Leichtathletikforum.com
Sprinttechnik - Zutritt nur für Wissbegierige! - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training im Spiegel der Sportwissenschaft (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=21)
+--- Thema: Sprinttechnik - Zutritt nur für Wissbegierige! (/showthread.php?tid=1514)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - Gertrud - 29.08.2017

(28.08.2017, 13:14)dominikk85 schrieb: Was halten Sie eigentlich von den sogenannten glute Ham raises als training für die beuger?
https://youtu.be/70TLeRfK75o

Oder lieber so Übungen wo man das gestreckte Bein nach hinten am kabelzug durchzieht?

Natürlich kann man die ham raises machen; aber sie bringen in unserem speziellen vulnerablen Bereich nichts. Der Tänzer verletzt sich an einem anderen Hamstring eher als Leichtathleten, weil sein Bewegungsmuster mit unserem nicht vergleichbar ist!!! (Immer wieder: Daher bringen uns auch die reinen Gewichtheberübungen nicht den gewünschten Effekt!!!)

Es gibt fast 1000 Studien über die Hamstrings und zwar generell und sehr speziell. Es müssen in der Prophylaxe möglichst alle Register gezogen werden. Es kann örtlich sehr begrenzt, aber auch an einer anderen Stelle ein "Leck" sein, wenn man alleine die Zusammenhänge struktureller und nervaler Form betrachtet. Das Thema ist folglich auch sehr komplex. Wir haben bisher im Grunde alleine in der anteilmäßigen Form und im Zusammenhang im Kräfteverhältnis mit anderer Muskulatur "Äpfel mit Birnen" verwechselt, weil man hüft- und knieorientierte Muskulaturen nicht gegenüberstellen und auch die Funktionen in die Waagschale werfen sollte. Daher sollte man ein schlüssiges Konzept erstellen.  Wink Ich habe gestern wieder durch "Geistesblitze" (Aha-Erlebnisse) vier neue Übungen entwickelt. Ich zeichne ständig und modifiziere zum Optimum. Ich bin dazu durch meinen Wissensfundus und auch "geistigen Unruhezustand" Wink  in der gücklichen Lage. Zudem zeigt mir mein Proband am Ergebnisfortschritt (den wir neben der Gesundheit wollen), dass das Konzept funktioniert. Ich bin somit sehr stark ergebnisorientiert. Ich habe gestern wieder Geräte bestellt, die meine Philosophie erheblich unterstützen. Thumb_up Mich intessiert der "Gerätekram von der Stange" herzlich wenig!!!

Wissenschaflter können noch so viel entdecken. Die machbare Umsetzung liegt in unseren Händen. Dazu bedarf es aber eben sehr kluger Köpfe im Trainerbereich und keiner eingefahrenen Muster wie bei einer starren Eisenbahnschiene. Wenn diese Flexibilität eingeschränkt wird, kommt das einem Vogel gleich, dem die Flügel gestutzt werden. Ich nehme mir diese Freiheit heraus, weil ich total unbhängig bin und sein möchte und auch jede Menge Geld und Zeit sehr gerne investiere. Es ist eben auch eine Frage der Wertigkeit, was man zu geben bereit ist. Wink  

Gertrud


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - Gertrud - 02.09.2017

Man steht noch ganz am Anfang in der Korrelation von Muskulaturen im Zusammenhang mit den Hamstrings in der Zeitfolge bezüglich der Hamstringverletzungen. Man hat aber wohl schon registriert, dass es zu Verletzungen kommt, wenn die Hamstringmuskulatur erst verzögert anspringt. Die Körperlage spielt wohl auch eine Rolle!!! Aus meiner Sicht besteht die Frage, ob die Lage in jedem Fall die Innervierungsmuster-Zeitfolge ausmacht?!  Undecided Hier spielt aus meiner Sicht der jeweilige Geräteeinsatz eine sehr große Rolle. Ist der Slingtrainer z. B. hier das richtige Mittel der Wahl?!!! Ist die Länge des Zeitunterschiedes im Struktureinsatz mitentscheidend? Es wäre interessant zu wissen, ob wir teilweise falsche Pattern anlegen und das die Urache von Hamstringverletzungen sein könnte. Da fischen wir noch gehörig im Trüben. 

Sollte der Hamstringeinsatz die Innervation der anderen Muskulaturen bedingen oder kommen andere Muskulaturen zuerst, bevor die Hamstrings feuern. Das geht nur in Verbindung mit Verletzungsaufzeichnungen im Vergleich zu Athleten, die keine Hamstringverletzungen erleiden. Dann besteht natürlich die Frage der richtigen Steuerung. Es ist aus meiner Sicht klar, dass sich Pattern erheblich aufgrund anderer Strukturkonstellationen im Kontext verschieben. Ich finde derartige, sehr am Eingemachten festgezurrte Vorstellungen äußerst spannend. Die Frage für uns besteht darin, die Pattern in den gesunden Bereich zu bringen!!! Es besteht für uns die Aufgabe herauszufinden, wie, wann und in welchem Kontext bei welchen Geschwindigkeiten die Hamstrings disziplinkonform richtig feuern!!! (Das kann aus meiner Sicht bei der gewichtheberischen TKB absolut nicht sein, weil der geeignete Strukturkontext fehlt!) Kommen falsche Ergebnisse und Zusammenhänge in der Übungsauswahl in Studien nur vor, weil die Übungen in falschen Zusammenhängen und falschen Lagen gewählt werden? Es lohnt sich, im Sinne der Leistung und Gesundheit sehr differenziert über diese Zusammenhänge nachzudenken.  Thumb_up Thumb_up Thumb_up

Gertrud


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - MZPTLK - 02.09.2017

Gertrud, ich meine, das ist besonders auch im Zusammenhang mit dem Übungs-'Gut* in Ableitung des sog. LP bedeutsam.


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - Gertrud - 03.09.2017

(02.09.2017, 17:14)MZPTLK schrieb: Gertrud, ich meine, das ist besonders auch im Zusammenhang mit dem Übungs-'Gut* in Ableitung des sog. LP bedeutsam.

Die Verletzungen passieren bereits vornehmlich vor dem LP!

Gertrud


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - Gertrud - 03.09.2017

Es gibt für mich "die Hamstrings" eigentlich in der Übungsanwendung nicht. Man muss wissen, was und wen man erreichen will und zu welchem Zwecke hauptsächlich?! Es ist ein gesamter Komplex, der sich auch gegenseitig beeinflusst, der durch Bedingungen vor Übungsentwicklung eingrenzt. Ich erreiche die strukturellen und leichtathletischen Anforderungspeaks hinsichtlich Kraft und Schnelligkeit mit der TKB absolut nicht. Folglich kann diese Übung die Anforderungen nach Verletzungsprävention nicht erfüllen. Zudem sollte man immer up- and downstream denken. Hier spielt auch die diagonale Verschaltung gerade in der Leichtathletik eine sehr große Rolle.

Ich empfinde es immer als sehr lustig, wenn von gewissen Instituten die TKB als das Allerheilmittel angepriesen wird. Da gibt es dann Studien, die die TKB in Verbindung mit der Verbesserung beim Drop Jump bringen. Dazu nur: Sabine Braun hat nicht eine beidbeinige TKB bei mir gemacht, war aber in der Lage, bei sehr guten reaktiven Werten beim DJ hervorragende In- und vor allem Output-Werte bei einem einmaligen Test von 70cm Höhe in Gegenwart von E. Hutt zu erzielen - was nun??? Wink Was ist die "scheinbare" Korrelation TKB - DJ wert? Man sollte doch wesentlich besser in der strukturellen Korrelation nachforschen und punktgenaue Belastungen zu entwickeln helfen!!!  Thumb_up Hier stimmt die Schnittstelle Theorie und Praxis, an der ich sehr präzise arbeite, nicht!!!  Thumb_down

Gertrud


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - dominikk85 - 03.09.2017

Ich denke in Zukunft werden die Bemühungen der verletzungsprävention zunehmen. Es wurde lange nach dem motto hauptsache Leistung gehandelt und der rest ist kollateralschaden, aber gerade im teamsport findet da durch die explodierenden gehälter ein umdenken statt.

Die baseball major League teams zahlen nach schätzungen pro Jahr fast eine halbe Milliarde umsonst an spieler im Krankenstand (vor allem werfer) und im Fußball sind die summen sicher nicht zu verachten.

Ich glaube daher sind durchbrüche dahingehend aus den teamsportarten zu erwarten weil da der Preis von Verletzungen viel höher ist als in der “halbtagssportart“ Leichtathletik.

Die teamsportarten hingen der Leichtathletik in der Trainingsmethodik und Diagnostik lange hinterher und sie sind auch jetzt noch dabei viel aus der LA zu kopieren und aufzuschließen, aber in einigen Jahren werden sie wohl die LA was wissenschaftlichen einsatz angeht überholen.


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - Gertrud - 04.09.2017

(03.09.2017, 17:49)dominikk85 schrieb: Ich denke in Zukunft werden die Bemühungen der verletzungsprävention zunehmen. Es wurde lange nach dem motto hauptsache Leistung gehandelt und der rest ist kollateralschaden, aber gerade im teamsport findet da durch die explodierenden gehälter ein umdenken statt.

Die baseball major League teams zahlen nach schätzungen pro Jahr fast eine halbe Milliarde umsonst an spieler im Krankenstand (vor allem werfer) und im Fußball sind die summen sicher nicht zu verachten.

Ich glaube daher sind durchbrüche dahingehend aus den teamsportarten zu erwarten weil da der Preis von Verletzungen viel höher ist als in der “halbtagssportart“ Leichtathletik.

Die teamsportarten hingen der Leichtathletik in der Trainingsmethodik und Diagnostik lange hinterher und sie sind auch jetzt noch dabei viel aus der LA zu kopieren und aufzuschließen, aber in einigen Jahren werden sie wohl die LA was wissenschaftlichen einsatz angeht überholen.

Es kommt natürlich zum gegenseitigen "Befruchten". Man profitiert gegenseitig. Man "stiehlt" nicht nur gegenseitig hinsichtlich Verletzungsprophylaxe, sondern auch vor allem hinsichtlich Koordination. Es lohnt sich, über den Tellerrand zu schauen. Nur wenn´s an Übungskonstruktionen geht, muss man schon sehr viel detaillierter vorgehen, weil es einfach sehr viele spezifische Besonderheiten gibt. Man dringt immer weiter in die strukturellen Feinheiten ein. Ich bin sehr gerne dabei!!!  Wink 

Diese Besonderheiten können nur eine Sache gegenseitiger Inanspruchnahme bedeuten. Keine/r kann alles wissen oder in Studien herausfinden. Ich habe mal einen Fachmann auf einem strukturellen Gebiet besucht und seine Gerätekonstruktion inspiziert. Mir gefiel ein Detail nicht, weil es nicht individuell angepasst und einzustellen war. Zudem werden Bewegungen in der LA nie genau schienenmäßig vorgegeben. Es besteht fast immer "Bewegungsfreiheit"!!! Ich habe zudem eine Besonderheit durch Zufall in einer Arbeit entdeckt, die ich auch bedingt integrieren wollte. Ich habe tagelang geknobelt und bin auf eine sehr "billige" Variante mit einem sehr einfachen Gerät, das ich besitze, gekommen. So fügt man manchmal Puzzleteile zur Verletzungsprophylaxe weitab vom Mainstream zusammen. Wie sagte Gerhard Schröder in einem Interview: "Ich war nie ein Mensch des Mainstreams. Es ist mein Leben!" Letztens sagte ein sehr guter Trainer zu mir: "Die LA ist immer eine Videoform, nie aussagekräftig nur durch Bilder." Deshalb stimmt sie genau in der Form nicht mit dem Gewichtheben überein, was uns nicht dazu verleiten sollte, alles dort Gefundene zu ignorieren. Nicht das Gewichtheben ist die Urform aller anderen Sportarten, sondern die LA mit den Inhalten laufen, sprinten, springen und werfen. Wir dürfen auch hier nicht Ansatz und Ursprung vertauschen - vor allem nicht hinsichtlich Verletzungsprophylaxe!!!

Man wirft mir manchmal vor, dass ich nicht teamfähig sei. Genau das Gegenteil ist der Fall! Ich fühle mich in starken Verbänden von Menschen sehr wohl und hasse es, Zeit durch mangelhafte Orientierung zu vergeuden. Auf dem Gebiet von Verletzungsprophylaxe habe ich Leute um mich herum, die alle hervorragend auf ihren Teilgebieten sind, von denen ich enorm in meiner Entwicklung profitiert habe.


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - Gertrud - 07.09.2017

Wir sehen immer wieder, dass es vollkommen neue Ansätze gibt. Dieses "Fahren in alten Gewässern" bringt auf Dauer nichts. Die strukturelle Seite des Sprints hat sich vollkommen verändert und damit die wichtigen Zubringer!!! Wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse müssen umgesetzt werden. 

Diese Passage fasziniert mich: 

"Nur Unternehmer, die mit neuen Ideen Unordnung schaffen, Altes in Frage stellen, verbessern und ablösen, schaffen Fortschritt. Bis heute ist der Prozess der „schöpferischen Zerstörung“ untrennbar mit dem Namen Joseph Schumpeter (1883-1950) verbunden." 

Wir brauchen solche Trainer im Sprint, die alles hinterfragen, neue Übungskonstruktionen imstande sind zu initiieren. 

Gertrud


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - dominikk85 - 07.09.2017

Ich denke da wird gerade der finanzielle druck in den teamportarten schon was bringen. Es wird ja immer über die Gehälter im Fußball geschimpft,  aber das gute ist das bei den Investments die gute alte natürliche selektionsmethode ("einer wird schon  durchkommen") nicht mehr sinnvoll ist.

Die frage ist dann natürlich in wie weit die Vereine Erkenntnisse dann öffentlich machen, denn Gesundheit der Spieler ist natürlich ein Riesen Vorteil. 

Das ist dann ein Vorteil der Leichtathletik. Die Trainer verraten natürlich auch nicht alles, aber es ist doch weniger kommerziell und die sportwissenschaft läuft eher in Kooperation mit öffentlich geförderten Quellen  (Sport Fakultäten der unis) so das viele Ergebnisse zumindest relativ transparent sind 

Aber wenn sich z.b im Baseball die los Angeles Dodgers einen top wissenschafter wie diesen hier 
http://www.jameshbuffi.com/index/ kaufen, verschwindet dessen vorher öffentlich zugängliche Forschung und bleibt intern. Da ist also die Frage ob es den Sport da wirklich so sehr weiter bringt, obwohl es natürlich nach einigen Jahren meistens doch irgendwie den weg an die Öffentlichkeit schafft (durch ex Mitarbeiter oder ex Athleten)


RE: S p r i n t t e c h n. - Zutritt nur für Wissbegierige! - MZPTLK - 07.02.2018

(02.12.2015, 22:02)Halloo schrieb:
(02.12.2015, 21:15)Gertrud schrieb:
(30.11.2015, 20:48)Maschkov schrieb: speziell im sprint glaub ich das nicht. ich denke eher, das sehr viele schnelle sprinter bewegungen einfach so von sich aus machen. und das deren trainer, der das erkennt, das einfach so lässt.  deswegen meine frage, ob den der bolt das auch so macht.
es ist ja unbestritten, das physikalisch und biomechanisch da alles erklärt werden kann - nur die ansteuerung passiert im hirn.
deswegen meine frage.
eine natürliche bewegung ist immer schneller, als eine antrainierte und selbst als eine, die zum automatismus geworden ist.
deswegen halte ich das spezielle ergründen von techniken als spekulation, solange ich nicht weiss, was der athlet macht.
natürlich muss grundlegend alles vorhanden sein - aber diese dinge wissen alle (so hofft man). der rest ist dann individualismus und ist bei jedem anders.
warum soll ich das dann ergründen ? bringt einen das wirklich weiter ?


So einfach sehe ich das nicht. Es gibt auch Fehler, die man abstellen sollte. Da sollte man als Trainer schon in der Lage sein, die richtigen Korrekturen durch ausgesuchte Übungen vorzunehmen.

Es wäre mal interessant zu wissen, ob die Tiere einer Spezies alle gleich sprinten (Geparde z. B.) oder unterschiedlich und welche Leistungsunterschiede es gibt. Ich kann mir auch vorstellen, dass es auch im Tierreich durch Umwelteinflüsse Leistungseinbußen gibt (wenn ich so die Raben und Elstern auf dem Schulhof die Pommes fressen sehe  Wink ).

Gertrud
Wenn Tiere identischer Art beim schnellen Lauf unterschiedliche Bewegungsmuster aufweisen, man zudem immer wieder die schnellen Tiere wie Geparden u.ä als  technisches löbliches Vorbild nennt (oft hier geschehen), dann wäre mein Rückschluss, dass jegliches Eingreifen in Bewegungsabläufe beim Menschen kontraproduktiv sein müssten. Ich weiß, dass das nicht ganz stimmt und überspitzt ist. Jedenfall haben die schnellen Tiere keine Trainer, die an ihnen herummachen Smile
Der Trainer Busemann hat zu diesem Thema mal geäußert - ich habs wohl schon mal geschreiben - dass wohl niemand auf den Gedanken käme zum Vogelflug zu äußern: Schaut mal, wie komisch dieser Vogel fliegt.
Der Jenenser Zoologe Martin Fischer schickt Tiere auf ein Laufband zwischen zwei Röntgenstrahlen zum flitzen.
Am Werk sind Hochleistungskameras mit 2.000(!) Bildern pro Sekunde.
1 Gigabyte Daten in ein paar Sekunden.

Die meisten Biomechaniker kleben den Tieren oder Menschen eine
...ääh bekleben sie von aussen mit Punkten, um die Bewegungskonfigurationen zu erspähen,
Fischer begnügt sich nicht damit, er geht in medias res, unter die Haut, bis auf die Knochen.
Warum ist das viel genauer? Weil Falten, Fett, Fell und äussere Muskulatur die wirkliche Mechanik verdecken.


Inzwischen liegen über 50.000 Aufnahmen von verschiedensten Tieren vor
Eine der Erkenntnisse: Nach Untersuchungen der Laufstile von mehr als 400 Hunden aus 32 Rassen
ergab sich die überraschende Erkenntnis: Alle Hunde laufen weitgehend gleich.

Bei Ratten agieren etwa 60 Muskeln pro Körpersete.

Bei einem Parcours mit zentimetertief eingebauter Falltür laufen viele Tiere ungestört  weiter,.
Offenbar sind die Reaktionsgeschwindigkeiten der Beinmuskeln schneller(bis zu 5 Millisekunden)
als es ein Nervenimpuls zum Gehirn schafft.
Sozusagen ein Subsidiaritätsprinzip: Weil die Zentrale zu weit weg und zu lahmarschig ist,
erledigen das die fixen, kompetenten Kräfte vor Ort(Gertrud, das ist doch Wasser auf Deine Mühlen, oder?).

Fischer: Je mehr Intelligenz in den Muskeln selbst stecke,
desto schneller die Reaktion, desto besser die Chancen, Kampf oder Flucht zu überleben.

Bei manchen Hunden regiert eine intelligente Mechanik zur Stabilisierung der Beine bei unebenen Bodenverhältnissen.
Vor allem auch ein besonders bewegliches Schulterblatt ermöglicht fliessende Bewegungen.

Dabei ist das 'Unerwartete', dass die Unterschiede zwischen einzelnen Hunden grösser sind als die zwischen den Rassen.
Für MZPTLK vielleicht doch nicht so ganz erstaunlich,
denn auch bei den Hunden gibt es Couch Potatoes und  Bewegungsfreudige.