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die optimale Weitsprungweite - Druckversion

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RE: die optimale Weitsprungweite - MZPTLK - 12.07.2018

(12.07.2018, 12:35)unruh schrieb: anscheinend bin ich hier der einzige der nicht weis, wieso man beim Absprung eine Seitenlage einnehmen soll.
Habe in Büchern und Netz nichts davon gelesen.
Vieleicht kann mir mal jemand anderes als Gera erklären welchen Vorteil das bringen soll.
Sind ja genug Weitsprungtrainer hier im Forum vertreten.
Ich bin kein Weitsprungtrainer, aber trotzdem 3 Fragen:
1. Wo ist der KSP des Springers, von vorn oder von hinten gesehen?
2. Wenn ich das Lot vom KSP aus fälle, wo berührt es den Boden
    a) zwischen den Füssen oder b) unterm Sprungfuss?
3. Springe ich im Fall a) oder b) weiter? (Ausprobieren!)

Noch Fragen?


RE: die optimale Weitsprungweite - unruh - 12.07.2018

soll das eine Art Antwort für mich sein?
Frage A  verstehe ich nicht / Frage C kann ich aus athl.Unfittnis nicht beantworten.

Der Körperschwerpunkt liegt denke ich zwischen beiden Beinen beim normalen Absprung; also nicht unterm Sprungbein.


RE: die optimale Weitsprungweite - MZPTLK - 12.07.2018

Werde bitte nicht Trainer, o.k.?


RE: die optimale Weitsprungweite - Drizzt - 12.07.2018

Wenn er so tolle Hilfestellungen bekommt,bestimmt nicht...  Confused


RE: die optimale Weitsprungweite - icheinfachma - 13.07.2018

(12.07.2018, 16:01)MZPTLK schrieb: Werde bitte nicht Trainer, o.k.?
Big Grin

@Wlad: Natürlich müssen im aufrechten beidbeinigen Stand die Arme über Kopf gehoben werden, dann ist der KSP weiter oben und somit weiter vom Boden entfernt. Im einbeinigen Stand könnte man sogar noch ein Bein hochheben.


RE: die optimale Weitsprungweite - icheinfachma - 13.07.2018

Was die Seitneigung angeht: es ist ganz normal, dass alle Weitspringer sich mit dem Oberkörper über ihr Stützbein neigen. Es gibt auch Studien, die für die verschiedenen Springer der Weltklasse den individuellen Winkel ermitteln. Wie schon geschrieben wurde, dient das dazu, den Körperschwerpunkt (der sich, unruh, im unteren Bauchbereich befindet in der aufrechten Standosition und sich je nach Gliedmaßen- und Rumpfbewegungen verschieben lässt) über das Stützbein zu verlagern. So wird der KSP besser getroffen.

Ist der KSP über dem Sprungbeinfuß, werden von vorn betrachtet (=Frontalebene) keine seitlichen Kräfte erzeugt. Ist der KSP seitlich verschoben statt über dem Schwungbeinfuß (z.B. weil man sich nicht über das Sprungbein geneigt hat), erzeugt man, da die Kräfte immer vom Fuß durch den KSP verlaufen, seitliche Kräfte.

Das gleiche Prinzip gilt auch im Dreisprung: Lehnen sich die Springer nicht über das Stützbein, bricht der Springer entsprechend in Richtung der Schwungbeinseite aus. Auch im Sprint, männlich lehnen sich fast alle Weltklasseathleten über das jeweilige Stützbein, man sieht es gut an den lateralen Kopfverschiebungen.

Einfach mal YouTube durchsuchen nach Zeitlupenvideos, da kann man eine Menge "lernen am Beispiel".


RE: die optimale Weitsprungweite - MZPTLK - 13.07.2018

(12.07.2018, 14:46)unruh schrieb: Frage A  verstehe ich nicht / Frage C kann ich aus athl.Unfittnis nicht beantworten.
Der Körperschwerpunkt liegt denke ich zwischen beiden Beinen beim normalen Absprung; also nicht unterm Sprungbein.
Wenn ich das so mache, kriege ich lustige Rotationen, habe einen turbulenten Flug, falle 1-2 m früher runter und brutal auf die Schnauze.


RE: die optimale Weitsprungweite - gera - 13.07.2018

(13.07.2018, 00:54)icheinfachma schrieb: Was die Seitneigung angeht: es ist ganz normal, dass alle Weitspringer sich mit dem Oberkörper über ihr Stützbein neigen. Es gibt auch Studien, die für die verschiedenen Springer der Weltklasse den individuellen Winkel ermitteln. Wie schon geschrieben wurde, dient das dazu, den Körperschwerpunkt (der sich, unruh, im unteren Bauchbereich befindet in der aufrechten Standosition und sich je nach Gliedmaßen- und Rumpfbewegungen verschieben lässt) über das Stützbein zu verlagern. So wird der KSP besser getroffen.

Ist der KSP über dem Sprungbeinfuß, werden von vorn betrachtet (=Frontalebene) keine seitlichen Kräfte erzeugt. Ist der KSP seitlich verschoben statt über dem Schwungbeinfuß (z.B. weil man sich nicht über das Sprungbein geneigt hat), erzeugt man, da die Kräfte immer vom Fuß durch den KSP verlaufen, seitliche Kräfte.

Das gleiche Prinzip gilt auch im Dreisprung: Lehnen sich die Springer nicht über das Stützbein, bricht der Springer entsprechend in Richtung der Schwungbeinseite aus. Auch im Sprint, männlich lehnen sich fast alle Weltklasseathleten über das jeweilige Stützbein, man sieht es gut an den lateralen Kopfverschiebungen.

Einfach mal YouTube durchsuchen nach Zeitlupenvideos, da kann man eine Menge "lernen am Beispiel".
Danke icheinfachma, endlich mal eine klare Meinung/Erläuterung. 

Es ist eine schwierige Sache mit der Seitenlage beim Absprung.
Deswegen will ich einige Anmerkungen machen.

Das Ziel der Seitenlage ist klar, die Absprungkraft soll besser auf den KSP wirken.
Man muss aber berücksichtigen, dass die Sprungkraft seitlich am Becken angreift, also exzentrisch, schon deshalb geht die Kraftlinie nie durch die Senkrechte Fuß/KSP.
Kippe ich den Körper einige Grad in Richtung Sprungfuß, bleibt der Angriffspunkt der Sprungkraft trotzdem seitlich vom KSP.
Und größer wird die wirkende Kraft auf den KSP auch nicht.Also kein Vorteil aus meiner Sicht.

Im Gegenteil.Die sich aus dem exzentrischen Kraftansatz ergebenden Drehimpulse werden durch die leicht gekippte Beckenachse und den nicht mehr auf Linie liegenden Oberkörper im Flug noch schwerer beherrschbar, was schnell zu einer missglückten Landung führt.

Was Du zum Dreisprung sagst, stimmt m.E. nicht.
Die entstehenden Drehimpulse muss der Athlet im Flug ausgleichen.
Lehnt sich Springer immer über das jeweilige Sprungbein , erzeugt das einen schaukelnden Sprung.
Der Oberkörper sollte aufrecht und gerade in Sprungrichtung bleiben.

Ich durchdenke die Sache immer wieder.


RE: die optimale Weitsprungweite - MZPTLK - 13.07.2018

Gera, du unterstellst, dass dass der Beckenbereich des Springers während der Absprungphase nicht arbeitet.
In der ersten Phase der Umlenkung kippt das Becken Schwungbein-seitig natürlich nach unten,
um danach(Amortisation) nach oben zu schnellen.
Dadurch wird eben doch der KSP - hoffentlich möglichst genau - getroffen.
Wäre der Beckenbereich fix, gäbe es zwar ein unmittelbares Treffen des KSP,
dieses aber weniger effektiv als beim oben beschriebenen Hebeleffekt.


RE: die optimale Weitsprungweite - Wlad - 13.07.2018

(13.07.2018, 09:32)gera schrieb:
(13.07.2018, 00:54)icheinfachma schrieb: Was die Seitneigung angeht: es ist ganz normal, dass alle Weitspringer sich mit dem Oberkörper über ihr Stützbein neigen. Es gibt auch Studien, die für die verschiedenen Springer der Weltklasse den individuellen Winkel ermitteln. Wie schon geschrieben wurde, dient das dazu, den Körperschwerpunkt (der sich, unruh, im unteren Bauchbereich befindet in der aufrechten Standosition und sich je nach Gliedmaßen- und Rumpfbewegungen verschieben lässt) über das Stützbein zu verlagern. So wird der KSP besser getroffen.

Ist der KSP über dem Sprungbeinfuß, werden von vorn betrachtet (=Frontalebene) keine seitlichen Kräfte erzeugt. Ist der KSP seitlich verschoben statt über dem Schwungbeinfuß (z.B. weil man sich nicht über das Sprungbein geneigt hat), erzeugt man, da die Kräfte immer vom Fuß durch den KSP verlaufen, seitliche Kräfte.

Das gleiche Prinzip gilt auch im Dreisprung: Lehnen sich die Springer nicht über das Stützbein, bricht der Springer entsprechend in Richtung der Schwungbeinseite aus. Auch im Sprint, männlich lehnen sich fast alle Weltklasseathleten über das jeweilige Stützbein, man sieht es gut an den lateralen Kopfverschiebungen.

Einfach mal YouTube durchsuchen nach Zeitlupenvideos, da kann man eine Menge "lernen am Beispiel".
Danke icheinfachma, endlich mal eine klare Meinung/Erläuterung. 

Es ist eine schwierige Sache mit der Seitenlage beim Absprung.
Deswegen will ich einige Anmerkungen machen.

Das Ziel der Seitenlage ist klar, die Absprungkraft soll besser auf den KSP wirken.
Man muss aber berücksichtigen, dass die Sprungkraft seitlich am Becken angreift, also exzentrisch, schon deshalb geht die Kraftlinie nie durch die Senkrechte Fuß/KSP.
Kippe ich den Körper einige Grad in Richtung Sprungfuß, bleibt der Angriffspunkt der Sprungkraft trotzdem seitlich vom KSP.
Und größer wird die wirkende Kraft auf den KSP auch nicht.Also kein Vorteil aus meiner Sicht.

Im Gegenteil.Die sich aus dem exzentrischen Kraftansatz ergebenden Drehimpulse werden durch die leicht gekippte Beckenachse und den nicht mehr auf Linie liegenden Oberkörper im Flug noch schwerer beherrschbar, was schnell zu einer missglückten Landung führt.

Was Du zum Dreisprung sagst, stimmt m.E. nicht.
Die entstehenden Drehimpulse muss der Athlet im Flug ausgleichen.
Lehnt sich Springer immer über das jeweilige Sprungbein , erzeugt das einen schaukelnden Sprung.
Der Oberkörper sollte aufrecht und gerade in Sprungrichtung bleiben.

Ich durchdenke die Sache immer wieder.
Ich wollte mich in diese Diskussion nicht einmischen, aber nun sage ich doch was dazu:
Es gibt eienen Kraftweitsprung. Der hat auch einen Kraftabsprung vom Brett, aber es gibt noch andere Weitsprungvarianten.
Auf der Abbildung hat die Athletin eine fast perfekte Absprungsposition, aber nur für den Kraftabsprung. Für einen anderen passt es nicht. 
Wenn wir im anderen Thread zum Absprung uns vorarbeiten, erkläre ich eventuell mehr dazu.