hat mich diese Grenze oft zu meinem gesundheitlichen Schaden überschreiten lassen. Es ist jetzt einfach eine andere Zeit angebrochen.

Die Verbandsschiene ist in erster Linie für No®malos zuständig und für Abhängige. Dafür eigne ich mich nicht. Ich bin für diese "Stromlinienförmigkeit" einfach nicht geeignet. Ich fühle mich auch nicht wohl dabei und bin davon auch innerlich absolut nicht überzeugt. Der Verband favorisiert seine Hauptverantwortlichen. Da fließt das Geld; folglich sollte auch da die Leistung rekrutiert werden. Wenn ich von irgendeinem Trainer gefragt werde, werde ich sicherlich Antwort geben; aber ich bin nicht mit hoher Intensität einzubinden. Meine Liebe liegt woanders. Ich liebe es, mit Athleten zu trainieren und meine befreundeten Trainer zu beraten. Ich bin für einen Spagat eines  Athleten für permanentes Anbiedern um Vorteile einfach nicht geschaffen. Ich favorisiere den Weg der Leistung nach meinen Kriterien und eine duale Ausbildung. Dazu brauche ich keinen Supervisor. Ich stehe aber keinem Athleten im Weg, der eine andere Form favorisiert - nur dann eben nicht mit mir. Von meinem Wissen profitieren auch nur die Trainer, denen ich mich sehr verbunden fühle. Bei meinem Krafttraining gibt es absolut keine Zuschauer mehr - nur, wenn ich das für richtig halte. Das hält mich nicht von gelegentlichen, doch eigentlich noch oberflächlichen Kommentaren ab. Die eigentlichen Begründungen sind schon sehr viel tiefgreifendr Natur, für deren Recherche eine Menge an Zeit zu investieren ist.

Gertrud