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EM Zürich - Tag 2 (13.08) - Druckversion

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RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - dominikk85 - 13.08.2014

(13.08.2014, 23:50)mic.now schrieb: Was für ein Messskandal.

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass die Siegesweite von Leseur falsch gemessen wurde. Hab das gerade nochmal im Fernsehen angeschaut. Sie sprang doch über (für meine Begriffe sichtbar drüber) die "graue" 7 m Linie (oder zumindest auf die Linie) und sowas von deutlich über die virtuelle "Goldlinie" von 6,81 m - nicht nur 4 cm (ein Abdruck der Haarpracht war auch nicht sichtbar). Für mich waren das 6,99-7,04 m. Davon bin ich felsenfest überzeugt.

wobei die linien auch nicht immer genau sein müssen, genau wie die striche am Rand (bzw. die Striche sind vermutlich schon genau, aber durch die parallexe wenn die kamera nicht genau von der seite draufhält kann sich da was verschieben).


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - mic.now - 14.08.2014

(13.08.2014, 23:55)dominikk85 schrieb:
(13.08.2014, 23:50)mic.now schrieb: Was für ein Messskandal.

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass die Siegesweite von Leseur falsch gemessen wurde. Hab das gerade nochmal im Fernsehen angeschaut. Sie sprang doch über (für meine Begriffe sichtbar drüber) die "graue" 7 m Linie (oder zumindest auf die Linie) und sowas von deutlich über die virtuelle "Goldlinie" von 6,81 m - nicht nur 4 cm (ein Abdruck der Haarpracht war auch nicht sichtbar). Für mich waren das 6,99-7,04 m. Davon bin ich felsenfest überzeugt.

wobei die linien auch nicht immer genau sein müssen, genau wie die striche am Rand (bzw. die Striche sind vermutlich schon genau, aber durch die parallexe wenn die kamera nicht genau von der seite draufhält kann sich da was verschieben).
Man kann aber nicht die Markierung an der Grube verschieben. Bei den anderen Sprüngen hat man klar gesehen, wie weit der Sprung war, auch bei Bauschke war klar, dass es 6,55 m (+-3 cm) waren. Alle anderen haben auch in etwa gestimmt. Aber der von Leseur waren mit Sicherheit keine 6,85 m


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - lor-olli - 14.08.2014

Ich will das jetzt nicht alles detailliert zerlegen, aber ein paar Anmerkungen zur Messung:

Die Videodarstellung ist trügerisch, die eingeblendeten (farbigen) Linien die nur der Zuschauer sieht, werden vorher eingemessen, funktionieren aber nur bei fester Kamera absolut korrekt (die Fernsehkameras werden aber ständig bewegt, 2-3 mm bei der Kamera vervielfachen sich auf die Entfernung) - man sollte sie also nur als grobe Orientierung verstehen! (Ungenauigkeiten liegen da im mehrere Zentimeterbereich!) Besser wäre es über einen Laser Linien in den Sand zu "malen", aber dazu muss dieser genau eben geharkt sein, sonst gibt es "Krakel" das will man natürlich nicht.

Eine Laserpeilung liegt bei der Genauigkeit im Bereich von 1-2 mm (!), das Gerät funktioniert also, ABER den angepeilten Punkt sucht sich das Gerät nicht selbst! Bei den Weiten der Werfer markiert ein Wettkampfrichter (wenn er denn die Markierung wirklich trifft…), DEN Punkt bestimmt man also ganz präzise. 

Beim Sprung funktioniert die Videoanalyse ebenfalls im Bereich von 1-2 mm, allerdings ist die Messung davon abhängig, dass der Wettkampfrichter im Sand die korrekte Stelle anpeilt, dass war bei Bauschke wohl nicht der Fall. Auch Zöpfe hinterlassen nicht immer eindeutige Spuren…

Wer schon mal gemessen hat, weiß dass auch das Maßband nur so gut ist wie der "Bediener" und dort gehören zwei dazu - da gab es auch des öfteren Fehlmessungen, sie fielen uns nur nicht so auf weil die Kameratechnik noch keine "einzelnen Sandkörner" wiedergeben konnte Wink Gerade Sand bietet bei Flutlicht nicht immer den besten Kontrast, man erkennt sehr flache Spuren (Zöpfe, Spikes, lockere Trikots) besser schräg von der Seite, aber die Wettkampfrichter schauen "von oben", was bei eindeutigen Abdrücken völlig ausreicht. Auch starker Regen + Wind kann leichte Spuren schnell verwischen.

Solange die Weitenmessung (und Höhenmessung) von Menschen "unter Zeitdruck" abhängig ist, wird es immer wieder mal Fehler geben - bedauerlich aber systemimmanent. Wir haben uns bei der Zeitenmessung und dem Photofinisch einfach an eine Perfektion gewöhnt, die der menschlichen Wahrnehmung haushoch überlegen ist, bei der Weitenmessung gibt es Nachholbedarf.


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - lor-olli - 14.08.2014

@Dominic,
die feste Weitenleiste an der Grube wird von der Kamera nicht im rechten Winkel erfasst und die Kamera steht nicht fest! Selbst die großen und schweren Kameras auf Drehfuß oder Lafette oder Schiene stehen nicht absolut fest, Bewegungen im mm-Bereich kommen durch Schwenks immer vor, kommt dann noch eine größere Entfernung dazu (meist quer über den Platz) kann man sich ausrechnen (Triangulation) wie stark die Verzerrung ist / sein kann. (Fehler hat es gesstern trotzdem einige gegeben, der "menschliche Faktor" hatte kein Meisterschaftsniveau)


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - runny - 14.08.2014

(14.08.2014, 06:40)lor-olli schrieb: Eine Laserpeilung liegt bei der Genauigkeit im Bereich von 1-2 mm (!), das Gerät funktioniert also, ABER den angepeilten Punkt sucht sich das Gerät nicht selbst! Bei den Weiten der Werfer markiert ein Wettkampfrichter (wenn er denn die Markierung wirklich trifft…), DEN Punkt bestimmt man also ganz präzise. 

Das erscheint mir schon eher realistisch als die hier diskutierten 1-2cm...

---) Lasermessung vs. Maßband : 1:0


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - lor-olli - 14.08.2014

Auch ein Maßband muss an die richtige Stelle angelegt werden… (Ich hatte selbst mal beim Kugelstoßen eine "Diskussion", weil der Abdruck ganz deutlich zu sehen war, der Kampfrichter aber den falschen Abdruck wählte… Ich habe solche Abdrücke nach dem Messen immer verwischt)


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - Astra - 14.08.2014

Im Fernsehen konnte man sehen, dass die Weitsprunggrube nicht besonders gut geharkt war. Niemand hat am Ende mit der Rechenrückseite über den Sand gestrichen. Der Sand war also ziemlich holperig. Macht das eigentlich was aus?


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - Hinkebein - 14.08.2014

(14.08.2014, 07:44)Astra schrieb: Im Fernsehen konnte man sehen, dass die Weitsprunggrube nicht besonders gut geharkt war. Niemand hat am Ende mit der Rechenrückseite über den Sand gestrichen. Der Sand war also ziemlich holperig. Macht das eigentlich was aus?
Das ist mir auch aufgefallen, war nicht EM-würdig.


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - tsg78hd - 14.08.2014

(14.08.2014, 07:46)Hinkebein schrieb:
(14.08.2014, 07:44)Astra schrieb: Im Fernsehen konnte man sehen, dass die Weitsprunggrube nicht besonders gut geharkt war. Niemand hat am Ende mit der Rechenrückseite über den Sand gestrichen. Der Sand war also ziemlich holperig. Macht das eigentlich was aus?
Das ist mir auch aufgefallen, war nicht EM-würdig.

... ich "durfte" es live vor Ort anschauen: die beiden Herren mit Harke und Rechen haben sich fast "verkünstelt", sehr lange gebraucht und es war wirklich nicht gut, obwohl sie bei jedem Versuch MEHRFACH versucht haben es glatt zu machen ... fast jede helfende Elternhand - wie bei Schülersportfesten - hätte dies besser machen können ... sah oft sehr hilflos aus ...


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - diwa - 14.08.2014

(14.08.2014, 07:52)tsg78hd schrieb: ... ich "durfte" es live vor Ort anschauen: die beiden Herren mit Harke und Rechen haben sich fast "verkünstelt", sehr lange gebraucht und es war wirklich nicht gut, obwohl sie bei jedem Versuch MEHRFACH versucht haben es glatt zu machen ... fast jede helfende Elternhand - wie bei Schülersportfesten - hätte dies besser machen können ... sah oft sehr hilflos aus ...

Täusche ich mich, oder gab es in den letzten Jahren beim Meeting in Zürich nicht einen "Glätt-Automaten" für die Grube?

ciao

dirk