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W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - Druckversion

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RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - Halloo - 22.03.2016

(22.03.2016, 20:32)Gertrud schrieb:
(22.03.2016, 17:49)Halloo schrieb:
(22.03.2016, 16:54)Gertrud schrieb: Lieber Halloo,

wie erklären Sie sich dann die sagenhaften Leistungen einer Dafne Schippers?

Gertrud




Hab ich nicht immer wieder ausdrücklich erwähnt, dass Ausnahmen die Regel bestätigen? Ich kennen weder Schippers Trainung und das drumherum.
Frau Schäfer, was ist daran logisch, wenn Sie das größere (genetische) Talent der farbigen Spitzensprinter/innen - mit wenigen Ausnahmen - in Frage stellen? Weil eine Nichtfarbige aus Europa im vorigen Jahr die Beste war? Sehen Sie doch bitte die Menge, oder sind Sie in dieser Hinsicht blind? Sie haben in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass Trainer aus Übersee, besonders in Jamaica,  über Wissenvorsprünge verfügen, und deren Athleten dadurch den Europäern überlegen sind. Ist natürlich Schmarrn, denn in den Trainingsgruppen in Übersee trainieren sowohl Farbige als auch andere zusammen, und die Farbigen sind stets die Besten. Wie kann man nur so ignorant sein, besonders mit ihrem Wissen Huh   Kennen Sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse denn nicht? Thumb_down  Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.






Was die Wissensvorsprünge speziell in der Leichtathletik anbetrifft, sind Sie wirklich nicht auf dem neuesten Stand! Ich habe von Usain Bolt Unterlagen vorliegen, die Sie sicherlich noch nicht zu Gesicht bekommen haben. Auch Asafa Powell ist anatomisch durchgecheckt worden, wobei es sehr interessante Hinweise für die Überlegenheit gab, die sicherlich durch Training entstanden ist. Doping lassen wir mal außen vor.........
......Dafne Schippers zeigt vor allem mit ihrer 200m-Zeit, dass es möglich ist, die Phalanx der farbigen Athletinnen zu durchbrechen. Wenn es die Ausnahmen gibt, ist der Anschluss auch machbar!!! .......
.......Bolt hat ganz neue Seiten des Sprinttrainings und der Wettkampfvorbereitung gezeigt. Seine Hüftarbeit ist eine ganz andere Dimension, die hier kaum verstanden wird, weil man nicht in der Lage ist, genau zu orten. Oft fehlen auch die ganz speziellen Kenntnisse. Das Übungspotential müsste komplett umgestaltet werden......
.....Natürlich sind mir die vielen Untersuchungen hinsichtlich der Farbigen bekannt. Ich kapituliere aber davor nicht. Ich sehe es wie Schippers. 

Gertrud


Gut, dass ihnen die vielen Untersuchungen hinsichtlich der Farbigen bekannt sind. Halten Sie die für Unfug?   Sie versuchen  hier wieder zu vernebeln und erwähnen zum wiederholten Mal angebliche Wissensvorsprünge der Übersee-Trainer und erwähnen wieder den Hüfthammer. Machen Sie mal Vorschläge, wie das gesamte Übungspotential geändert werden sollte, damit Eropas hellhäutigen   Sprinter/innen (Ausnahme Schippers)   nicht mehr hinter der Weltklasse hinterher hinken. Ach ja, das verraten Sie ja nur gewissen Personen oder gegen Kohle.
Mist, also weiterhin status quo, weil Europas Trainer dämlich sind.  Big Grin


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - icheinfachma - 22.03.2016


Hast du mein letztes Posting übersprungen? Dort habe ich benannt, was man in der Weltklasse anders macht als in Deutschland.


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - Gertrud - 22.03.2016

(22.03.2016, 21:07)Halloo schrieb: Gut, dass ihnen die vielen Untersuchungen hinsichtlich der Farbigen bekannt sind. Halten Sie die für Unfug?   Sie versuchen  hier wieder zu vernebeln und erwähnen zum wiederholten Mal angebliche Wissensvorsprünge der Übersee-Trainer und erwähnen wieder den Hüfthammer. Machen Sie mal Vorschläge, wie das gesamte Übungspotential geändert werden sollte, damit Eropas hellhäutigen   Sprinter/innen (Ausnahme Schippers)   nicht mehr hinter der Weltklasse hinterher hinken. Ach ja, das verraten Sie ja nur gewissen Personen oder gegen Kohle.
Mist, also weiterhin status quo, weil Europas Trainer dämlich sind.  Big Grin

Vergleichen Sie doch nur mal diesen Hype im Sprint in Jamaika bei den Schulmeisterschaften und dann unsere Spiele-LA! Diese Vorteile lassen sich schon jetzt nicht mehr ausgleichen.

1960 konnten Hary und Sime noch konkurrieren. Wahrscheinlich hätten Wissenschaftler da Vorteile bei den Weißen gefunden.  Wink

Nach Ihrer Theorie dürfte Schippers aufgrund der Hautfarbe doch gar nicht konkurrenzfähig sein. Was heißt denn Ausnahme - aufgrund welcher Tatsache denn dann? Hätten die Niederlande den Schulsporthype wie Jamaika, dann hätte man dort wahrscheinlich auch nicht nur eine Schippers.

Ich habe nie von "Hüfthammer" gesprochen, weil es im Grunde keine Schlagbewegung ist. Das findet in der Akzelerationsphase statt. In der Maxphase wechselt die Einflussnahme gewaltig. Ich habe einen Übungskatalog sehr spezieller Kraftübungen für den speziellen Sprint-Körperabschnitts-Turbo "Bolt-like" entwickelt und arbeite auch mit einem anderen, sehr versierten Trainer logistisch sehr oft zusammen. Diese Übungen sind von der beidbeinigen TKB Lichtjahre entfernt.

Wie sieht denn das gängige Übungspotential im Kraftbereich aus? Es wird meistens einfach unreflektiert übernommen. Ich mache mir seit Jahren ganz gezielt die Mühe - teilweise wirklich mit zig Quellen nebeneinander - was in das Übungspotential einfließen muss. Die wenigsten Trainer hinterfragen gezielt, was vonnöten ist und nicht verletzungsträchtig ist. Das kostet Zeit und auch Geld. Letztens habe ich einer Trainerin ein Buch gezeigt, das eigentlich nichts hermacht, aber regulär 200 € kostet. "Waaas - 200 €?" 

Gertrud


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - hoffnungsvoller Vater - 23.03.2016

Hallo, ich möchte als Vater einer 13jährigen (die hier im Forum) auch schon mal genannt wurde, mal eine Frage stellen. Dieses Mädchen betreibt seit 5 Jahren Leichtathletik, davon die letzten beiden auf einem Sportgymnasium. Dort hat sie zweimal pro Tag Training. Sie geht morgens um 06:15 Uhr aus dem Haus und erscheint abends um 18:15 Uhr zu Hause. Neben sehr guten schulischen Leistungen im Gymnasium verbessert sie enorm ihre sportlichen Leistungen und gewinnt jede Landesmeisterschaft im Sprint und in der Hürde und ist auch im Weitsprung nicht chancenlos (letzte Leistungen: 7,74 s / 9,22 s / 5,27 m). Jetzt die Frage: Was hat das mit Kinderleichtathletik zu tun und was kann man in Jamaika meht tun? Wettkämpfe und Druck gibt es hier auch genug, wenn nicht von Eltern, dann machen ihn sich die Kinder selbst (wollen immer mehr trainieren).


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - Halloo - 23.03.2016

(22.03.2016, 21:26)icheinfachma schrieb:
(22.03.2016, 21:07)Halloo schrieb:


Hast du mein letztes Posting übersprungen? Dort habe ich benannt, was man in der Weltklasse anders macht als in Deutschland.
Das habe ich erst später gelesen


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - Gertrud - 23.03.2016

(23.03.2016, 08:01)hoffnungsvoller Vater schrieb: Hallo, ich möchte als Vater einer 13jährigen (die hier im Forum) auch schon mal genannt wurde, mal eine Frage stellen. Dieses Mädchen betreibt seit 5 Jahren Leichtathletik, davon die letzten beiden auf einem Sportgymnasium. Dort hat sie zweimal pro Tag Training. Sie geht morgens um 06:15 Uhr aus dem Haus und erscheint abends um 18:15 Uhr zu Hause. Neben sehr guten schulischen Leistungen im Gymnasium verbessert sie enorm ihre sportlichen Leistungen und gewinnt jede Landesmeisterschaft im Sprint und in der Hürde und ist auch im Weitsprung nicht chancenlos (letzte Leistungen: 7,74 s / 9,22 s / 5,27 m). Jetzt die Frage: Was hat das mit Kinderleichtathletik zu tun und was kann man in Jamaika meht tun? Wettkämpfe und Druck gibt es hier auch genug, wenn nicht von Eltern, dann machen ihn sich die Kinder selbst (wollen immer mehr trainieren).

Nicht jede/r geht zum Sportgymnasium; aber schauen Sie sich die Massen an, die im Sprint bei den jamaikanischen Schülermeisterschaften starten! Das ist einfach unglaublich und hier mit den wenigen Ausnahmen nicht zu vergleichen. Dort wird systematisch an Drills gefeilt, während hier überwiegend "gespielt" wird. Schauen Sie sich mal hier die meisten Schulen an, wie da der Sprint wegkommt! Die Hintergründe der Drills sind den meisten Lehrern nicht bekannt. So sieht es aus. Ich spreche aus Erfahrung.  

Wir brauchen gesteuert eine größere Plattform.

Gertrud


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - icheinfachma - 23.03.2016

@ hoffn. Vater

Die Kinder, die in Deutschland einmal im Leichtathletiksport drin sind und das auf einem höheren Niveau, verfolgen den Sport dann meist auch mit Ehrgeiz, so konnte und kann ich es bei den Leichtathleten aus meinem Umfeld eigentlich immer erleben. Es gab aber auch viele, die nicht im Sportgymnasium (ich komme aus der Kleinstadt und habe dort mit LA angefangen), aber im D-Kader bzw. DM-Teilnehmer waren, die dann zugunsten der Schule oder anderer Gründe in der U18 aufgehört haben. War z.B. ein Erster der dt. U18-Bestenliste im Stabhochsprung dabei. Wieviele zukünftige Spitzensportler vergeuden wir auf diese Weise?

Aber wie viele Kinder kommen denn überhaupt zur Leichtathletik? Der Fußball hat hier eine riesige Dominanz, die es in Jamaika überhaupt nicht gibt. Dort ist Leichtathletik, insb. Sprint, die Sportart Nr. 1 im Land. Die Kinder dort himmeln nicht wie in Deutschland Fußballstars an, sondern Bolt, Fraser-Pryce und Co! Schauen Sie sich mal die Dokus an - dort wird oft gezeigt, dass es in Jamaica normal ist, dass die Kinder sich in ihrer Freizeit zu spielerischen Sprintwettkämpfen verabreden. Natürlich wird auch Fußball gespielt, aber insgeheim würde jeder, bei dem sich ein gewisses Sprinttalent zeigt, sofort einer Leichtathletiktrainingsgruppe beitreten. In Entwicklungsländern wie J. beschäftigen sich die Kinder in ihrer Freizeit auch eher mit Bewegung (wie es in Dt. früher der Fall war) und nicht mit sozialen Netzwerken, Videospielen etc. Dort ist auch in den High-School die Wahl und Ausübung einer Sportart Pflicht, als Analogie zum dt. Schulsport. Nur, dass das dort mit Wettkämpfen und einem Training unter "richtigen" Trainern der jeweiligen Sportartpassiert. In Jamaica treten übrigens auch keine Vereine, sondern High Schools bei den Meisterschaften und Meetings an. Das istgenauso in den USA. Da viele Leichtathletik wählen, hat man eine schiere Menge an Nachwuchs im LA-Bereich. Und jedes Talent überlegt dann nicht zweimal, ob es den Spagat zwischen Sport und Schule noch will, wie oft bei den Nicht-Sportgymnasiasten in Deutschland. Sondern ergreift die GElegenheit, auch weil die Chance besteht, aus der Armut rauszukommen und vielleicht mal so groß zu werden wie Bolt. Das gibt es doch in Deutschland nicht mal ansatzweise!


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - Halloo - 23.03.2016

Zitat:Sad Sad 'hoffnungsvoller Vater' pid='43846' dateline='1458716492'
Hallo, ich möchte als Vater einer 13jährigen (die hier im Forum) auch schon mal genannt wurde, mal eine Frage stellen. Dieses Mädchen betreibt seit 5 Jahren Leichtathletik, davon die letzten beiden auf einem Sportgymnasium. Dort hat sie zweimal pro Tag Training. Sie geht morgens um 06:15 Uhr aus dem Haus und erscheint abends um 18:15 Uhr zu Hause. Neben sehr guten schulischen Leistungen im Gymnasium verbessert sie enorm ihre sportlichen Leistungen und gewinnt jede Landesmeisterschaft im Sprint und in der Hürde und ist auch im Weitsprung nicht chancenlos (letzte Leistungen: 7,74 s / 9,22 s / 5,27 m). Jetzt die Frage: Was hat das mit Kinderleichtathletik zu tun und was kann man in Jamaika meht tun? Wettkämpfe und Druck gibt es hier auch genug, wenn nicht von Eltern, dann machen ihn sich die Kinder selbst (wollen immer mehr trainieren).

Stimmt, es gibt genug Druck. Neben dem Training sollen auch die schulischen Leistungen stimmen, und Freundschaften sowie ausgleichende Beschäftigungen sind besonders im sensibelen Alter wichtig. Hab mal nachgesehen und festgestellt, dass die Leistungen ihrer Tochter regelmäßig besser werden, wobei die Sprints (flach und Hürden) für W14 überragend sind. Bei gutem Sprungvermögen und Sprunggefühl müsste es im Weitsprung jedoch besser aussehen. Aber Vorsicht mit  Prognosen. In ein oder zwei Jahren wird man wissen, wohin die Fahrt geht. Zu oft gibt es dann einen Leistungsstillstand oder sogar-rückschritt, bedingt durch körperliche Veränderungen oder fehlender Motivation. Nur ein Bruchteil derjenigen, die im Schüleralter die Besten sind, sind das auch im Jugend- und Erwachsenenbereich. Es ist immer wieder dasselbe, leider :-(


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - gera - 23.03.2016

die Tochter von  hoffnungsvoller Vater sollte nach meiner Berechnungsformel bei optimalem Sprung bei diesen Ausgangswerten etwa 5,70 m weit sprungen können.
Doch wie halloo  schon schrieb, bei 13 - jährigen sind solche Vorhersagen sehr vage.


RE: W a n n wird man schnell, wann ausdauernd? - icheinfachma - 23.03.2016

Aus der Sprintleistung die Weitsprungleistung zu berechnen, ist ziemlicher Quark. Es hängt nicht nur von der Schnelligkeit, sondern auch von der Sprungkraft und der Technik ab. Auch die Konstitution spielt eine Rolle. Wenn es nur nach der Schnelligkeit ginge, müssten ein Usain Bolt oder eine Florence Griffith-Joyner ja locker die WR knacken können.

Wenn man sehr schnell ist, kann es trotzdem sein, dass die Maximalkraft im Quadriceps nicht ausreicht, um bei der Stemmbewegung das Knie gestreckt genug zu lassen. Man hat 170° bei der Landung des Fußes auf dem Balken, die sich auf 140-150° verkleinern. Hat man zu wenig Kraft und der Kniewinkel verkleinert sich beim Sprungbein ncoh weiter, geht ein so großer Teil der Stemmwirkung verloren, dass man sehr flach abspringt. Man sagt dann, der WEitspringer kann seine Anlaufgeschwindigkeit nicht umsetzen.

Tianna Madison (jetzt T. Bartoletta) gewann Bronze im Weitsprung, verletzte sich, war nicht mehr so belastbar und wechselt zum 100m-Lauf. Sie lieft mit 10.85 auf Platz 5 in London 2012 und wechselte später wieder zum Weitsprung. Sie sagte, sie kann ihre hohe Geschwindigkeit nicht umsetzen, muss wieder etwas weniger Schnelligkeit und mehr Sprungkraft trainieren. Nachdem sie ihr Training wieder auf Weitsprung umgestellt hatte, hat sie die 7m geknackt und ist Weltmeisterin geworden.

Außerdem spielt der Körperbau eine Rolle: Kräftig gebaute, gerne auch kleine Athlten können gute Sprinter sein, aber für den Weitsprung braucht es eine schlanke und große Gestalt.

Hinzu kommt noch, dass für den Weitsprung die Maximalgeschwindigkeit eine Bedeutung hat, in die 70m-Sprintzeit aber auch die Beschleunigung reinfällt. Ein guter oder schlechter Start (beeinflusst durch spezielle Kraft, Technik, Reaktionszeit) kann das Ergebnis verfälschen.

Man sieht also, dass es überhaupt keinen Sinn hat, aus einer Sprintzeit die Weitsprungweite zu berechnen, weil das Verhältnis beider Leistungen höchst individuell ist.