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die optimale Weitsprungweite - Druckversion

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RE: die optimale Weitsprungweite - gera - 07.11.2016

(06.11.2016, 21:35)Alpinfuchs schrieb: Hallo gera,

der Thread ist zwar schon eine Weile her, aber ich habe folgende Frage:

Als Schüler habe ich als Leistungssport Rudern betrieben und hatte - mit Einschränkungen (war ja kein "Profi") - die für Ruderer typische Muskulatur. Ich war aber kein schneller Sprinter, 12,8 über 100 m im Sportabitur 1966. Gesprungen bin ich aber 6,03 m, und im Dreisprung (konnte man damals wahlweise nehmen) erreichte ich 12,05 m. Angesichts meiner "lahmen" Sprintleistung war mein Sportlehrer über die Sprungleistungen sehr erstaunt.

Heiß das denn nun, dass ich - unbewusst - einen günstigen Stemm-/Abflugwinkel hatte oder war es schlicht die Beinkraft, denn beim Rudertraining wurde viel mit Beinhanteln gearbeitet.

Gruß Robert

Hallo Robert,

Deine Sprungleistungen sind im Verhältnis zu Deiner Sprungleistung wirklich wesentlich besser.
Deine Werte Stemmwinkel/Absprungwinkel sind nicht bekannt, aber bei dieser Anlauf-V  hättest Du auch bei guten Absprungwinkel/ Stemmwinkel  nur etwa  5,52 m weit springen können.
Also musst Du in der Tat eine überdurchschnittliche Sprungkraft gehabt haben, nach meinen theortischen Werten, ca. 20 % über der Wertigkeit Deiner Anlaufgeschwindigkeit.


RE: die optimale Weitsprungweite - omega - 07.11.2016

Für den Weitsprunganlauf ist ja eher die Zeit für z.B. 30m fliegend relevant. Die kann ja damals relativ besser als die 12,8 für 100m gewesen sein. Die Tendenz der relativ zu v-Anl. guten 6,03m bleibt aber bestehen.

Ruderer haben mit Ihrer Beinkraft das Potential für eine gute Sprungkraft. Das aber in einen guten Weitsprungabsprung zu bringen erfordert normalerweise einiges an Training.


RE: die optimale Weitsprungweite - Alpinfuchs - 07.11.2016

Vielen Dank an euch beide für die instruktiven Hinweise. Ich denke, es wird hauptsächlich an der Beinkraft gelegen haben, denn ich konnte trotz unausgereifter Scherensprungtechnik auch ganz passabel hochspringen (im Rudertraining Sprung aus den Stand auf den hohen Kasten). Reicht heute immerhin noch für die Goldnorm im Sportabzeichen. Smile
Interessant finde ich das mit den 30 m fliegend. Das wurde damals nicht getestet, aber ich war stets ein langsamer Starter und kam erst nach ca. 15 m so richtig in Fahrt. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass sich dabei bessere Sprintwerte ergeben hätten.

Gut, das ist jetzt Schnee von (vor-)gestern aber gleichwohl interessant.

Gruß Robert


RE: die optimale Weitsprungweite - gera - 07.11.2016

zur Problematik Anlauf-V  zu Absprungwinkel  könnt ihr ausführlicher meinen Beitrag in

www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de
unter IV/D
lesen.


RE: die optimale Weitsprungweite - gera - 05.04.2018

eine neue Fassung meiner Vorstellungen vom Weitsprung gibt es unter :

www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de
unter IV./D


RE: die optimale Weitsprungweite - gera - 15.04.2018

mal wieder eine Frage,

zwei Datenreihen sehen so aus:

V,Anlauf     Abflugwinkel       V,vertikal       V,resultierend     Höhe,max.      Weite
10,00 m/s       19,88 grad      2,94  m/s       9,87 m/s           1,59 m
9,68               21,07             3,03               9,68                 1,63               ?
beide Springer groß und gleich schwer.

was meint Ihr, wer springt weiter ?


RE: die optimale Weitsprungweite - gera - 16.04.2018

Viele werden es schon gesehen haben.
Mit beiden unterschiedlichen Wertereihen kann man gleich weit springen, <<< 8,07 m.
Weshalb bringe ich diese Beispiel?
Um zu zeigen, dass eine reine Nennung von Einzeldaten eines Sprunges noch nchts sagt.
Es muss immer der Bezug zum individuellen Athleten hergestellt werden.
Selbst wenn die gemessenen Daten stimmen würden- was sie ja nicht tun - kann man damit nur Sprünge ein und desselben Athleten miteinander vergleichen, um Optimierungsmöglichkeiten zu erkennen.
Vergleiche mit Sprüngen anderer Athleten bringen wenig.
Leitparameter wie bei Dr.Killing für den Flop lassen sich durch Vergleiche über verschiedenen Athleten nicht bestimmen.

Es gibt in der Nutzung der technischen Möglichkeiten und Umsetzung der wiss. Erkenntnisse wohl noch viel zu tun.


RE: die optimale Weitsprungweite - MZPTLK - 16.04.2018

(16.04.2018, 08:05)ger schrieb: Es gibt in der Nutzung der technischen Möglichkeiten und Umsetzung der wiss. Erkenntnisse wohl noch viel zu tun.
Ich habe absolut nichts gegen Wissenschaftsfortschritte,
aber wir sollten zuvörderst und am meisten am Adlerauge der Trainer arbeiten.


RE: die optimale Weitsprungweite - gera - 16.04.2018

(16.04.2018, 10:46)MZPTLK schrieb:
(16.04.2018, 08:05)ger schrieb: Es gibt in der Nutzung der technischen Möglichkeiten und Umsetzung der wiss. Erkenntnisse wohl noch viel zu tun.
Ich habe absolut nichts gegen Wissenschaftsfortschritte,
aber wir sollten zuvörderst und am meisten am Adlerauge der Trainer arbeiten.
wer das " Adlerauge " hat, handelt oft schon jahrelang danach, was wiss. Erkenntnisse plötzlich als letzten Schrei kundtun.
Umgekert, wer diesen Blick für`s Notwendige nicht hat, den werden auch die besten grundlegenden Erkenntnisse nichts bringen.
Trotzdem sollte man schon wissen, was für alle gilt.


RE: die optimale Weitsprungweite - MZPTLK - 16.04.2018

Zitat:wer das " Adlerauge " hat, handelt oft schon jahrelang danach, was wiss. Erkenntnisse plötzlich als letzten Schrei kundtun.
Umgekert, wer diesen Blick für`s Notwendige nicht hat, den werden auch die besten grundlegenden Erkenntnisse nichts bringen.
Trotzdem sollte man schon wissen, was für alle gilt.
Das Adlerauge darf nicht mit einem allgemeinen Idealbild ans Individuum gehen.
Es muss ein Idealbild vom Individuum sein, das es herauszupräparieren gilt